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0328 - Die Flotte der gläsernen Särge

Titel: 0328 - Die Flotte der gläsernen Särge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Korvettenschleusen hatte unwillkürlich einen der nahe an der CREST IV stehenden Sechskantbehälter ausgewählt. Das seltsame Gebilde hatte durch keinerlei Manöver dem Traktorstrahl zu entkommen versucht.
    „Wir können ihn bereits sehen, Sir!" rief einer der beiden Männer in der Schleusenkammer.
    „Wunderbar!" Rietzels Stimme klang sarkastisch. „Paßt auf, daß euch das Ding nicht rammt, wenn es in die Schleuse kommt."
    Er stieß sich mit den Füßen ab und rollte mit seinem Stuhl zur anderen Wand der Kontrollkabine hinüber. Hier konnte er in den rückwärtigen Teil des Hangars einsehen. Hinter einer kleinen Strahlkanone kauerte ein Mann und wartete. Rietzel betrachtete diese Szene zufrieden. Der Mann hatte den Befehl, den fliegenden Sarg sofort unter Beschuß zu nehmen, wenn irgendeine Gefahr drohte.
    Außerdem trugen die beiden Männer in der Schleuse schwere Desintegratoren. Damit hatte sich Rietzel jedoch nicht begnügt. Sämtliche Zugänge dieses Hangars waren verschlossen und von bewaffneten Wachen besetzt.
    „Da kommt er herein, Sir!"
    Rietzel knurrte, unwillig darüber, daß er die Ankunft des Behälters fast verpaßt hatte. Der Stuhl rollte quer durch die Kabine. Rietzel bremste seine Fahrt mit den Absätzen und sprang auf. Er kam gerade rechtzeitig, um den fremden Flugkörper aus der Schleusenkammer ins Innere des Hangars schweben zu sehen. Flankiert wurde er von den beiden Hangartechnikern, die ihre Waffen auf ihn richteten.
    Rietzel manövrierte mittels Fernsteuerung eine Antigravplatte unter das Kleinstraumschiff. Dann schaltete er den Traktorstrahl aus. Sanft wie eine Feder wurde der Sarg von dem Antigravfeld aden uf Boden des Hangars gesetzt. Die beiden Männer winkten aufgeregt. Wenn Rietzel auch gespannt war, so ließ er sich doch nicht beirren. Er schloß die Hangarschleuse und stellte die üblichen Druckverhältnisse her. Seine Blicke wanderten prüfend über die Kontrollen.
    „Bleiben Sie bei der Kanone, Minamack!" befahl er.
    Entschlossen öffnete er das Schott der Kabine und trat in den Hangar hinaus. Die beiden Hangartechniker nahmen gerade ihren Helm ab.
    „Kommen Sie zu uns, Sir!" rief einer von ihnen. „Sehen Sie sich an, welch seltenen Fisch wir da gefangen haben."
     
    3.
     
    Ein gläserner Sarg!
    Das war Major Drave Hegmars erster Gedanke, als er auf den drei Meter langen Körper blickte, der vor ihm auf einem Gestell ruhte. Aber das Material des Behälters, wenn es auch durchsichtig war, konnte nicht mit Glas verglichen werden. Der Flugkörper war mit allen möglichen Geräten angefüllt.
    Doch sie waren es nicht, die das Interesse des II. O. in erster Linie beanspruchten.
    Hegmars Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf den einzigen Insassen des Sechskants: auf den humanoiden Zwerg!
    Das Wesen war etwa neunzig Zentimeter groß und lag, eingebettet zwischen den zahlreichen Instrumenten, inmitten des Sarges. Es war zweifellos tot. Seine Augen, die, wenn sie den Lidern entsprachen, sehr groß sein mußten, waren geschlossen. Der Zwerg trug weite Gewänder von leuchtender Farbe. Sein winziger Mund war fest zusammengekniffen, als wäre er voller Verbitterung gestorben. Der kahle Schädel des Unbekannten war kugelförmig und, wie der gesamte sichtbare Körper, von faltiger, bräunlicher Haut überzogen.
    Durch den geschlossenen Behälter war leise Orgelmusik zu hören.
    Ische Moghu hatte, als er die Sechskantbehälter als „fliegende Särge" bezeichnet hatte, zufällig den richtigen Namen gefunden. Zweitausend dieser Särge bildeten den ersten kosmischen Friedhof, den die Besatzung der CREST IV zu sehen bekam. Hegmar fragte sich, welches Volk seine Toten auf diese Art Bestattete? Waren es ausschließlich religiöse Gründe, die diese Zwerge veranlaßte, eine so ungewöhnliche letzte Ruhestätte zu wählen?
    „Das Ding ist tot", ließ sich die Stimme von John Marshall vernehmen. „Ich kann keine Impulse empfangen."
    Rhodan, Atlan, Roi Danton, John Marshall und Drave Hegmar waren in den Hangar gekommen, um den eingefangenen Sarg zu Besichtigen. Bisher hatte der seltsame Flugkörper allen Bemühungen der Raumfahrer, ihn öffnen zu wollen, standgehalten.
    „Wir können den Deckel mit einem Impulsstrahler aufbrennen, Sir", schlug Swendar Rietzel vor.
    „Nein", lehnte Rhodan aß. „Ich möchte nicht, daß irgend etwas von der Einrichtung des Sarges beschädigt wird. Wir werden schon herausfinden, wie der Verschlußmechanismus funktioniert."
    Inzwischen Befand sich die CREST IV

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