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0328 - Die Flotte der gläsernen Särge

Titel: 0328 - Die Flotte der gläsernen Särge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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öffnen", meinte er.
    Hegmar trat unwillkürlich einen Schritt zurück. Seine Vernunft sagte ihm, daß nichts geschehen konnte, wenn sich der Deckel öffnete. Das Gefühl kommenden Unheils war jedoch stärker.
    „Also gut, John!" Rhodan nickte dem Telepathen zu. „Versuchen Sie es."
    Da Hegmar nur den Rücken des Mutanten sehen konnte, entging ihm, wie Marshall sich konzentrierte. Nach ein paar Sekunden hörten die Männer ein metallisches Knacken.
    „Es kam aus dem Sarg!" rief Roi Danton erregt. „Es war laut genug, um die Musik zu übertönen."
    Jetzt umdrängten sie wieder alle den Behälter. Hegmar auf der einen, Rhodan auf der anderen Seite, so griffen sie nach dem Deckel. Zu Hegmars Erstaunen ließ er sich leicht abheben. Er schien fast nichts zu wiegen. Die Musik verstummte augenblicklich.
    „Halten Sie vorsichtshalber Ihre Waffen bereit", befahl Rhodan.
    Hegmar hatte es plötzlich eilig, den Deckel abzulegen. Den Worten Rhodans hatte er entnommen, daß auch dieser mit einem Zwischenfall rechnete.
    Der Zweite Offizier der CREST IV richtete sich auf und blickte über den Rand des Sarges ins Innere.
    Nichts hatte sich verändert. Nur die Musik war verstummt.
    „Ausgezeichnet, John!" sagte Rhodan. „Es hat funktioniert."
    Marshall antwortete nicht sofort. Er streckte beide Arme von sich, als wollte er irgend etwas berühren. Sein Gesicht schien schnell zu altern. Er bewegte die Lippen wie ein Greis.
    „Tötet ihn!" schrie er dann.
    Die Stimme des Mutanten traf Hegmar wie ein Peitschenschlag. Er fuhr zusammen. Als er in den Sarg blickte, hatte der Zwerg seine Augen geöffnet. Sie waren noch größer, als man auf Grund der Lider hätte vermuten können. Sie traten ein Stück hervor und schienen bösartig zu funkeln.
    Drave Hegmars Hand fiel auf den Waffengürtel.
    In dem Augenblick, da Rhodan und Roi Danton ihre Waffen hochrissen, verschwand der Zwerg in einem feurigen Nebel.
     
    4.
     
    Es schien undenkbar, daß ein einzelnes Wesen, noch dazu ein unbewaffneter Zwerg, eine Gefahr für das zweitausendfünfhundert Meter durchmessende Flaggschiff der Solaren Flotte sein konnte.
    Trotzdem waren die Männer nach dem Verschwinden des Unbekannten wie gelähmt. John Marshall hatte beide Hände gegen die Schläfen gepreßt und schien unter starken Schmerzen zu leiden.
    Perry Rhodan gewann seine Fassung schnell zurück. Mit wenigen Schritten erreichte er den nächsten Interkom-Anschluß.
    „Hier spricht Perry Rhodan!" sagte er. „Ab sofort herrscht an Bord dieses Schiffes höchste Alarmstufe. Wir haben einen Fremden an Bord. Er ist humanoid und etwa neunzig Zentimeter groß. Er scheint Teleporter zu sein. Sobald er irgendwo auftaucht, ist er zu überwältigen. Es besteht kein Grund zur Besorgnis. Alle erforderlichen Maßnahmen werden sofort getroffen."
    Noch wahrend er sprach. materialisierten Gucky und Ras Tschubai innerhalb des Hangars. Atlan erklärte ihnen in knappen Sätzen, was sich ereignet hatte. Der Mausbiber und der Teleporter verschwanden wieder. Sie hatten mit der Jagd nach dem Zwerg begonnen.
    Als Rhodan vom Interkom-Anschluß zurückkam, hatte Marshall sich wieder in der Gewalt.
    „Ich habe es zu spät bemerkt, daß das Ding erwacht", sagte der Mutant. „Die Warnung kam zu spät."
    „Haben Sie irgendwelche Gedanken auffangen können?" fragte Rhodan.
    „Unmittelbar nach seinem Erwachen glaubte das Wesen, im, Feuer der Reinheit' angekommen zu sein, und es war sehr glücklich darüber. Seine Gefühle änderten sich jedoch sofort, als es merkte, daß es sich an Bord eines unbekannten Schiffes befand. Es faßte ausgesprochen bösartige Entschlüsse. In diesem Augenblick rief ich Ihnen zu, daß Sie den Fremden töten sollten. Er ist entschlossen, die CREST zu vernichten."
    Marshall erklärte weiter, daß in jedem der von der CREST IV georteten Särge, ein im Tiefschlaf befindlicher Zwerg liege. Diese Wesen hatten große Opfer gebracht, um die Gunst zu erhalten, vielleicht nach zwanzigtausend Jahren das „Feuer der Reinheit" zu erreichen.
    „Es handelt sich zweifellos um religiöse Fanatiker", fuhr Marshall fort. „Ich kam mir vorstellen, daß sie zum Zentrum dieser Galaxis unterwegs sind. Die Spürtransmitter der Särge haben den angelaufenen Kalup der CREST geortet. Deshalb tauchten sie so plötzlich in der Nähe unseres Schiffes auf. Die von dem Kalup ausgestoßenen Energien müssen mit denen des 'Feuers der Reinheit' identisch sein. So kam es zu einer Verwechslung."
    Bevor Marshall weitersprechen

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