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0329 - Astaroths Höllenbote

0329 - Astaroths Höllenbote

Titel: 0329 - Astaroths Höllenbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Säften und Heiltränken.
    Der Meister des Übersinnlichen hatte auf jedes schmückende Beiwerk verzichtet. Auch auf einen Ritualkreis, von dem er weitgehend geschützt war. Er verließ sich auf die Kraft von Merlins Stern , wie er das Amulett zeitweilig nannte, weil Merlin, der Magier von Avalon, einst diese, Silberscheibe aus der Kraft einer entarteten Sonne schuf.
    Dämonen der Hölle kümmern sich nicht um die Tätigkeiten der Weißen Magier und deshalb fürchtete Zamorra jetzt keinen Angriff der Schwarzblütigen.
    Nicole Duval sah, daß er die Decke heruntergenommen und vorsichtig Michael Ullichs Kleidung entfernt hatte. Der Junge lag in tiefem Koma und ließ äußerlich kein Lebenszeichen erkennen. Nur von den technischen Geräten ließ sich ablesen, daß in seinem Körper noch Leben war.
    Leise sang die Stimme Zamorras ein Lied, das schon alt war, als die Indogermanen über den Hindukusch zurückzogen, um als Kelten wieder Einzug in Europa zu halten. Ein uralter Druidenzauber aus den Tagen, lange bevor die Steinkreise von Avebury und Stonehenge errichtet wurden.
    Seine Hände glitten über den regungslos daliegenden Körper, ohne ihn jedoch zu berühren. Aber die Körperschwingungen, die in diesem Stadium von Professor Zamorra ausgingen, waren von stärkster Intensität.
    Nicole Duval verstand nicht viel von all diesen Dingen. Früher hatte sich Professor Zamorra mehr mit diesen Arten der Parapsychologie beschäftigt. Das war in den Tagen, als er sie als Sekretärin engagierte, und Nicole hatte der Welt des Übersinnlichen mehr als ablehnend gegenüber gestanden. Auch wenn sie Beweise für die Macht des Unheimlichen sah, lehnte sie es ab, die Kräfte der Dämonen zu akzeptieren.
    Dann machte Professor Zamorra die Erbschaft, die sein Leben veränderte. [3] Mit Château Montagne erbte Zamorra das Amulett. Diese Silberscheibe mit den unübersetzbaren hieroglyphenartigen Schriften, den Symbolen des chaldäischen Tierkreises und dem Pentagramm im Zentrum stellte für Professor Zamorra heute noch ein Rätsel dar. Dennoch war es trotz aller Unzurechnungsfähigkeit in den letzten Zeiten immer noch Zamorras stärkste Waffe gegen die Welt des Bösen. In den Tagen des ersten Kreuzzuges hatte Leonardo de Montagne, damals ein Ritter und Schwarzzauberer, dieses Amulett besessen. Dieser Leonardo, der jetzt als echter Dämon auf dem Thron der Finsternis saß, hatte auch Château Montagne in den Tagen seines Lebens errichten lassen.
    Seit dem Tage, da Professor Zamorra Schloß und Amulett übernahm, änderte sich ihr beider Leben entscheidend. Sie wurden zu gefürchteten Gegnern der Dämonenwelt, die mit Hilfe des Amuletts der Hölle Schach boten. Für die Ausübung komplizierter Magie blieb Professor Zamorra keine Zeit. Mit dem Amulett ließ sich alles sehr einfach erledigen.
    Merlins Stern erwies sich als wahres Wundergerät, mit dem alles, wirklich alles möglich war. Bis zu dem Tag, wo Professor Zamorra spürte, daß es schwächer wurde und seine Kraft endgültig verlor.
    Hohnlachend eroberte Leonardo de Montagne damals, frisch aus der Hölle entlassen, Schloß und Amulett zurück. Als Professor Zamorra nach harten Kämpfen beides wiedererlangte, hatte Merlins Stern zwar wieder seine alten Kräfte – aber es ließ sich nicht mehr berechnen und verweigerte manchmal seinem Träger direkt den Gehorsam.
    Professor Zamorra blieb nichts anderes übrig, als sich wieder auf sein ursprüngliches Wissen und seine Fähigkeiten zu stützen. Tageund nächtelang saß er vor dem Bildschirm der EDV-Anlage auf Château Montagne, wo er sein gesamtes Wissen und seine Erfahrungen gespeichert hatte. Und jetzt war er wieder in der Lage, sich auch ohne den Einsatz des Amuletts in gewissen Situationen selbst zu helfen. Dabei achtete er peinlich darauf, daß er nur die heilenden oder bannenden Kräfte der Weißen Magie benutzte.
    Heilende Kräfte wie jene, die sein Körper jetzt abstrahlte.
    Nicole Duval meinte, das rotgrüne Leuchten einer Aura von seinen Händen zu sehen und ein leises Knistern magisch-mentaler Energien zu vernehmen, als Zamorra wieder und immer wieder seine Hände mit dem Abstand eines Millimeters über Michael Ullichs Körper gleiten ließ. Sie spürte, wie unnennbare Kräfte ausflossen, innere Blutungen zurücktrieben, gebrochene und angeknackste Rippen wieder zusammenfügte, Blutergüsse verschwinden ließ und die Funktion der inneren, menschlichen Systeme stabilisierte. Ganz leise war zu vernehmen, wie Michael Ullichs Atem

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