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0329 - Astaroths Höllenbote

0329 - Astaroths Höllenbote

Titel: 0329 - Astaroths Höllenbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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einen Menschen.
    Chandras wußte, daß er dieser Kraft nichts entgegenzusetzen hatte. Eine kurze Berührung – und es war vorbei.
    Mit einem schrillen Schrei sprang er zurück. Dabei vergaß Chandras vor Erregung, seine Tarnung aufrecht zu erhalten.
    Knallend zerplatzte der weiße Stoff des Arztkittels, den Chandras per Dämonen-Zauberei über den Anzug gehext hatte, den er vorher trug. Der Anzug jedoch war Teil seiner Dämonen-Existenz und zerfloß mit dem Tarnkörper eines Menschen zu einer grauen, sich ständig verformenden Masse.
    Obwohl Nicole Duval den Anblick von Dämonen gewöhnt war, schrie sie doch auf, als sie Chandras in seiner dämonischen Wesenheit erblickte.
    Er hatte den Leib eines riesigen Lurchs mit den Hinterläufen eines Nilpferdes. Die Arme bildeten Knochenformen, mit Haut überzogen wie die krallenbewehrten Schwingen einer Vampir-Fledermaus der argentinischen Pampas. Der Schädel erinnerte entfernt an den Kopf eines Leguans. Drei Reihen schwarzer Zähne bleckten aus dem Rachen und eine blaue Zunge entrollte sich wie bei einem Chamäleon.
    Die Augen waren silberne Ringe mit rotglühenden Punkten im Zentrum.
    »Sieh an. Man bekennt also Farbe!« rief Professor Zamorra. »Wußte ich es doch. Ein Dämon auf Seelenfang!«
    Die Antwort des Chandras war ein kehliges Fauchen. Der Dämon zeigte zwar die Drohgebärde eines gestellten Leoparden, hütete sich jedoch, anzugreifen. Die Ausstrahlung des Amuletts warf ihn zurück wie ein glühender Vorhang, den er nicht durchdringen konnte.
    Doch Professor Zamorra wollte hier in einem Krankenhaus es nach Möglichkeit nicht auf einen Kampf ankommen lassen. Wenn sich der Dämon in die Enge gedrängt fühlte, nahm er zu allen Gemeinheiten Zuflucht, um seine Existenz zu retten. Dabei konnten Teile oder sogar das ganze Krankenhaus zerstört werden.
    Zamorra erkannte, daß er ihn loswurde, wenn er ihm eine Möglichkeit zur Flucht anbot. Die Sicherheit von Menschenleben erforderte diese Entscheidung.
    »Zur Hölle, Teufel!« rief Professor Zamorra mit lauter Stimme.
    »Fahre hinab in die Schwefelklüfte, wohin du verdammt bist bis zum Tage des letzten Gerichtes!«
    »Bis zum Tage vom Amargeddon!« keckerte der Dämon, der schon wieder frech wurde, als er erkannte, daß Zamorra keinen direkten Angriff startete. »Wir werden ja sehen, wie die große Schlacht ausgeht!«
    »Es steht geschrieben in der Offenbarung des Johannes, daß Satan überwunden wird!« mischte sich Nicole Duval ein und trat neben Professor Zamorra.
    »Propaganda der Gegenseite!« heulte Chandras. »In einem Krieg wird jede Partei ihren eigenen Sieg vorhersagen. Sonst hätte es für die Hölle keinen Zweck, sich weiter dem Kampf zu stellen. Wir können in der Hölle ruhig das Ende aller Tage abwarten. – Aber das ist nicht so. Ewig ist der Kampf zwischen den Mächten der Ordnung und den Kräften des Chaos. Dieser Kampf wogte schon, bevor unsere Hölle entstand, in der Kaiser LUZIFER regiert. Und er geht weiter bis zu dem Tage, den niemand kennt. Dann werden sich die Heere auf den Feldern von Amargeddon sammeln und zum Endkampf antreten. Und erst dann werden wir wissen, wer den letzten Sieg davon trägt. Denn erst der letzte Schwertschlag und der letzte Schuß entscheiden eine Schlacht. Wisse das, du sterblicher Narr und verzweifle in der Angst und Vorahnung, daß sich die Banner der Dämonen siegreich von Amargeddon dem Abendrot vor der endgültigen Nacht entgegen strecken!«
    »Wenn es mir vergönnt ist, dann wirst du mich an diesem Tage unter deinen Gegner finden, Dämon der Hölle!« gab Professor Zamorra ruhig zurück. »Und jetzt fahr hinab in die Schlünde, wo schwefliges Feuer brennt!«
    »Mein hoher Herr Astaroth wird mich strafen, wenn ich meine Niederlage eingestehe!« Die Stimme des Chandras klang plötzlich kläglich. »Laß mich deinen Namen erfahren, Mann mit der Silberscheibe, damit mein Herr auf seinem Thron erkennt, daß ich nicht feige geflohen bin, sondern nur einem Kampf auswich, den ich nicht gewinnen konnte!«
    »Künde deinem Herrn Astaroth, daß Professor Zamorra sein entschiedener Gegner ist!« sagte der Meister des Übersinnlichen mit fester Stimme. »Wenn er es wagt, soll er sich selbst zum Kampf stellen und es nicht vorziehen, mir seine Vasallen entgegenzusenden. Oder ist er dazu zu feige…?«
    ***
    »Was? Ich und feige!« heulte Astaroth in den tiefsten Höllenschlünden auf. »Dieser Sterbliche hat eine freche Verwegenheit, die mich zutiefst beleidigt. Ich werde hinauf

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