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0329 - Astaroths Höllenbote

0329 - Astaroths Höllenbote

Titel: 0329 - Astaroths Höllenbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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stärker wurde. Das vorher leichenblasse Gesicht bekam wieder Farbe. Immer stärker hob und senkte sich der Brustkorb, als die Atmung stärker wurde.
    »Geschafft!« murmelte Zamorra plötzlich müde und taumelte zurück. »Er hat keine Verletzungen mehr. Nur die innere Schwäche müssen wir auf andere Art heilen. Gib mir die Flasche mit dem Zaubertrank!«
    Nicole nickte und holte eine kleine Flasche aus dem Koffer, in der Zamorra einen Stärkungstrank aufbewahrte. Ein uraltes Druidenrezept, mit dem man körperliche Kräfte sehr schnell wieder aufbauen konnte. Von der Zusammensetzung ähnlich wie die Konditionsstärke der Hochleistungssportler.
    Nur war die Kraft dieses Trankes viel stärker und universeller durch den Zusatz geheimer Kräuter und Säfte von Beeren, deren Wirkung die heutige Wissenschaft nicht mehr kannte.
    In den »Asterix«-Comics benutzten die Gallier einen Zaubertrank, gebraut von einem Druiden, der ihnen übermenschliche Kräfte verlieh, damit sie die Römer verhauen konnten. Nur wenige Eingeweihte wußten, daß von seiner Grundidee dieser Trank existierte.
    Aber Leute wie Professor Zamorra wußten ein Geheimnis zu bewahren. Doch bei seinen Abenteuern, die ihn und seine Freunde oft genug an den äußersten Rand ihrer Körperkräfte brachten, war es sehr wichtig, diese Kräfte in kürzester Zeit zu regenerieren.
    Professor Zamorra ließ einige Tropfen der ockerfarbenen Flüssigkeit auf einen Silberlöffel tropfen, verschloß dann die Flasche wieder und schob den Löffel in Michaels Mund. Befriedigt erkannte er, daß der Trank angenommen wurde.
    In einer halben Stunde, das wußte Professor Zamorra, würde sich Michael Ullich erheben, ein großes Steak verlangen und dabei den wohlgebauten Körper der Kellnerin schon wieder interessiert mustern.
    In diesem Moment öffnete sich die Tür des Zimmers.
    Nur Professor Zamorra, im Umgang mit Dämonen erfahren, erkannte, daß sich das Äußere der Gestalt, die herein kam, schlagartig wandelte. Aus dem Straßenanzug wurde übergangslos ein weißer Arztkittel.
    »Wer sind Sie und was tun Sie hier im Krankenzimmer?« fühlte sich der Meister des Übersinnlichen in aller Schärfe angesprochen.
    »Ich bin Doktor Chandras und verlange eine Erklärung…!«
    ***
    Professor Zamorra spürte, wie sich das Amulett langsam erwärmte.
    Ein sicheres Zeichen, daß ein Wesen mit schwarzem Blut in der Nähe war. Langsam wandte er sich um und sah diesen »Doktor Chandras« an.
    »Ich habe die Erlaubnis von Doktor Brown!« sagte Zamorra vorsichtig und fixierte die Gestalt von der Seite. »Der Patient ist seiner Meinung nach nicht mehr zu retten und liegt im Sterben!«
    »Deshalb bin ich hier!« nickte »Doktor Chandras«. »Ich will bei ihm sein, wenn er stirbt!«
    »Um die Seele zu kassieren!« stieß Professor Zamorra hervor.
    »Aber wo denken Sie hin! Ich bin Wissenschaftler!« Chandras ließ seine Stimme beleidigt klingen. Er konnte mit Professor Zamorra nichts anfangen. Da er im Dienste des Astaroth stand, war ihm der Parapsychologe auch nicht bekannt. Der Höllenherzog hatte gegen Zamorra nur zwei, für ihn geringfügige Niederlagen, in der Südsee hinnehmen müssen, wo er Nomuka, den Dämon von Tahiti, zum Kampf antreten ließ. Ansonsten war Professor Zamorras »Steckbrief« bei den Vasallen des Astaroth nicht ausgegeben worden.
    »Ich verstehe!« nickte Professor Zamorra, um den Dämon in Sicherheit zu wiegen. »Sie sind Thanatist. Also ein Mediziner, der sich ernsthaft mit dem Phänomen des Todes und dem Weiterleben nach dem Tode beschäftigt!«
    »Das ist richtig!« Chandras war verblüfft. Jetzt gab ihm dieser Mensch noch eine Legitimation, auf die er nicht gekommen wäre.
    »Sie werden sich neben den Patienten stellen und auf seine Lippen achten. Mit einem Spiegel werden Sie feststellen, wann er den letzten Atemzug tut!« Professor Zamorra bemühte sich, einen gleichmütigen Tonfall beizubehalten.
    »Sie haben sich ziemlich gut in die Materie eingelesen!« erklärte Chandras mit dem leicht überheblichen Tonfall des studierten Wissenschaftlers.
    »Was halten Sie davon, das hier an Stelle des Spiegels zu nehmen?« fragte Professor Zamorra freundlich. Mit einem Ruck zog er sich die Kette, an der das Amulett hing, über den Kopf und hielt Merlins Stern dem Dämon hin.
    Schlagartig spürte Chandras die Gefahr, die von der Silberscheibe ausging. Merlins Stern strahlte grünlich pulsierende Energie ab. Für den Dämon war es so wie eine gigantische Flammenwand für

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