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0329 - Erpresser kennen keine Gnade

0329 - Erpresser kennen keine Gnade

Titel: 0329 - Erpresser kennen keine Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erpresser kennen keine Gnade
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der zweite Mann von dem Chicagoer Postraub Den anderen hat Phil.«
    Als Mike Black die Augen aufmachte zogen Stein und ich ihn hoch und brachten ihn zu unserem Wagen.
    Ich verabschiedete mich von Waltei Stein, der in das Haus der 92. Straße zurückging, um die erpreßte Frau und ihr Kind zu schützen. Dann schwang ich mich in den Jaguar. Ich schaltete Rotlicht und Sirene ein und raste über die Fifth Avenue zurück zum FBI-Gebäude Der Kollege von der Auskunft sagte mir, daß mein Chef, Mister High, noch im FBI-Gebäude sei. Mit Phil brachte ich die beiden Gangster ins Vernehmungszimmer. Dann ging ich ins Office des Chefs. Ich kannte sein Interesse an dieser Posträuberaffäre und wollte ihn fragen, ob er selbst das Verhör leiten wollte.
    Als ich in sein Zimmer trat, sah ich, daß er schon Besuch hatte. Mit einer Entschuldigung wollte ich mich wieder zurückziehen. Aber Mister High rief mir zu:
    »Kommen Sie ruhig ‘rein, Jerry. Ich habe hier etwas für Sie und Phil.« Ich trat zum Schreibtisch. Davor, in dem Besuchersessel, saß eine ältliche Dame, mit der mich Mister High bekannt machte. Sie hieß Dunster.
    Mr. High sagte: »Damit wir keine Zeit verlieren, Jerry, will ich das Wesentliche kurz zusammenfassen.«
    Ich zog mir einen Sessel heran und hörte zu.
    »Miß Dunster wird erpreßt. Man verlangt von ihr 5 200 Dollar. Die Erpresser drohen, sie umzubringen, falls sie das Geld nicht herausrückt oder sich an die Polizei wendet.«
    Als ich die Summe hörte, stutzte ich und fragte:
    »Wieso denn ausgerechnet 5 200 Dollar?«
    Miß Dunster setzte zu einer Rede an. Aber Mister High kam zuvor.
    »Ganz einfach. Miß Dunster hat gestern beim Windhund-Rennen Glück gehabt und eine Menge Geld gewonnen.«
    »5 200 Dollar?«
    »Stimmt genau.«
    Mir war klar, daß der Erpresser nur jemand sein konnte, der von dem Gewinn wußte. Dadurch war von vornherein der Kreis der Täter eingeengt.
    »Miß Dunster, wer weiß, daß Sie das Geld gewonnen haben? Haben Sie Ihrer Freundin davon erzählt, oder ihren Nachbarn? Oder können Sie sich vielleicht an einen Unbekannten erinnern, de Sie am Totalisator beobachtet hat?« Miß Dunsler setzte sich in Positur und strich sich über ihr gelblichgraues Haar. Sie schien zu überlegen. Dann sagte sie zögernd: »Ich kann mich nicht daran erinnern, daß mich jemand am Wettschalter beobachtet hat. Jedenfalls habe ich nichts bemerkt. Mit meinen Nachbarn habe ich keine Verbindung. Von denen weiß es bestimmt niemand. Aber zuzutrauen wär's den Leuten im Haus schon. Besonders Miß…«
    »Miß Dunster«, unterbrach Mister High sanft. »Sie haben also zu keinem Menschen über den Gewinn gesprochen.«
    Die ältliche Miß schüttelte den Kopf. »Nein«, fuhr sie fort, »und meine Freundin weiß auch nichts davon, denn sie ist im Augenblick gar nicht in New York!«
    »Bei welchem Hunderennen haben Sie das Geld gewonnen?« schaltete ich mich wieder ein.
    Sie nannte einen der bekanntesten Rennplätze in Queens. Bevor sie sich über das Rennen auslassen konnte, fragte ich weiter:
    »Wo haben Sie Ihre Wetten placiert? Und wer hat Ihnen das Geld ausgezahlt? Oder haben Sie etwa über Ihren Buchmacher gesetzt?«
    »Nein. Am Rennplatz habe ich gewettet. Bei Mister Fitzgerald.«
    »Ist das ein Bekannter von Ihnen?« Jetzt schaute Miß Dunster verschämt zu Boden. »Ich setze immer bei ihm oder bei seinem Kompagnon, Mister Ferguson. Ich gehe nämlich jeden Sonntag zum Hunderennen.«
    Miß Dunsters fahle Wangen röteten sich.
    Ich übersah das geflissentlich und fragte:
    »Dann wissen also praktisch nur Ihre Buchmacher Fitzgerald und Ferguson von Ihrem Gewinn. Stimmt das?«
    Sie nickte lebhaft.
    Ich überlegte einen Augenblick. Die Sache schien sehr einfach zu sein. Denn der Täterkreis war jetzt noch begrenzter, als ich angenommen hatte. Ich .stellte noch einige Fragen, bis ich alle Kinzelheiten genau wußte. Dann nahm mir Mister High zum Glück die Arbeit ab, Miß Dunster zu verabschieden.
    »Wir werden Sie selbstverständlich unter unseren Schutz nehmen«, sagte er. »Ich werde einen meiner Leute zu Ihrem Schutz abstellen, und Sie brauchen sich nicht zu fürchten. Allerdings müssen Sie vorsichtig sein.«
    Miß Dunster schien aber durch die Worte meines Chefs nicht beruhigt. Ich sah, daß sie sich fürchtete. Sie hockte zitternd in dem Sessel, der für ihre schmächtige Gestalt viel zu groß war. Ich hatte Mitleid mit ihr.
    »Einer meiner Leute«, fuhr mein Chef fort, damit wies er auf mich, »wird Ihren Fall

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