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033 - Das vertauschte Gehirn

033 - Das vertauschte Gehirn

Titel: 033 - Das vertauschte Gehirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter T. Lawrence
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anderen ihn holen. Er darf und wird mir dieses Mal nicht entkommen, denn auch ich brauche mal Schlaf. Vier Nächte lang habe ich kein Auge zugetan. Aber wenn ich ihn habe, dann werde ich ausschlafen!“
    „Sie könnten sich doch vorher ausruhen, Herr …“
    „Nein.“ Der Doc schüttelte den Kopf. „Das kann ich nicht, weil McDoonley kein guter Schutz für mich ist. Es gibt eine Schwäche, hinter die Morgan noch nicht gekommen ist:
    Er braucht sich nicht zu mir zu wünschen, um mich in einem Überraschungsaugenblick zu töten. Er müßte sich nur in meinen Körper hinein wünschen, und ich würde zerplatzen wie ein Luftballon, dem man zu viel Luft zuführt. Er kann das aber nur. wenn meine Gedanken abgeschaltet sind, also wenn ich schlafe. Daher kann ich mich nicht vorher ausruhen, bevor er mir sicher ist.“
    „Und wie kann ich ihn kriegen?“
    „Ich mache das“, erwiderte der Doc kalt. „Du kümmerst dich um die anderen, die noch frei herumlaufen. Es wurden nur sechzehn Skelette gefunden und Anna im Green-Park. Das sind siebzehn. Vier müssen noch frei herumlaufen. Und die wirst du suchen.“
    „In London? Herr, London ist groß“, wandte Holbers ein. „Wo soll ich da suchen?“
    Der Doc führte ihn zur Karte. Er tippte gelassen auf vier Punkte und sagte: „An diesen Stellen findest du sie. Ich habe ihre Gedanken aufgefangen. Am besten du fängst dort an. Da sitzt Jacubeck im Hause eines Richters und wartet auf dessen Heimkehr. Du weißt, er haßt alle Richter. Sieh zu, das du ihn hierher zurückbekommst.“
    Holbers erbleichte. Jacubeck. Er fürchtete diesen bärenstarken Mann wie nichts anderes, aber er flüsterte: „Ja, Herr. Ich werde es versuchen.“
     

    Holbers brauchte fast eine Stunde bis er das Haus des Richters gefunden hatte. Es war ein kleines, hübsches Einfamilienhaus mit nur einer Etage und einem Keller. Langsam fuhr er mit dem Wagen an dem Haus vorbei. Nichts rührte sich dort, und das Garagentor stand noch offen. Erleichtert registrierte er, daß der Richter also noch nicht nach Hause gekommen war.
    Eine Querstraße weiter stellte er den kleinen Morris von Doc Lundi am Straßenrand ab, stieg aus und ging zu Fuß zum Haus des Richters zurück. Die Straße gehörte zu einer Wohngegend ohne Geschäfte, und es gab nur wenig Verkehr. Es waren kaum Fußgänger zu sehen, nur ein alter Mann führte seinen Hund spazieren.
    Holbers überquerte die Straße, sah sich noch einmal um und ging dann auf die Tür zu. Natürlich war sie verschlossen, und auch auf sein Läuten hin wurde ihm nicht geöffnet. Niemand war zu Hause. Nur Jacubeck wartete irgendwo.
    Langsam ging er um das Häuschen herum und bald schon fand er, was er suchte. Jemand hatte das Küchenfenster eingeschlagen, war ins Haus gestiegen und hatte das Fenster wieder verschlossen. Holbers spähte in den Raum, aber es war niemand zu sehen. Auch Jacubeck nicht, den er noch in schrecklicher Erinnerung hatte.
    „Jacubeck!“ rief er leise. „Bist du hier? Ich bin es, Mike. Der Freund des Doc und dein Gebieter. Hörst du mich?“
    Stille.
    Mit einem Schwung hatte er sich hochgezogen und stand in der Küche. Er machte ein paar Schritte nach vorne und zuckte dann zusammen, weil sein Fuß auf etwas Weiches, Nachgiebiges stieß. Fast wäre er darauf ausgerutscht. Fluchend sah er nach unten, dann gefror ihm das Blut in den Adern. Es mußte ein Stück Fleisch aus Jacubecks Schenkel sein. Ihm wurde übel bei dem Gedanken, wie Jacubecks faulender Körper wohl inzwischen aussah. Aber er faßte sich ein Herz und ging weiter.
    Auch im Flur empfing ihn Stille. Die Tür zum Wohnzimmer stand offen. Alles war säuberlich aufgeräumt, geschmackvoll hatte jemand die Möbel ausgewählt. Hier konnte man sich wohl fühlen.
    Nach fünf, Minuten hatte er das Haus durchsucht, aber außer zwei weiteren Fleischbrocken keine Spur von Jacubeck gefunden. Jetzt gab es nur noch eine Möglichkeit: Jacubeck hielt sich im Keller verborgen.
    Die Tür zur Kellertreppe fand er in der Küche, durch deren aufgebrochenes Fenster er ins Haus gelangt war. Schon als er sie öffnete, wußte er, daß er auf dem richtigen Weg war. Süßlicher, fauliger Geruch schlug ihm entgegen, vermischt mit jenem Kellergeruch, den man in jedem alten Haus findet.
    Die Lampe über der Treppe leuchtete nur schwach, und er mußte sich vorsichtig die Stufen hinunter tasten, um sich nicht das Genick zu brechen. Der Geruch wurde strenger, je tiefer er kam. Holbers blieb stehen. Jacubeck mußte ihn

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