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033 - Das vertauschte Gehirn

033 - Das vertauschte Gehirn

Titel: 033 - Das vertauschte Gehirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter T. Lawrence
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Angst, das ich ihn verrate, und er schickt die entsetzlichsten Wesen nach mir.“
    „John!“ flüstert sie. „Du warst plötzlich weg. Wie ein Nebel hast du dich aufgelöst.“
    „Ich weiß, Elisabeth“, antwortete ich weich. „Aber du mußt dich nicht fürchten vor mir. Es muß irgend etwas mit der Gehirnumpflanzung zu tun haben. Irgend etwas ist durch die Operation in mir wachgeworden, was vielleicht in jedem Menschen schlummert. Ich konzentriere mich auf einen Punkt, und schon bin ich dort.“
    „John!“ Sie kann es nicht fassen, starrt mich immer noch ungläubig an, streicht über meine Hände. Aber sie träumt nicht. Meine Hände sind fest und warm und ich lebe, bin aus Fleisch und Blut wie jeder Mensch.
    „Ich muß in einer Gestalt herumlaufen, die mir nicht paßt“, sage ich gedehnt. „Inzwischen gäbe ich etwas drum, wieder der alte Morgan zu sein. Häßlich und dünn, aber mit einem guten Herzen. Die Polizei sucht mich, der Doc jagt mich. Was habe ich nur Schlimmes getan, das ich so verfolgt werde.“
    „Oh, John!“ Tränen schimmern plötzlich in ihren Augen. „Du tust mir so unendlich leid, John. Können wir denn nichts dagegen tun? Warum gehen wir nicht einfach zur Polizei?“
    „Weil der Doc lebt“, erwidere ich dumpf. „Und es gibt für mich keinen Ort auf der Welt, wo er mich nicht früher oder später aufstöbert, Elisabeth. Ich muß ihn vernichten, vorher finde ich keine Ruhe. Der Gedanke schreckt mich nicht, denn der Doc ist kein Mensch, sondern eine Bestie.“
    Über eine Stunde unterhalten wir uns, ich deute ihr dabei an, was ich schon alles erlebte, nur damit sie von der Gefährlichkeit dieses Teufels überzeugt ist.
    „Willst du mir helfen, ihn zu vernichten?“ frage ich.
    Sie hat Angst. Angst, wie ich sie seit Tagen habe. Wie gerne würde ich sie aus allem heraushalten, aber Elisabeth ist der einzige Mensch, dem ich vertraue. Und von ihr wird es abhängen, ob eines Tages die Menschheit von entsetzlichen Wesen regiert wird, die nur das Böse und die Gewalt kennen, oder von Männern, die Frieden wollen.
    „Ich werde dir helfen, John.“ Ihre Stimme zittert ein wenig. Ich nehme ihr Gesicht in meine Hände, ganz behutsam und zärtlich. Wir sehen uns an, dann küsse ich sie. Ihre Lippen sind warm und weich und beben unter meinen.
    „Ich liebe dich“, flüsterte ich. „Ich habe dich schon immer geliebt, Elisabeth.“
    Eine Weile sitzen wir still da, dann sage ich: „Du mußt zu ihm gehen, Elisabeth. Und er darf nicht merken, daß du alles über ihn weißt. Du mußt versuchen an nichts zu denken, außer an das, was du ihm sagen willst. Es könnte sein, das er deine Gedanken auffängt, und du dich verrätst.“
    „Was soll ich tun, John?“
    „Wir werden ihm eine Falle stellen“, sage ich hart. „Eine Falle, aus der er nicht mehr lebendig herauskommt.“

    Der Doc schlug mit der Faust auf die Zeitung, das es krachte. Für einen normalen Bürger mußte sich die Abendausgabe wie ein schauerlicher Gruselroman lesen. Viele würden sich am Abend nicht mehr auf die Straße wagen, nach dem, was in der Zeitung stand.
    „SIND DIE TOTEN AUFGEWACHT?“ schrie die Schlagzeile auf der ersten Seite. Und darunter: „London. – Eine furchtbare Entdeckung machte heute morgen die Witwe Helen K., die auf dem Weg zum Grab ihres erst kürzlich verstorbenen Mannes war. Als sie von einem der Hauptwege auf einen Nebenweg abbog, bot sich ihr in der Nähe einer kleinen, alleinstehenden Familiengruft ein Bild des Schreckens. Sechzehn Skelette lagen verstreut hinter Grabhügeln, Steinblöcken und auf dem sandigen Weg zwischen dem Familiengrab und den übrigen Ruhestätten. Die Frau, die einen Nervenschock erlitt, berichtete unter Weinkrämpfen: ‚Eines dieser schrecklichen Gerippe wollte durch das Fenster, des kleinen Grabhäuschens klettern. Aber es schaffte es nicht und fiel nach draußen, wo es rasselnd auf dem Boden zerbrach. Da bin ich weggerannt.’
    Herman Sherwood, ein Maschinenschlosser, der sich auf dem Weg zu seiner Arbeitsstelle befand, erklärte: ‚Die Frau kam aus dem Friedhof gestürzt und schrie und schrie. Überall lägen Gerippe herum, und eines würde in ein Familiengrab kriechen. Wir konnten die Ärmste kaum beruhigen, aber sie erklärte uns, wo sie das Furchtbare gesehen hätte. Eine Handvoll Männer rannte sofort los. Es war ein grauenhaftes Bild. Mir kommt es jetzt, wo ich darüber nachdenke, vor, als wären diese Knochengestelle alle auf die Familiengruft zu gekrochen. Ich

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