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033 - Der Frosch mit der Maske

033 - Der Frosch mit der Maske

Titel: 033 - Der Frosch mit der Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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eingebrochen worden ist. Vielleicht versteckt sich gerade in dieser Minute der schwarze Mann unter Ihrem Bett. Der Gedanke, Sie sozusagen auf Gnade oder Ungnade solch einem gesetzlosen Charakter auszuliefern, widerstrebt unserer Ritterlichkeit. Durchsuchen Sie das Speisezimmer, Williams! Ich werde den Salon vornehmen Und das Schlafzimmer.«
    »Sie werden mein Schlafzimmer nicht betreten, wenn Sie nur einen Funken von Anstand haben«, zürnte Lola.
    »Ich habe ihn aber nicht«, gestand Elk, »nicht das kleinste Fünkchen. Und im übrigen, Lola, stamme ich aus einer großen Familie, ich bin einer von zehn Geschwistern, und wenn es etwas gibt, was ich nicht sehen darf, so sagen Sie nur: machen Sie die Augen zu! Und ich werde sie bestimmt zumachen.«
    Es gab aber allem Anschein nach nichts, das im geringsten verdächtig ausgesehen hätte. Vom Schlafzimmer aus gelangte man ins Badezimmer, und hier stand das Fenster offen. Elk leuchtete mit seiner Lampe die Außenmauer ab und sah, daß eine kleine Glasspule an der Wand befestigt war.
    »Das sieht ganz wie ein Isolator aus«, murmelte er. Ins Schlafzimmer zurückgekehrt, begann er nach dem Radiosender zu suchen. Er öffnete die Tür eines riesigen Mahagonischrankes und sah darin die Kleider in regenbogenfarbenen Reihen hängen. Elk tauchte seine Hand hinein. Es war der eleganteste Garderobenschrank, den er je gesehen hatte, und die Rückseite fühlte sich merkwürdig warm an.
    Lola stand mit verschränkten Armen da und beobachtete ihn, ein verächtliches Lächeln auf ihrem schönen Gesicht. Elk schloß die Schranktür wieder, und seine empfindlichen Finger suchten auf ihrer Oberfläche nach einer Feder. Es brauchte lange Zeit, bis er den Taster entdeckt hatte, aber schließlich fand er doch ein Stückchen Holz, das dem Druck seiner Hand nachgab. Es schnappte etwas, und die Vorderseite des Schrankes begann sich herabzusenken.
    »Ach, ein Schrankbett! Das ist aber eine praktische Erfindung!«
    Aber es war durchaus kein Bett, das sich nun zeigte, und Elk wäre auch recht enttäuscht gewesen, hätte er ein solches vorgefunden. Auf einem Rahmen standen reihenweise Röhren, Transformatoren, der ganze Apparat, der für eine Sendestation notwendig ist.
    »Sie haben doch sicherlich eine Erlaubnis dafür?« fragte er. In Wahrheit aber vermutete er nichts dergleichen, denn Lizenzen für Sendestationen werden in England recht spärlich gegeben.
    Aber Lola ging an den Schreibtisch und brachte das Dokument zum Vorschein. Elk las, las wieder und nickte.
    »Sie sind eine tüchtige Person«, sagte er nicht ohne Respekt. »Nun möchte ich auch gerne die Lizenz sehen, die der Frosch Nummer Eins Ihnen ausgestellt hat.«
    »Und ich möchte gern wissen, ob Sie für gewöhnlich die Leute aufzuwecken pflegen, um mitten in der Nacht nach ihren Lizenzen zu fragen?«
    »Sie haben heute nacht den Sender im Dienste der Frösche benützt«, sagte Elk kurz. »Und vielleicht werden Sie die Güte haben, Hauptmann Gordon zu erklären, warum Sie dies taten?«
    Lola wendete sich zum erstenmal zu Dick. »Ich habe den Apparat wochenlang nicht benützt, aber die Schwester eines meiner Freunde bat mich heute abend, ob sie ihn nicht benützen dürfe. Sie ist vor einer Stunde weggegangen.«
    »Sie meinen Fräulein Bennett?« fragte Gordon, und Lola hob in vollendet gespieltem Erstaunen die schön gebogenen Augenbrauen. »Woher wissen Sie es?«
    »Liebe Lola, nun hast du dich aber verraten«, lachte Elk freundlich. »Fräulein Bennett hat neben mir gestanden, als du eben anfingst, in der Froschsprache zu plaudern. Du bist erwischt, Lola. Und das beste, was du tun kannst, ist, dich niederzusetzen und uns die ganze Wahrheit zu sagen. Wir haben Nummer Sieben gestern abend gefangen und wissen alles. Morgen wird der Frosch Handschellen tragen, und ich bin hierhergekommen, dir eine allerletzte Chance zu geben. Ich habe dich nämlich im geheimen immer gern gehabt. Etwas an dir erinnert mich an ein Mädchen, in das ich einmal wahnsinnig verliebt war.«
    »Jetzt will ich Ihnen etwas erzählen, Elk«, sagte Lola. »Sie haben niemanden gefangen und Sie werden niemals jemanden fangen. Sie haben Ihren plattfüßigen Lockvogel Balder mit Hagn in eine Zelle gesperrt, um einen Triumph zu erleben. Aber Sie werden nichts erleben als große, große Unannehmlichkeiten.«
    Zu anderen Zeiten würde sich Gordon über die Wirkung dieser Offenbarung auf Elk höchlichst amüsiert haben, denn das Kinn des unglücklichen Detektivs fiel herab,

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