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033 - Der Frosch mit der Maske

033 - Der Frosch mit der Maske

Titel: 033 - Der Frosch mit der Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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und er starrte hilflos über seine Gläser hinweg nach Lola.
    »Hagn wird nicht gestehen«, fuhr sie fort. »Denn der Arm des Frosches würde ihn erreichen, so wie er Mills und Litnow erreicht hat und Sie erreichen wird, wenn der Frosch Sie dessen überhaupt für wert hält. So, jetzt können Sie mich arretieren, wenn Sie wollen. Sie haben durch das Diktaphon alles mit angehört, was ich Ray Bennett erzählt habe. Warum arretieren Sie mich nicht, um mir den Prozeß zu machen?«
    Der gedemütigte Elk wußte wohl, daß er keinen Schuldbeweis hatte, um sie anzuklagen. Und Lola wußte, daß er dies wußte.
    »Glauben Sie, mir so zu entkommen, Bassano?«
    Gordon hatte gesprochen, und sie blitzte ihn zornig an.
    »Es steht ein ›Fräulein‹ vor meinem Namen!« fauchte sie ihn an.
    »Früher oder später werden Sie nur eine Nummer sein«, sagte Dick ruhig. »Sie und Ihresgleichen leben verantwortungslos und in Freuden dahin. Vielleicht, weil ich nicht kompetent genug bin, vielleicht, weil ich kein Glück habe. Aber eines Tages werden wir Sie erreichen, entweder ich oder mein Nachfolger. Sie können in dem Kampf mit dem Gesetz nicht gewinnen, denn das Gesetz ist ewig und beständig.«
    »Eine Durchsuchung meiner Wohnung kann ich Ihnen nicht verwehren, aber eine Predigt brauch' ich mir nicht bieten zu lassen«, sagte sie verächtlich. »Und wenn die Herren zu Ende sind, so möchte ich Sie bitten, mir noch ein wenig Schlaf zu gönnen, damit ich morgen nicht allzu häßlich aufwache.«
    »Das ist das einzige, was Sie niemals befürchten müssen«, sagte der galante Elk, und Lola lachte.
    »Sie sind kein schlechter Mensch, Elk«, sagte sie. »Sie sind zwar ein schlechter Detektiv, aber Sie haben ein goldenes Herz.«
    »Wenn das wahr wäre, so würde ich nicht wagen, allein in Ihrer Gesellschaft zu bleiben!« war Elks Antwort.

19.
    Als sie zur Polizeidirektion zurückfuhren, war Elk noch immer in tiefes Sinnen versunken.
    »Es ist die größte Unannehmlichkeit für uns, daß die Frösche keine ungesetzliche Verbindung sind«, sagte Dick. »Es wird am Ende noch nötig sein, den Ministerpräsidenten um die Proklamierung der Gesellschaft zu bitten.«
    »Vielleicht ist der auch ein Frosch!« sagte Elk, hoffnungslos düster. »Lachen Sie mich nicht aus! Hauptmann Gordon, ich sage es Ihnen, es stecken hohe Tiere dahinter. Ich fange schon an, jeden zu verdächtigen.«
    »Vielleicht beginnen Sie gleich bei mir?« sagte Gordon in seiner befreiten Laune.
    »Das habe ich schon längst getan«, war die freimütige Antwort.
    »Und dann ist mir auch noch eingefallen, daß ich als kleiner Junge Nachtwandler war. Vielleicht führe ich ein Doppelleben und bin bei Tag Detektiv und bei Nacht ein Frosch. Das kann man nie wissen! Denn es ist mir ganz klar, daß ein Genie unter den Fröschen sein muß«, fuhr er mit unbewußter Unbescheidenheit fort.
    »Lola Bassano?« vermutete Dick.
    »Sie kann nicht organisieren. Sie hat eine Girltruppe geführt, als sie neunzehn Jahre alt war, und die ging an schlechter Organisation zugrunde. Ich glaube, daß man, um die Frösche zu führen, ganz der gleichen Art der Intelligenz bedarf, wie zum Beispiel zur Führung einer Bank. Maitland wäre der Mann! Ich habe den Kreis um ihn noch enger gezogen, nachdem ich mit Johnson über ihn gesprochen habe. Johnson sagt, daß er noch nie das Bankbuch des Alten gesehen hat, und obgleich er sein Privatsekretär ist, kann er über seine Transaktionen nichts aussagen, als daß er Realitäten kauft und verkauft. Das Geld, das der Alte privat verdient, wird auch nicht in den Bankbüchern gebucht, und Johnson war geradezu überrascht, als ich meinte, daß Maitland überhaupt seine Geschäfte außerhalb der Führung der Gesellschaft mache. Ich möchte Sie aber jetzt etwas anderes fragen, Hauptmann Gordon. Möchten Sie sich nicht ein für allemal davon überzeugen, daß Fräulein Bennett nichts mit alledem zu tun hat?«
    »Sie glauben doch nicht wirklich, daß das der Fall sein könnte?« fragte Dick, den das Entsetzen von neuem überkam.
    »Ich bin bereit, alles von allen zu glauben!« sagte Elk. »Die Straße liegt jetzt leer vor uns, wir könnten in einer Stunde in Horsham sein. Ich für meine Person weiß ja ganz gewiß, daß es nicht Fräulein Bennetts Stimme war, aber denken Sie nur daran, daß wir für die Leute da oben Berichte zu schreiben haben (›Die Leute da oben‹ war Elks unveränderlicher Name für seine höchsten Vorgesetzten), und da würde es böse aussehen,

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