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033 - Die Frau aus Grab Nr. 13

033 - Die Frau aus Grab Nr. 13

Titel: 033 - Die Frau aus Grab Nr. 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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meine Späße das Elternhaus vergessen lassen und ihnen den Aufenthalt kurzweiliger gestalten.«
    Der Puppenmann mochte recht haben. Was für ein seltsames Wesen er war! Und mit welch ungewöhnlichem Akzent er deutsch sprach! Seine Lebensenergie hätte wirklich nicht ausgereicht, ihre Gier zu stillen. Sie wollte ihm das Leben schenken und sich gedulden.

    »Wer ist Dorian Hunter?« fragte Elke.
    Diese Frage verwirrte Dieter so, daß er einen Moment nicht wußte, was er sagen sollte.
    Der neue Morgen dämmerte bereits herauf. Dieter war müde und durchfroren von der Suche nach den Kindern zurückgekehrt. Sie hatten keine Spur von ihnen gefunden. Die Lawinensuchhunde hatten sie winselnd im Kreise herumgeführt. Zuerst konnte sich das niemand erklären, aber dann sagte jemand, daß es mit dem Teufel zugehen müßte, weil sich die Hunde so verrückt benahmen. Und mit dieser Antwort gaben sich alle zufrieden. Nur er nicht. Aber wer hörte schon auf ihn?
    Elke war bereits wach und saß in der Wohnstube. Statt einer Begrüßung und ohne wissen zu wollen, wo er gewesen war, stellte sie ihm diese Frage.
    »Dieter«, sagte sie besorgt, »was ist los mit dir?« Sie verließ ihren Platz am Tisch nicht, wo eine Tabelle und ein aufgeschlagenes Buch lagen. Darüber schien sie gebrütet zu haben. »Hast du nicht gehört, was ich gesagt habe? Wer ist Dorian Hunter?«
    »Ich hatte Besuch«, sagte Dieter verwirrt. »Dann wurde ein Kind entführt. Ich habe mich an der Suchaktion beteiligt.«
    Sie nickte nachdrücklich. »Jetzt sind sechs Kinder verschwunden. Wie in meinem Traum. Sechs Kinder – mehr werden es nicht. Hat dieser Mann etwas damit zu tun?«
    »Hunter?«
    »Ja. Wer ist das?«
    Dieter hob die Schultern. »Ich nehme an, ein Engländer. Spricht ein ausgezeichnetes Deutsch. Er raucht jedenfalls englische Zigaretten, schmeißt mit türkischem Geld um sich und trinkt amerikanischen Whisky. Vielleicht ist er sogar Amerikaner. Nein, doch eher Engländer. Aber nicht von dem steifen Schlag.«
    »Er hat dich besucht?« bohrte Elke weiter und zögerte, bevor sie fragte: »Ist es der, der mich so erschreckt hat, daß ich …«
    »Nein. Das war Lorenz, der debile Sohn vom Ranzenwirt. Hunter hat ihn vorgeschickt.«
    »Was wollte dieser Hunter?«
    Er blickte sie verwundert an. »Woher kennst du überhaupt seinen Namen?«
    »Er steht auf dieser kabbalistischen Tabelle.« Sie deutete auf den Wisch vor sich auf dem Tisch. »Hast du ihn hingeschrieben? Aber nein, das ist nicht deine Handschrift.«
    »Kabbalistische Tabelle?« Er konnte sich darunter nichts vorstellen und beugte sich ohne großes Interesse über den Tisch. Er war müde und wollte nichts anderes als schlafen.
    »Ich bringe dir Kaffee«, sagte Elke entschlossen und verschwand auf dem Flur.
    Dieter starrte auf den beschriebenen Papierbogen und wischte sich über die Augen. Als sich sein Blick klärte, sah er, daß auf das Blatt das Alphabet geschrieben war. Neben jedem Buchstaben stand eine Zahl.
    A ist 1 stand dort, B ist 2. Die Buchstaben J und V kamen erst nach dem Z. J ist 600. V ist 700.
    Dieter kniff die Augen zu. Er verstand den Sinn dieser Tabelle nicht. An den oberen Blattrand hatte jemand schwungvoll den Namen Dorian Hunter hingeschrieben. Hunter selbst?
    Dieter setzte sich. Elke kam mit der Kaffeekanne herein. Auf dem Tablett lagen neben Milch und Zucker einige frische Hörnchen.
    »Gleich wirst du dich besser fühlen«, versprach sie.
    Er wunderte sich nicht darüber, daß sie auf einmal die Initiative ergriffen hatte; er war zu müde. Und in seinem Zustand ließ er sich nur zu gern verwöhnen.
    Es war wie in alten Zeiten, wenn er nach der Kirchweih mit einem Brummschädel aufgewacht war und seine Mutter schon das Frühstück vorbereitet hatte. Dann fragte sie immer schelmisch: »Na, um welches Mädel hast du dich diesmal mit wem geprügelt?«
    »Was war los nachdem ich das Bewußtsein verloren hatte?« fragte Elke.
    Er preßte die Hände gegen die Schläfen, um dem Druck, der auf sein Gehirn ausgeübt wurde, entgegenzuwirken. »Ich kann mich nicht erinnern. Es ist wie ein Traum. Warum hackst du ständig auf dem Namen Hunter herum?«
    »Weil es zwischen dir und ihm einige mysteriöse Parallelen gibt. Das kann kein Zufall sein. Hunter wollte uns sicherlich darauf hinweisen, sonst hätte er die kabbalistische Tabelle nicht zurückgelassen.«
    »Was ist denn das überhaupt – eine kabbalistische Tabelle?« fragte er ohne besonderes Interesse. Ihm fiel ein, daß auch der

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