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033 - Die Frau aus Grab Nr. 13

033 - Die Frau aus Grab Nr. 13

Titel: 033 - Die Frau aus Grab Nr. 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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von der Agnes«, sagte da der Mann im Janker und holte zum Schlag aus.
    Da war Manfred, der Gendarm, zur Stelle.
    »Laß Dieter in Ruhe! Ihn trifft keine Schuld. Wenn er seine Hilfe anbietet, sollten wir sie nicht abweisen. Wir brauchen jeden Mann.«
    Mit den Hunden voran ging es aus dem Dorf. Vor dem Wald verteilten sie sich in drei Gruppen. Dieter hielt sich an Manfred, denn er war der einzige, der nichts gegen ihn zu haben schien.
    Dieter dachte kurz an Elke. Sie schlief und merkte von all dem nichts. Hoffentlich wachte sie nicht auf.
    Und er – schlief er denn nicht auch? Er träumte. Gott gib, daß das alles nur ein Traum ist! Seltsam, daß man immer nur bei solchen Gelegenheiten seinen Gott anrief, an den man doch sonst nicht so recht glaubte. Aber wenn man nicht mehr ein noch aus wußte, dann war die göttliche Macht der letzte Strohhalm.
    Gott, laß das alles nicht wahr sein! Laß mich aufzuwachen und zeige mir, daß Mutters Grab unberührt ist! Und Manfred soll sagen, daß das mit den Kindern nur ein übler Scherz war und daß dieser Dorian Hunter der Oberspaßmacher ist!
    Verschneiter Wald um Mitternacht. Kläffende Hunde, erzürnte Männer.
    Laß uns Mutter nicht finden!

    Als sie die Höhle erreichte, war Rosa in ihren Armen eingeschlafen. Von Ferne hörte sie das Bellen der Lawinensuchhunde. Sie kicherte. Ihre Spur konnten die Hunde nicht finden.
    Sie legte das schlafende Mädchen zu den anderen fünf Kindern, die sich, in Decken gehüllt, auf einem Strohlager zusammengerollt hatten.
    Das Mädchen bewegte sich und fragte schlaftrunken: »Wo bin ich?«
    »Du bist gut aufgehoben«, sagte die Untote, bemüht, ihrer unheimlichen Stimme einen sanften Klang zu geben. »Schlaf nur ruhig weiter!«
    Durch die Geräusche war ein anderes Kind aufgewacht.
    »Wann ist die Märchenhochzeit?« fragte eine Knabenstimme.
    »Bald, Michael. Und jetzt mach die Augen zu!«
    »Welche Märchenhochzeit?« erkundigte sich die vierjährige Rosa interessiert, die von Agnes gerade in die Höhle gebracht worden war.
    »Eine Hochzeit zwischen einem schönen Prinzen und einer noch schöneren Prinzessin«, erklärte die Untote und streckte eine Hand aus, um dem Mädchen das Haar aus dem Gesicht zu streichen, verbarg sie aber schnell wieder unter dem Umhang.
    »Eine Märchenhochzeit auf einem richtigen Schloß?«
    »Eine Märchenhochzeit auf dem schönsten Märchenschloß, das es gibt.«
    »Oh!« machte das Mädchen. Es richtete sich auf und schirmte ihre Augen gegen den Schein des Lagerfeuers ab, um Einzelheiten an der Gestalt vor sich zu erkennen. »Wer bist du?« fragte es ängstlich.
    »Ich bin die gute Fee.«
    »Hast du aber eine komische Stimme!«
    »Ich weiß. Das kommt deshalb, weil ich nur selten zu Menschenkindern spreche.«
    »Warum verdeckst du dein Gesicht?«
    »Weil ich nicht möchte, daß ihr es seht.«
    »Warum möchtest du das nicht?«
    Die Untote schwieg.
    »Warum möchtest du das nicht?« wiederholte das Mädchen.
    »Schlaf jetzt!« verlangte die Untote mit verräterisch zitternder Stimme. »Auf dem Märchenschloß werdet ihr mich sehen dürfen. Dort werdet ihr alles erfahren, was es zu erfahren gibt.«
    Zehn Minuten später waren die Kinder eingeschlafen.
    Die Untote stelzte zum Eingang der Höhle. Im Tal winselten die Hunde ängstlich. Sie witterten die Ausstrahlung des Unheimlichen. Sie würden die Schwänze einziehen, wenn sie näherkam, und ihre Herren in eine andere Richtung zerren.
    Die Untote saß reglos da. Ihre dunkle Gestalt verschmolz mit den Felsen. Da schoß ihre Knochenhand vor und schloß sich um ein zappelndes Ding, das einen Schmerzensschrei von sich gab. Der verwesten Brust der Untoten entrang sich ein gurgelnder Laut, als sie die Lebenskraft spürte, die von dem winzigen Geschöpf ausging.
    Ihre starren Augen waren auf das Wesen gerichtet, das nicht größer als dreißig Zentimeter war und menschliche Gestalt besaß. Die Gier nach dem Leben des Männchens drohte die Untote zu übermannen.
    Da begann der Wichtel mit piepsender Stimme zu sprechen.
    »Vergreifen Sie sich nicht an mir, Agnes Houlkmann. Ich kann Ihnen lebend viel nützlicher sein. Ich bin freiwillig hergekommen, um Ihnen zu helfen.«
    Die Untote nahm den Umhang von ihrem Gesicht und gab ein furchterregendes Geräusch von sich. Doch der Puppenmann zeigte bei ihrem Anblick keine Angst.
    »Ich weiß, daß Sie den Kindern nichts antun wollen, Agnes, aber Sie können ihnen kein Ersatz für ihre Eltern sein. Ich dagegen könnte sie durch

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