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033 - Die Frau aus Grab Nr. 13

033 - Die Frau aus Grab Nr. 13

Titel: 033 - Die Frau aus Grab Nr. 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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fragte sich schaudernd, ob die Teilnehmer dieser Orgie Aphrodisiaka genommen hatten und sich deshalb nicht mehr bremsen konnten, obgleich die Ekstase ihnen vielleicht zur Qual wurde.
    Verworfenes Geschöpf! tadelte sie sich selbst und stieg die Stufen ins Becken hinunter. Das heiße Wasser umspülte ihren Körper, und sie tauchte bis zum Hals ein.
    Plötzlich stieß sie einen spitzen Schrei aus, als ein Arm aus den Fluten auftauchte, um nach ihr zu greifen. Sie stieß die klauenartigen Finger fort. Der Arm wirbelte davon, und als er sich um seine Achse drehte, sah sie die Schnittstelle. Es war ein Armstummel ohne Körper. Blut floß aus dem Stumpf. Und dann sah sie die anderen Extremitäten und Körperteile, die im dampfenden Wasser trieben. Und sie erkannte, daß es Blut war, in dem sie badete. Und was sie für Lustschreie gehalten hatte, waren die Klagelaute der Gefolterten.
    Elkes Magen rebellierte. Sie hoffte, daß sie das Bewußtsein verlieren würde, und eine gnädige Ohnmacht ihr weitere Schrecken ersparte. Doch diese Gnade wurde ihr nicht erwiesen.
    Irgendwie gelang es ihr, den rettenden Beckenrand zu erreichen und hinauszuklettern.
    Dort blieb sie auf den Kacheln liegen, inmitten einer Blutlache, klägliche Laute ausstoßend, am ganzen Körper konvulsivisch zuckend.
    Wenn der Körper sie schon im Stich gelassen hatte, so hoffte sie wenigstens auf die Umnachtung ihres Geistes, um so den Abscheulichkeiten entfliehen zu können. Sie war nahe daran, den Verstand zu verlieren.
    Aber bevor sie den schmalen Grat in den Irrsinn überschreiten konnte, kam die Erlösung: Sie versank in Schlaf, in einen tiefen traumlosen Schlaf.

    Dieter Houlkmann hatte das bereitgelegte Gewand angezogen, in der Hoffnung, daß ihn der unheimliche Wächter vor der Tür dann passieren lassen würde. Doch kaum hatte er die Tür geöffnet, erhielt er einen so heftigen Stoß gegen die Brust, daß er ins Zimmer zurückgeschleudert wurde. Danach wagte er vorerst keinen zweiten Versuch. Aufgeben wollte er jedoch auch nicht.
    Er wandte seine Aufmerksamkeit den beiden großen Fenstern zu. Als er eines davon öffnen wollte, stellte er zu seiner Verblüffung fest, daß es ein an die Wandvertiefung gemaltes Bild war. Eine perfekte Illusion. Jetzt wurde ihm auch klar, warum kein Licht nach draußen drang.
    Er schritt wie ein gefangenes Raubtier auf und ab, während er sich das Gehirn nach einem Ausweg zermarterte. Da fiel sein Blick auf das Tagebuch seiner Mutter, das aus der Tasche seines Mantels gerutscht war. Zufall oder Vorsehung?
    »Sie sollten es lesen«, hatte Dorian Hunter gesagt.
    Er schlug die ersten Seiten auf. Das Schriftbild seiner Mutter hatte sich in all den Jahren kaum verändert, und auch ihr einfacher Stil nicht. Ihre schlichte Sprache vermittelte ihm das Bild einer Frau, die vom Schicksal geprüft worden war. Vielleicht lag hier – in den Geschehnissen von vor fast dreiundzwanzig Jahren – der Schlüssel für ihr weiteres Leben; die Antwort darauf, warum sie ihren einzigen Sohn so abgöttisch liebte, daß er sich von ihr abwandte; möglicherweise bekam er auch eine Antwort, warum sie nicht einmal im Grabe Ruhe gefunden hatte.
    Er begann zu lesen.
     
    Agnes verbrachte an diesem Abend mehr Zeit vor dem Spiegel als sonst. Sie putzte sich für diese Nacht besonders heraus.
    Wer weiß, vielleicht bekam der zweijährige Dieter bald ein Geschwisterchen.
    Manchmal verwischte Agnes' Spiegelbild, und eine geifernde Fratze starrte sie an. Stimmen wisperten, und sie verspürte Alpdrücken. Aber sie war strahlend schön an diesem Abend. Wenn die anderen Mädchen aus dem Dorf sie gesehen hätten, sie hätten Gift und Galle gespuckt und noch inbrünstiger als sonst behauptet, sie sei eine teuflische Hexe, die die Männer verzaubere.
    Dabei tat Agnes nichts, um diesem Ruf gerecht zu werden.
    Heute abend war sie noch schöner als sonst. Nur ihr Mann merkte nichts davon. Müde von der Feldarbeit wälzte er sich ins Bett und war sofort eingeschlafen.
    Agnes lag lange wach, dachte an das Kind, das diese Nacht nun doch nicht gezeugt werden würde. Stimmen raunten: Doch, Agnes, es wird gezeugt. Und mit diesen Versprechungen der Nachtgeister schlief sie ein.
    Sie hatte einen erotischen Traum, in dem ihr war, als bestiege sie der Teufel. Lust und Abscheu vereinigten sich in der einfachen gläubigen und abergläubischen Frau zu einer Vision des Schreckens und des Glücks. Als sie schließlich aus diesem Alptraum erwachte, lag ihr Mann schwer auf

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