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033 - Die Frau aus Grab Nr. 13

033 - Die Frau aus Grab Nr. 13

Titel: 033 - Die Frau aus Grab Nr. 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Illusion gewesen war – ebenso wie die Werwölfin. Man wollte sie erschrecken. Das würde nun aber nicht mehr gelingen – hoffte sie. Gefaßt registrierte sie, daß unter dem Umhang der Frau Pferdehufe hervorschauten.
    »Was wird nun geschehen?« erkundigte sich Elke.
    »Es ist bald Zeit für die Hochzeit. Übrigens, ich heiße Voisin. Und du gefällst mir, mein Kind. Ich könnte ein Wort für dich einlegen. Bei mir würde es dir sicherlich besser gefallen, als in der Schädelsammlung des Grafen.«
    »Mir können Sie keine Angst einjagen.«
    »So, meinst du?«
    »Ich werde nicht zum erstenmal hypnotisiert«, behauptete Elke. »Und ich weiß über Schwarze Messen Bescheid.«
    »Na, dann ist es ja gut. Aber denke an deine Worte, wenn die Leichenfresser sich auf deinen Körper stürzen und du ihnen dabei zusehen mußt, wie sie ihn gierig verschlingen. Wenn von dir auch nur noch der Kopf übrig sein wird, so wirst du doch jeden ihrer Bisse spüren. Und ich werde mich an deinem Schmerz weiden.«
    »Hören Sie mit diesen kindischen Mätzchen auf. Gehen wir lieber!« Elke drehte ihr den Rücken zu und hörte ihr wütendes Schnaufen.
    Plötzlich war etwas hinter ihr, schlüpfte durch den Stoff ihres Umhanges und kroch ihr in den Körper. Vor ihr tauchte die Frau auf. Elke stellte fest, daß sie auf einmal keinen Schatten mehr hatte – und sie schloß daraus, daß der Schatten in ihren Körper gekrochen war.
    Alles nur Trug. Mit Hypnose kann man jeden Effekt erreichen, sagte sie sich. Sie mußte nur fest daran glauben. Das war ihre einzige Waffe.
    »Ich fühle den Schlag deines Herzens«, schwärmte die Frau. »Laß meinen kalten Schatten sich am Puls deines Lebens erwärmen. Ja, schlag schneller, Herzchen! Schneller, schneller. Ah, so ist es gut!«
    Elke spürte, wie ein eisiges Etwas ihr Herz umkrallte. Alles nur Einbildung!
    »Aufhören!«
    Plötzlich stand Graf Cyrano von Behemoth im Raum. Die Frau stieß einen obszönen Fluch aus und verkroch sich wie ein getretener Köter. Sofort wich die Kälte aus Elkes Körper, und ein dunkles, nebelartiges Gebilde huschte der Frau nach. Sie besaß wieder einen Schatten.
    »Ich hoffe, Voisin hat Sie nicht allzusehr erschreckt, teuerste Elke. Etwas von Ihren Emotionen müssen Sie schon für mich aufsparen. Schließlich bin ich der Bräutigam.«
    »Ich lasse mich nicht ins Bockshorn jagen«, sagte Elke, bemüht, ihrer Stimme einen festen Klang zu geben. »Ich weiß, daß alles nur Einbildung ist.«
    »Oho!« machte der Graf verstehend, und sein eiförmiger Augenersatz begann sich gelblich zu verfärben. »Wenn Sie das Voisin gesagt haben, kann ich verstehen, daß sie in Rage kam. Seien Sie bitte künftighin vorsichtiger mit Ihren Bemerkungen. Kein Dämon läßt sich gern als Scharlatan hinstellen.«
    Alles nur Illusion, sagte sich Elke. Sie durfte nicht zulassen, daß man sie ihres Schutzschildes beraubte.
    Der Graf bot ihr seinen Arm an.
    »Wohin führen Sie mich?«
    »In den Festsaal. Alle sind schon auf die Brautjungfer gespannt.«
    Sie kamen durch lange verlassene Korridore, und Elke konnte sich wahrlich nicht vorstellen, daß sich irgendwo in diesen düsteren Hallen eine große Gesellschaft aufhalten sollte. Wahrscheinlich würden auch die vielen Leute – falls sie sie überhaupt zu Gesicht bekam – nur Trugbilder sein; wenn man sie anfassen wollte, griff man durch sie hindurch.
    Sie kamen an eine Tür, die von selbst vor ihnen aufschwang. Dahinter tat sich ein weitläufiges Gewölbe auf. Lautes Geplärre drang zu ihr. Sie sah ein wüstes Durcheinander von Gestalten, doch sie achtete nicht auf Einzelheiten.
    »Dieter!« rief sie überschwenglich aus und fiel ihm in die Arme.
    »Welch ein rührendes Wiedersehen!« meinte der Graf spöttisch. »Aber haben Sie sich auch gefragt, ob nicht vielleicht auch Ihr Dieter nur eine Truggestalt ist?«

    Dieter fühlte unsägliche Erleichterung, als er Elkes warmen Körper spürte. Hier war alles so kalt; selbst die Fackeln und Kerzen, die den Festsaal erhellten, strahlten keine Wärme aus; und die gleiche Kälte ging auch von den Festgästen aus. Elke war die einzige Wärmequelle.
    »Bist du es wirklich?« Er tastete ihren Körper ab, als wollte er sich vergewissern, daß sie Fleisch und Blut war. Und sie hing an ihm wie eine Ertrinkende. »Oh, wie froh bin ich, dich wiederzusehen, Elke! Ich dachte schon …«
    »Du bist es, Dieter!« sagte sie immer wieder. Ihre Worte sprudelten kaum verständlich aus ihr hervor. Sie ließ sich von den

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