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0331 - Aufstand der Menschheit

Titel: 0331 - Aufstand der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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müßten dreißig Millionen Raumfahrern in allen Einzelheiten erklären, was geschehen ist. Das müßte Anrath persönlich erledigen.
    Ich glaube, daß er nicht in guter Verfassung ist."
    „Er wird nie in guter Verfassung sein" stellte Santanjon fest. „Solange er die Rolle Rhodans spielen muß sieht er unter einer starken seelischen Belastung. Trotzdem müssen wir es mit ihm versuchen.
    Wenn wir die Flotte fest in der Hand haben, ist schon viel gewonnen."
    Bull blickte auf die Uhr. Wenn er sich beeilte, konnte Anraths Ansprache noch vor Croton Manors zweiter Rede fertig sein. Das würde dazu beitragen, daß die Raumfahrer sich die Beschuldigungen des Malers gelassener anhörten.
    „Ich danke Ihnen", sagte Bull zu Santanjon. „Ich werde mich sofort mit der THEODERICH Hin Verbindung setzen."
     
    *
     
    Spätestens nach vier oder fünf Sätzen merkten auch die weniger intelligenten Raumfahrer an Bord der terranischen Schiffe, daß der Mann der zu ihnen sprach, nicht Perry Rhodan war. Heiko Anrath schilderte ausführlich, wie es zu seinem Einsatz als Doppelgänger Rhodans gekommen war. Man sah ihm an und hörte aus seiner Stimme, daß er sich in dieser Rolle nicht glücklich fühlte. Der ehemalige Schaltmeister führte alle Gründe an, die Reginald Bull und Allan D. Mercant bewogen hatten, Rhodans Verschwinden zu verheimlichen.
    Croton Manor behauptete, ich wollte Sie betrügen und ins Verderben führen", sagte Heiko Anrath abschließend. „Selbst wenn ich das wollte, hätte ich keine Gelegenheit dazu. Ich tue alles, was Staatsmarschall Bull anordnet. Meine größte Hoffnung ist im Augenblick, daß der Großadministrator bald zurückkehrt."
    Reginald Bull, der Anraths Ansprache über Funk mitverfolgt hatte schaltete befriedigt den Bildschirm aus. Anrath hatte einen müden und unkonzentrierten Eindruck gemacht. Es war ihm jedoch mit Sicherheit gelungen, die Raumfahrer von seiner Aufrichtigkeit zu überzeugen.
    Funksprüche vieler Schiffskommandanten, die in den nächsten Minuten in der Solaren Administratur eintrafen, bestätigten Bull, daß er mit der Flotte keine Schwierigkeiten haben würde.
    Jetzt konnte er seine Aufmerksamkeit dem Maler der glückbringenden Wolken und dem Administrator des Sempron-Systems zuwenden.
     
    4.
     
    Das Unheil war deutlicher zu spüren als am vergangenen Tag.
    Croton Manor hätte nicht zu sagen vermocht, woran es lag. Gedankenverloren strich er über seinen langen Bart, während er im Zelt auf und ab ging. Draußen war es nicht so still wie gestern. Immer wieder versuchten Reporter, die Absperrungen zu durchbrechen. Auch die Zuschauer waren unruhig.
    Zum erstenmal scheute sich Manor davor, zu den „Streitern für Licht und Glück" zu sprechen.
    „Shreen!" rief er mit seiner tiefen Stimme.
    Das Mädchen kam herein und senkte demutsvoll den Kopf. Er blickte sie überlegend an. Er hatte sie ohne besonderen Grund gerufen, vielleicht weil er sich in diesem Zelt einsam fühlte. Er spürte ihre Nähe, die Sanftheit ihrer Gedanken. Sie war seit drei Jahren bei ihm und hatte mehr für ihn getan als jeder andere Mensch. Trotzdem verband sie weder Liebe noch Freundschaft; es war ein Verhältnis, das aus einem beiderseitigen Bedürfnis erwuchs. Er war eine Stütze für ihren schwachen Geist, während sie mit ihrer Sanftmut dafür sorgte, daß er die Ruhe und Zufriedenheit, die er anderen übermittelte, auch ab und zu für sich in Anspruch nehmen konnte.
    „Die dunkle Wolke ist heute stärker zu spüren", sagte Manor. „Ich dachte gerade darüber nach, ob ich die Versammlung nicht absagen soll Sie blickte ihn fassungslos an, während ihr unkomplizierter Verstand die Gründe zu begreifen suchte, die Manor zu seiner Äußerung veranlaßt haben mochten.
    Er hob anklagend einen Arm.
    „Dort draußen findet ein Jahrmarkt fehlgeleiteter Gefühle statt" sagte er. „Ich bin mir der Tatsache bewußt, daß viele der neu hinzugekommenen Anhänger meine Botschaft mißverstanden haben. Ich kann den Haß spüren, von dem sich viele leiten lassen." Er nahm seine unruhige Wanderung wieder auf.
    „Aber ist nicht auch Haß ein Mittel um den falschen Großadministrator zu beseitigen, der nur Unheil über uns bringen wird?"
    Shreen konnte seinen Überlegungen nicht folgen. Sie hatte sich auf dem Stuhl niedergelassen und stützte beide Ellenbogen auf ihre Knie. Manor sah sie an und lächelte. Es geschah selten, daß er eine Gefühlsregung auf diese Weise zeigte.
    „Du bist meine treueste Anhängerin", sagte

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