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0331 - Heroin in zarten Händen

0331 - Heroin in zarten Händen

Titel: 0331 - Heroin in zarten Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heroin in zarten Händen
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und sagen dem Sheriff Bescheid«, wandte ich mich an den Gehilfen.
    Wir setzten uns in den Jaguar und nahmen den Jungen in die Mitte, damit er keine Dummheiten machen konnte. Er wies uns den Weg.
    ***
    Ein Autorestaurant ist eine praktische Angelegenheit für eilige Leute. Man fährt einfach mit dem Wagen heran und bleibt darin sitzen. Eine Kellnerin nimmt die Bestellung auf und bringt dann auf Papptellem das Essen.
    Im Augenblick herrschte nicht viel Betrieb. Ich stellte den Jaguar in eine Lücke. »Wo ist er?«, fragte ich den Jungen. Ängstlich zeigte er auf einen Dodge vom Vorjahr, der zwei Wagen weiter links parkte.
    Ich stieg aus und überließ es Phil, auf das Bürschchen ein wachsames Auge zu haben. Von hinten schlenderte ich an den blauen Wagen heran und beobachtete den Insassen. Er kaute eifrig an einem Paar heißer Würstchen und schien sich ziemlich sicher zu fühlen. Ab und zu warf er einen Blick in den Rückspiegel. Anscheinend wartete er auf das Auftauchen des Jungen.
    Ich lockerte die Pistole im Halfter, dann trat ich an das heruntergekurbelte Fenster und stupste ihm meinen Finger gegen den Nacken.
    »Lassen Sie sich nicht stören«, sagte ich gemütlich. »Ich wollte nur die restlichen fünf Dollar abholen.«
    »Ich hatte schon Angst, du wärst erwischt worden«, erwiderte er und leckte sich die fettigen Finger ab. »Dann gib den Brief mal her!«
    Er wandte sich halb um, um den Brief entgegenzunehmen. Als er mich sah, erstarrte er in dieser Haltung und sah mich mit offenem Mund an.
    »Was wollen Sie von mir?«, stotterte er. »Wer sind Sie?«
    »Cotton, FBI«, knurrte ich. »Und nun kommen Sie mal heraus, lassen mich aber immer hübsch Ihre Hände sehen. Ich möchte mich ein wenig mit Ihnen unterhalten!«
    Wir verfrachteten ihn in den Wagen des Sheriffs, nachdem ich den Burschen durchsucht und einen Derringer zu Vorschein gebracht hatte. Er musste sich neben Sheriff Noolan setzen, während ich auf dem Rücksitz Platz nahm. Phil und der Junge fuhren mit dem Jaguar hinterher.
    Im Office des Sheriffs begann ich sofort mit dem Verhör. Der Führerschein lautete auf den Namen Jack Demmer.
    »Haben Sie diesen Brief geschrieben?«, fragte ich ihn und holte das Schreiben aus der Tasche.
    Er nickte.
    »Und warum wollten Sie ihn wieder zurückhaben?«
    »Es war mir zu gefährlich«, brummte er mürrisch. »Al - ich meine Al Goore und ich waren befreundet. Wir kannten uns schon von unserer Kindheit an. Gestern rief er mich an und bat mich, ihm in einer bestimmten Sache zu helfen. Ich habe mich daraufhin in dieser Richtung ein bisschen umgesehen und auch tatsächlich etwas erfahren. Deshalb schrieb ich ihm heute Morgen diesen Brief. Als ich hörte, dass Al erschossen wurde, wollte ich ihn natürlich wiederhaben.«
    »Und worin besteht nun diese bestimmte Angelegenheit, wie Sie es in Ihrem Brief nannten?«
    »Ach«, meinte er, »das dürfte Sie kaum interessieren. Wir wollten ein Geschäft miteinander machen und ein paar Bucks dabei verdienen - nichts Unreelles.«
    »Trotzdem schien Ihnen allein die Andeutung in Ihrem Schreiben so gefährlich zu sein, dass Sie einen Jugendlichen anstifteten, den Brief zu stehlen. Sie wollten ihn also um jeden Preis wiederhaben. Wie erklären Sie sich diesen Widerspruch?«
    Er schluckte ein wenig, dann erklärte er: »Man hätte ihn missverstehen können. Al wusste natürlich, was gemeint war, aber jeder andere hätte falsche Schlüsse daraus ziehen können.«
    »Hier gibt es nur eine einzige Folgerung«, sagte ich ungeduldig. »Das wissen Sie ganz genau. Sie hatten gleichermaßen Angst davor,dass der Brief in die Hände der Polizei oder in die von Gangstern fallen könnte. In beiden Fällen fürchteten Sie für Ihr Leben. Ich wette, es wird Ihnen nicht gefallen, wenn wir gegen Sie die Beschuldigung erheben, mit diesem Brief Al Goore in eine Falle gelockt zu haben.«
    »Ich war Als Freund«, verteidigte er sich.
    Ich schnippte mit den Fingern. »Was heißt bei euch Brüdern schon Freundschaft! Vergessen Sie nicht, dass wir Sie wegen unerlaubten Waffenbesitzes einsperren können. Sheriff, sperren Sie diesen Mann in eine Zelle, wo er sich über seine Lage klar werden kann. Ich bin fertig mit Ihnen, Demmer!«
    Noolan holte aus der Schublade seines Schreibtisches einen riesigen Schlüsselbund und führte den Gefangenen ab. Als er wiederkam, meinte er augenzwinkernd: »Sie waren aber rasch mit ihm fertig, Cotton. Ich will Ihnen ja nicht dreinreden, aber ich hätte den Burschen schon

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