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0331 - Heroin in zarten Händen

0331 - Heroin in zarten Händen

Titel: 0331 - Heroin in zarten Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heroin in zarten Händen
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noch ein wenig ausgequetscht. Was er da erzählt, nimmt ihm natürlich kein Mensch ab - die reinsten Ammenmärchen. Hoffentlich bildet er sich nicht ein, wir glaubten ihm.«
    »Ich bin noch lange nicht mit ihm fertig«, antwortete ich. »Ich möchte ihm nur Zeit, zum Nachdenken lassen. So etwas wirkt manchmal Wunder. Aus der Anklage wegen unerlaubten Waffenbesitzes macht er sich natürlich nicht viel. Etwas anderes ist es mit dem Brief. Er wusste genau, warum er ihn wiederhaben wollte.«
    »Eine Kleinigkeit zu essen, wäre jetzt auch nicht schlecht«, schlug Phil vor. »Demmer hat ja bereits gegessen, aber mir kippt bald der Magen um.«
    »Ich bin Junggeselle«, entschuldigte sich der Sheriff, »aber gleich um die Ecke ist ein Lokal, in dem Sie anständig essen können.«
    ***
    Wir verfügten uns alle drei dorthin. Nach der Mahlzeit gingen wir ins Office zurück.
    Der Sheriff holte Jack Demmer aus seiner Zelle.
    »Nun, Demmer, haben Sie es sich in der Zwischenzeit überlegt?«, fragte ich.
    Er nickte.
    »Fein«, sagte ich. »Also schießen Sie los. Al Goore wollte von Ihnen wissen, wer den Überfall auf Dalton inszenierte.«
    »Das wusste er«, verbesserte er mich. »Es war Syd Buck mit seinen Leuten. Al wollte wissen, wer den Anschlag bestellt hatte. Er vermutete zwar Mora dahinter, aber er wollte Beweise haben.«
    »Wieso glaubte er, dass Sie ihm diese Beweise liefern könnten?«, fragte Phil
    »Ich arbeitete in der Prohibitionszeit für Dalton und kannte alle Leute, die mit Alkoholschmuggel zu tun hatten. Auch später erledigte ich noch manches für ihn. Als man mich wegen einer Schießerei in Brooklyn für zwei Jahre ins Zuchthaus schickte, hatte ich allerdings genug davon. Ich arbeite jetzt als Vertreter für eine Brauerei und komme viel in Lokalen aller Art herum. Dabei sehe und höre ich manches, was nicht alle Leute wissen sollen. Deshalb kam Al zu mir. Er dachte, ich könnte ihm helfen. Tatsächlich erfuhr ich heute Morgen, dass Mora einige üble Burschen angeheuert hat, die seine Leibwache verstärken sollen. Man munkelt auch davon, dass er eine Frau in einem seiner Landhäuser versteckt hält. Ob sie freiwillig dort ist, weiß ich nicht. Ich konnte es nicht erfahren.«
    Ich dachte sogleich an Dolly Hale, die seit vorgestern verschwunden war. Demmer wusste die Lage des Landhauses nicht anzugeben. Wenn Mora es durch einen Strohmann ins Grundbuch hatte eintragen lassen, würden wir einige Zeit brauchen, um es herauszufinden.
    »Halten Sie Mora für fähig, ein Verbrechen zu begehen?«, fragte ich.
    Er lachte.
    »Sie wissen so gut wie ich, Agent Cotton, dass man den Menschen nicht ins Herz schauen kann. Ich habe noch viel ehrenwertere Leute Verbrechen begehen sehen. Leute, von denen die Öffentlichkeit es nie auch nur vermutete. Ich brauche Ihnen doch nicht zu erzählen, wie manche der großen Vermögen im Lande zustande gekommen sind? Mora ist ein Lump durch und durch. Aus seinem Wettbüro zieht er vielleicht die Hälfte seines Einkommens - die andere Hälfte wird bei keinem Finanzamt versteuert. Natürlich steckt er hinter der ganzen Geschichte und deshalb wollte ich auch meinen Brief wiederhaben. Wenn er Mora in die Hand fiel, war mein Leben keinen Pfifferling mehr wert. Er hätte mich genauso abknallen lassen wie Al Goore.«
    »Sie schrieben ihm einen Brief, in dem Sie ihn für morgen bestellten«, meinte ich. »Er wurde aber heute Morgen erschossen.«
    »Mora muss etwas in die Nase gekriegt haben«, brummte er. »Al hätte sich allerdings sagen müssen, dass sie ihn nicht ungeschoren lassen würden, wenn er seinen Kopf hineinsteckte. Sich ganz allein mit einem Mann wie Mora anzulegen, war mehr als Dummheit.«
    »Es war eine Art von Selbstmord«, bestätigte Phil. »Aber wir haben ihn gewarnt. Verfallen Sie nicht in den gleichen Fehler, Demmer, und halten Sie die Finger draußen.«
    »Ich bin doch nicht blöd«, antwortete er. »Ich sagte Ihnen schon, dass ich die Nase gestrichen voll habe. Es war die Hölle im Zuchthaus.«
    Er schüttelte sich, als habe er es noch immer nicht überwunden. Ich glaubte es ihm gem. Das Leben im Zuchthaus ist kein Honiglecken.
    »Und das da?« Sheriff Noolan deutete auf den Derringer, der auf dem Schreibtisch lag.
    Demmer zuckte die Achseln. »Ich wusste, auf was ich mich da einließ. Oder vielleicht wusste ich’s doch nicht -sonst säße ich jetzt gemütlich zu Hause, statt hier.«
    Plötzlich sprang Sheriff Noolan auf und riss den Colt aus dem Halfter.
    »Hinlegen«,

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