0331 - Ninja, Zombies und Shimada
Mensch!« brüllte er. »Ich rieche dich genau. Du kannst dich nicht verstecken. Wir werden dich holen…«
Und das taten die Ninja auch, denn Suko, der sich auf Shimada und Oziko konzentriert hatte, vernahm plötzlich das Tappen der Schritte in seinem Rücken.
An die Ninja hatte er nicht mehr gedacht…
***
Neunzehn furchtlose Kämpfer waren es, die sich versammelt hatten.
Sie hatten die Schreie gehört und erlebt, wie ein Hubschrauber aus der Dunkelheit des Himmels gekommen war und auf dem Deck des vor ihnen liegenden Flugzeugträgers landete.
Für sie war es der Beweis, daß sich der Kampf auf dem Flugzeugträger abspielen würde.
Die ersten Seile flogen. Ihre Haken zerrten sich dort fest, wo es die Männer haben wollten. Sie prüften noch einmal die Reißfestigkeit und nickten sich zu.
Dann kletterten sie.
Lautlos hangelten sie sich an der Bordwand des Flugzeugträgers in die Höhe. Sie waren wirkliche Meister in der Körperbeherrschung, und sie verschmolzen mit dem Schatten der Bordwand. Da sie sich schon auf einem Schiff befanden, hatten sie es nicht so weit wie Suko gehabt, der vom Wasser aus hochgeklettert war.
Rasch, geschmeidig und an Ameisen erinnernd, so überwanden sie die Distanz.
Wer von ihnen überlebte, war ungewiß. Für sie war es ein Glücksspiel, aber das machte ihnen nichts. Es zählte der Erfolg, da mußte eben ein Menschenleben weichen…
***
Obwohl es uns in den Fingern juckte einzugreifen, hatten wir uns zurückgehalten. Erst mußten die Positionen geklärt werden, und so schauten wir zu, wie der Hubschrauber landete und einen Mann entließ, bei dessen Anblick Yakup fast durchdrehte.
»Verdammt!« flüsterte er. »Oziko. Dieser Hundesohn mischt auch überall mit.«
»Ja, ich hatte ihn schon vermißt.«
Mein Partner lachte nur.
Oziko und Shimada redeten miteinander. Leider sprachen sie so leise, daß wir nichts verstehen konnten. Ich erkannte, daß noch weitere Männer den Hubschrauber verließen.
Es waren Ninja.
Im ersten Augenblick unterschied sie nichts von den untoten Gestalten, die das Deck bevölkerten. Nur waren die Bewegungen der Lebenden noch geschmeidiger.
Von Suko hatte ich bisher nichts gesehen. Ich stellte allerdings fest, daß sich einige der Shimada-Schergen der gewaltigen Schiffsbrücke näherten und dort hochkletterten.
Sollte sich Suko dort befinden, mußte er äußerst vorsichtig sein, wollte er nicht in die Falle der anderen rennen.
Wir lagen in einer guten Deckung. Nicht weit von der Reling entfernt, standen einige kleine Maschinenhäuser, die uns als Schutz dienten. Und hier würden wir vorläufig bleiben.
Yakup fiel es schwer. Er starrte allein zu Oziko hin, der sich etwas abseits aufgebaut hatte und nahe dem Hubschrauber stand. Mein Augenmerk galt Shimada.
Und der hatte etwas bemerkt.
Uns galten die Worte wohl nicht, die er über das Deck schrie, denn er sprach in der Einzahl.
»Ich rieche dich, Mensch! Ich rieche dich genau! Du kannst dich nicht verstecken! Wir werden dich holen!«
Während dieser Worte schienen seine Augen von blauen Flammen umtanzt zu werden. Sie glühten wie Diamanten.
Allein dieser böse Blick konnte einen Menschen schon niederzwingen.
Ich wartete ab.
Yakup wurde nervöser. Die Entscheidung stand dicht bevor. Er sah nicht ein, daß er sie noch länger hinauszögern sollte. Seine Nunchaki hielt er bereit, den Bogen und die Wurfsterne ebenfalls.
»Ich muß ihn packen!« flüsterte er. »Ich muß diesen verdammten Oziko holen! Wirst du dich um Shimada kümmern?«
»Ja.«
»Und womit versuchst du es?«
Ich zog meinen Bumerang hervor. »Damit. Aber ich möchte mich nicht zeigen, sondern…«
»Verstehe«, unterbrach mich der junge Türke flüsternd.
»Ich werde Shimada ablenken, dann kannst du…«
»Sei mal still!«
Sofort schwieg Yakup. Er konzentrierte sich wie ich auch auf die seltsamen Geräusche, die ich vernommen hatte. Sie waren an der Bordwand aufgeklungen. Wenn mich nicht alles täuschte, sogar von außen.
Sollten noch weitere Ninja kommen?
Ich schaute in die entsprechende Richtung. Über das Deck trieben noch leichte, dunkle Dunstschwaden. Ansonsten war die Sicht gut. Vor allen Dingen die entlang der Reling.
Wir sahen sie.
Nahezu lautlos kletterten sie über die Bordwand, Ihre Waffen blitzten, und sie waren bereit, voll in den Kampf zu gehen.
»Das ist Unterstützung für uns«, hauchte Yakup Yalcinkaya. »Es müssen die Leute sein, die Suko besucht und…«
»Ja, ja«, unterbrach ich seinen
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