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0331 - Urwelt-Horror

0331 - Urwelt-Horror

Titel: 0331 - Urwelt-Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sich dann herausstellte, daß die DYNASTIE DER EWIGEN lange vorher mit Dhyarras gearbeitet hatte. Es schien, als seien sie erst mit dem abdankenden ERHABENEN Zeus dorthin gelangt, der sich in die Straße der Götter zurückgezogen hatte.
    Zeus… Zeus, der immer noch auf dem wiedererreichten OLYMPOS regierte und Zamorras Freund war… und dieser Gedanke ließ ihn noch einmal sich kurz an das vorangegangene Abenteuer erinnern, bei dem er in der Scheol, der Vorhülle, dem Kentauren Chiron begegnet war…
    Griechische Götter, griechische Fabelwesen, die greifbare Realität waren, EWIGE… alles griff ineinander über. Und hier schrieb ein Autor namens Michael über die Straße der Götter!
    Zamorra las den Text quer.
    Er war trotzdem überrascht über die Farbigkeit der Schilderungen, die ihn in ihren Bann ziehen wollten. Gewaltsam mußte er sich immer wieder von der abenteuerlichen und doch zum Teil philosophischen Handlung losreißen, die Größe verkündete, aber er erkannte auch, daß diese geschilderte Straße der Götter nicht mit der übereinstimmte, die er kannte! Landschaften und Länder stimmten überein, aber die Herrscher waren anders, ebenfalls die Machtverhältnisse.
    Von Zeus wußte er, daß das nichts zu sagen hatte. Die Straße der Götter hatte im Laufe der Jahrtausende häufig ihr Gesicht gewechselt. Einen dieser Umbrüche hatte Zamorra selbst miterlebt, als die beiden Hybriden Damon und Byanca aus Jahrhundertelangen Tiefschlaf erwachten und später gegen die Meeghs antraten, die ihre Welt erobern wollten.
    Der Roman »Der Drachenlord« mußte allen Andeutungen nach in einer Zeit spielen, kurz bevor Damon und Byanca erschaffen worden waren!
    »Faszinierend«, murmelte Zamorra und mußte sich gewaltsam wieder auf sein eigentliches Vorhaben besinnen. Er wollte doch keine Lesestunde einlegen und sich in das Buch vertiefen, sondern herausfinden, was an diesem Taschenbuch unnormal war. Warum hatte das Amulett vorhin im »Hobbykeller« so grelleuchtend angesprochen?
    Irgend etwas war da. Er konnte es spüren und versuchte darauf zu achten, unter welchen Umständen er es wahrnahm.
    Ein schwacher Sog…
    Plötzlich begriff er.
    »Das gibt’s doch nicht«, murmelte er, weil die Erkenntnis ihm zu fantastisch vorkam. Sollte in diesem Buch tatsächlich Magie stecken, die beim Lesen nach dem Leser griff und ihn in eine andere Welt zu reißen versuchte?
    Er versuchte es noch einmal und spürte den Sog jetzt deutlicher als zuvor. Er bildete sich, während die bizarre Buchwelt greifbare Gestalt anzunehmen schien. Zamorra riß sich regelrecht wieder aus diesem Lese-Abenteuer heraus.
    Er überlegte. Dann benutzte er die Sprechanlage und rief seine Gäste an, die sich mit Nicole im kleinen Salon aufhielten. »Uschi, kannst du mir verraten, seit wann dieses Buch im Handel ist?«
    »Erst seit ein paar Wochen…«, kam es aus dem kleinen Lautsprecher der Übertragungsanlage zurück. »Ist das wichtig?«
    »Vielleicht. Ich glaube, eine Spur zu haben, bin mir aber noch nicht völlig sicher.«
    Seit ein paar Wochen.
    Demzufolge mußte es sich auch mehr als nur einmal verkauft haben.
    Fantasy sprach nur ein kleines Publikum an, aber immerhin war es groß genug, um sich bemerkbar zu machen. Zamorra ging das Telefonregister durch und wählte dann ein Gespräch nach Deutschland an.
    Er hatte nach nicht ganz fünf Minuten Glück, durchzukommen. Der Gesprächspartner war der Autor des Buches persönlich.
    »Zamorra hier, alter Freund. Hast du Unterlagen, wie viele Ausgaben von deinem ›Drachenlord‹ inzwischen verkauft sind?«
    »Seit wann interessierst du dich denn für Abenteuerromane? Erlebst du die nicht selbst?« fragte der Autor spöttisch zurück, während im Hintergrund ein Rabe sich lautstark krächzend bemerkbar machte, der sich durch das Telefonat in seiner Ruhe gestört fühlte. Ein militärisch knappes »Schnauze, Vogel?« war zu hören.
    »Vielleicht ist es wichtig. Ich erzähl’s dir später mal, und vielleicht birgt die Sache Stoff für einen weiteren Roman in sich«, deutete Zamorra an. »Kannst du mit Zahlen aufwarten?«
    »Einige Tausend werden’s schon sein.«
    »Genaues weißt du nicht?«
    »Nein, mon ami. So schnell noch nicht. Die Rückmeldungen vom Vertrieb und von den Buchhandlungen lassen noch einige Zeit auf sich warten. So schnell geht das bei uns alles nicht.«
    »Trotzdem danke. Ich melde mich wieder«, verabschiedete Zamorra sich.
    Einige Tausend.
    Wenn einige tausend Menschen nach dem Lesen

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