Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0331 - Urwelt-Horror

0331 - Urwelt-Horror

Titel: 0331 - Urwelt-Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
ist Moni in größter Gefahr. Sollten wir dich nicht lieber begleiten?«
    »Wer immer für das Verschwinden zuständig ist – wenn er Monica töten wollte, hätte er das einfacher haben können«, sagte Zamorra. »Ich lasse mich von dem Buch einfangen, sobald ich meine Ausrüstung komplett habe.«
    Er suchte wieder sein Arbeitszimmer auf. Vorsichtshalber nahm er den Ju-Ju-Stab an sich, der gegen jeden echten Dämon absolut tödlich wirkte.
    Und Dämonen gab es in der Straße der Götter, vorwiegend im vom ORTHOS beherrschten Land Grex, weiß Gott genug. Das Amulett, auch wenn es im Moment passiv war, konnte nicht schaden, denn vielleicht wurde es beim Übergang ja wieder aktiv. Dazu den Dhyarra-Kristall zweiter Ordnung. Man konnte nie wissen…
    Schließlich war Zamorra bereit.
    Er küßte Nicole, hörte sich ihre Ermahnungen an und vertiefte sich in das Buch, ließ sich von den Erzählungen in ihren Bann schlagen. Und plötzlich nahm die Umgebung dieser Fantasiewelt für ihn reale Gestalt an.
    Da wußte er, daß er hinübergewechselt war in die Straße der Götter.
    Und er bemerkte noch mehr.
    Nämlich, daß alles so gründlich schiefgegangen war, wie es nur eben hatte schiefgehen können. Zamorra hatte einen elementaren Fehler begangen…
    Und es war zu spät, ihn noch korrigieren zu wollen…
    ***
    Betroffen starrten Nicole, Uschi und der Lord den Sessel an, in dem Zamorra vor ihren Augen blitzschnell verschwunden war. So rasch, als habe jemand das Licht ausgeknipst.
    Er war nicht mehr da.
    Vor dem Sessel fiel das Taschenbuch auf den Teppich.
    Vor dem Sessel befanden sich Zamorras Schuhe und Strümpfe, im Sessel der Rest seiner Kleidung. Dazwischen Ju-Ju-Stab und Amulett und der Zukunftsring! Und auch der Dhyarra-Kristall beulte eine der Jackentaschen aus.
    Nicole murmelte eine undamenhafte Verwünschung.
    »Ich glaube, ich spinne«, keuchte Lord Saris.
    Nicole seufzte. »Eigentlich hätten wir Narren es uns denken müssen«, sagte sie leise. »Monica ist nackt hinübergewechselt. Alles, was sie am Leib oder in der Hand trug, blieb zurück, nicht wahr? Und damals, als wir Merlins Weltentor benutzten, waren wir auch nackt. Nur das Tor am Loreleyfelsen wirkt anders, warum, wissen wir nicht. Nun, jetzt ist es zu spät. Zamorra ist drüben. Und er ist genauso hilflos wie Monica.«
    »Das ist unglaublich«, knurrte der Lord. »Wir müssen ihm doch helfen! Wir müssen etwas tun!«
    »Ja«, sagte Nicole. »Das werden wir auch. Aber vorher werden wir verdammt sorgfältig nachdenken. Diesmal nehme ich die Sache in die Hand. Und ich glaube, ich weiß auch schon, wie…«
    Gespannt sahen die beiden anderen sie an.
    ***
    Lord Elrod-Hel, der Dunkle Bär, war erstaunt, als er einen neuerlichen Übergang registrierte. Er stellte die Kugel auf den zweiten Menschen ein.
    Diesmal war es ein Mann, und irgendwie kam er dem Dunklen Bären bekannt vor. Die Beschreibung…
    Das mußte Zamorra sein, der Erzfeind der Schwarzen Familie!
    Zamorra, ohne sein Amulett, ohne jedes Hilfsmittel! Das war fantastisch.
    Seine Chancen, in dieser Urwelt zu überleben, standen damit denkbar schlecht.
    Lord Elrod-Hel grinste diabolisch. Eigentlich brauchte er ja nur zu verhindern, daß Zamorra in seineWelt und seine Zeit zurückkam. Dann würde er in der Straße der Götter versauern und stellte keine Gefahr mehr dar.
    Wie das zu bewerkstelligen war, darüber machte sich der Lord der Finsternis noch keine konkreten Gedanken. Es würde sich ergeben, und es eilte nicht. Die Vergangenheit war so unsagbar fern, daß es nicht einmal auf ein paar Dutzend Jahre ankam. Mochte in der Gegenwart noch so viel Zeit vergehen – die Vergangenheit ließ sich auf die Sekunde genau fixieren. Das war kein Problem.
    Problematischer war das, was hinter Zamorras Auftauchen steckte.
    Von dem Buch gab es noch keine französische Übersetzung – abgesehen davon, daß die Magie in der Übersetzung nicht mehr wirken würde.
    Es konnte also kein Zufall sein, daß dieser Meister des Übersinnlichen, wie er von den anderen Hasenfüßen der Dämonensippen furchtsam genannt wurde, auf dem gleichen Weg in die Straße der Götter wechselte wie das erste Werkzeug. Er mußte gezielt an das Taschenbuch gekommen sein. Das bedeutete, daß er eine Spur aufgenommen hatte.
    Zamorra arbeitete aber in den seltensten Fällen allein. Er würde Mitwisser haben, die nun entsprechend handeln würden.
    Es war an der Zeit, die Magie aus den Büchern zurückzuziehen und sich abzusichern, ehe die von

Weitere Kostenlose Bücher