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0332 - Besuch beim Geisterhenker

0332 - Besuch beim Geisterhenker

Titel: 0332 - Besuch beim Geisterhenker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gesamte Fall. Undurchsichtig, verworren und makaber. Da waren Menschen in eine Mühle hineingeraten, deren Steine sie zu zermalmen drohten.
    Ich verließ den Raum und baute mich vor der Eingangstür auf.
    Hoffentlich fand der Fahrer das Ziel. Leider lag das Gasthaus ein wenig versteckt.
    Ich konnte den Weg hochschauen und sah an dessen Ende die Umrisse eines Autos.
    Das war der Wagen.
    Bevor der Fahrer sich noch orientieren konnte, lief ich ihm winkend entgegen. Er verstand das Zeichen und blieb stehen.
    »Mann«, sagte er, als ich die hintere Tür aufzog. »Da haben Sie sich aber eine Ecke ausgesucht.«
    »Ich tat es nicht freiwillig.«
    »Ist auch schwer vorstellbar.« Er legte den Gang ein. »Wo soll es denn hingehen?«
    »Scotland Yard.«
    »Was?«
    »Ja, und zwar sehr schnell.«
    »Was wollen Sie denn bei den…«
    »Ich gehöre selbst dazu.«
    Da war der gute Mann ruhig, denn eine sehr hohe Meinung schien er von der Polizei nicht zu haben. Es störte mich auch nicht. Hauptsache, er brachte mich rasch zu meinem Ziel.
    Meine Gedanken beschäftigten sich während der Fahrt mit dem Fall.
    Hoffentlich hatte Suko etwas erreicht und mehr über diesen geheimnisvollen Henker namens Abbot herausgefunden. Ich hatte erlebt, wie gefährlich Mosley und der Folterknecht gewesen waren.
    Abbot stand ihnen sicherlich in nichts nach. Seine Chancen waren sogar noch gewachsen, denn die Menschen hatten das Blut des Folterknechts trinken müssen.
    Eine sichere Beute für Abbot…
    ***
    Der Fahrer gab sein Bestes. In Rekordzeit erreichten wir das Ziel. Ich entlohnte ihn und legte noch ein anständiges Trinkgeld obendrauf, was ihn erstaunt nicken ließ, denn so etwas war er von einem Polizisten nicht gewohnt, wie er mir erklärte.
    »Es gibt eben überall Ausnahmen«, sagte ich.
    Er lachte und dampfte ab.
    Ich fuhr nach oben. Glenda Perkins war noch nicht gegangen. Sie wartete gespannt.
    »Wo steckt Suko?« Mit diesen Worten begrüßte ich sie.
    »Er forscht noch nach.«
    Ich ließ mich auf der Schreibtischkante nieder. »Hat es Schwierigkeiten gegeben?«
    »Vielleicht. Deine Informationen waren dürftig, wie Suko meinte. Es wird noch dauern.«
    »Das ist schlecht.«
    »Steht es so schlimm?« fragte Glenda besorgt.
    Ich nickte. »Auch Sarah Goldwyn hängt mit drin.«
    »O Gott.« Glenda erschrak. Sie und Sarah standen in einer besonderen Verbindung zueinander; Beide mochten sich gut leiden. Nicht zuletzt seit dem Fall in Rom, wo beide in höchste Lebensgefahr geraten waren und ich sie praktisch herausgepaukt hatte.
    »Ich werde zu Suko gehen.«
    »Soll ich noch hierbleiben?«
    »Es wäre gut. Außerdem kannst du Sir James informieren, falls er noch da ist.«
    »Mach ich, John.«
    Ich stieg in den Fahrstuhl und fuhr in den unterirdischen Bereich des Yard Building. Dort hatte die Technik ihren Sitz. Gepaart mit Forschung und Wissenschaft. Immer wenn ich eintraf, schlugen die Kollegen die Hände über dem Kopf zusammen, weil meine Wünsche besonders eilig waren.
    Das Licht der Leuchtstoffröhren begleitete mich, als ich den kahlen Gang entlangschritt, der mich zum Ziel brachte. In der Info-Abteilung sah ich Suko. Er hockte vor einem kleinen Schreibtisch und hatte den Kopf über eine lange Liste gebeugt. Als ich die Tür aufstieß, zuckte er herum.
    »John, endlich.«
    »Hast du Erfolg gehabt?«
    Er hob die Schultern. »Sieht nicht so aus, aber wir bleiben dran.«
    Neben ihm blieb ich stehen. »Gibt es überhaupt einen Henker namens Abbot.«
    »Es gab einen.«
    »Wann gestorben?«
    »Das liegt schon zweihundert Jahre zurück. Er war praktisch ein Privathenker und schrecklicher Sadist.«
    »Wo hat er denn sein Unwesen getrieben?«
    »Hier in London. Und zwar an einem Ort, der House of Horror heißt.«
    »Na, das ist doch was. Wo befindet sich das Haus?«
    Suko stand auf. »Da muß ich noch nachschauen.«
    Ich winkte ab. »Sag du Shao Bescheid, daß es eine lange Nacht werden kann. Ich suche mir das House of Horror schon heraus. Und wenn ich den Namen höre, paßt dieser Begriff vorzüglich zu einer Gruseltour, die unser Freund T.C. Markham unternimmt. House of Horror«, ich wiederholte den Begriff noch mal. »Kann es etwas Schaurigeres geben, als dort sein Leben auszuhauchen?«
    »Ich glaube kaum«, erwiderte Suko leise.
    House of Horror!
    Auch Lady Sarah und die anderen hatten diesen Begriff von T.C.
    Markham gesagt bekommen. Seltsamerweise hatte sie das nicht erschreckt. Seit Einnahme des Tranks hatte sich sowieso einiges verändert, und

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