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0332 - Inferno

0332 - Inferno

Titel: 0332 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nach oben - hatte sie noch niemand hier draußen bemerkt?
    Sie sah weit entfernt an der Vorderseite des Tempels die riesige Fläche, auf der sich vor noch gar nicht langer Zeit zu ihrer Opferung Tausende von Menschen versammelt hatten. Die Fläche war jetzt leer - bis auf ein Flugzeug.
    Wohin waren die Menschen so schnell verschwunden? Befanden sich noch welche in der Nähe? Wenn ja, bedeutete das Gefahr, denn sie würden ihrem drachentötenden Gott bedingungslos gehorchen, Monica ergreifen und ausliefern.
    Sie sah den Dschungelrand und lief darauf zu.
    Und plötzlich erhob sich zwischen den Sträuchern des Unterholzes eine barbarische Gestalt und trat ihr entgegen.
    »Halt«, sagte der Mann, der Krieger. »Bleib stehen!«
    Sie starrte ihn an. Hob das Schwert. Sie wollte sich nicht einfangen lassen, nicht jetzt und nicht von diesem Mann. Sie hängte sich das Amulett wieder um, packte ihr Schwert mit beiden Händen und ging in Kampfstellung.
    Der Krieger lachte spöttisch.
    »Du begehst einen Fehler«, sagte er. »Aber - warum nicht? Deinen Zweck hast du jetzt erfüllt.«
    Er hob seine eigene Waffe.
    Monica griff sofort an. Sie wollte keinen noch so winzigen Vorteil verschenken, und im Vorteil ist immer, wer angreift. Die Schwertklingen prallten gegeneinander. Der harte Schlag prellte ihr fast die Waffe aus der Hand. Sie stöhnte auf. Beim nächsten Schlagabtausch war bereits sie in der Verteidigung, und der andere griff an. Sie duckte sich, führte einen Rundschlag und sah ihn zurückspringen.
    Im gleichen Moment traf es sie wie ein Schock.
    Ihre Telepathie erwachte von einem Moment zum anderen!
    Sie spürte jäh, daß die Fähigkeit wieder da war, daß Uschi da war! Irgendwie mußte auch Uschi in diese Welt geraten sein!
    Sekundenlang war Monica verwirrt und abgelenkt.
    Der Krieger nutzte das eiskalt aus. Monica sah sein Schwert heranrasen. Dann spürte sie Schmerz.
    Dunkelheit kam und riß sie ins schwarze Nichts. Daß ihr Körper den Boden berührte spürte sie schon nicht mehr.
    ***
    Die Vorbereitungen waren abgeschlossen. Lord Elrod-Hel war bereit, das Werkzeug mitsamt dem Amulett zu sich zu holen. Die magischen Kreise waren abgeschlossen, die Zeichen gesetzt. Er brauchte nur noch den magischen Ruf ergehen zu lassen.
    Er würde die Kreise aktivieren, das künstliche Weltentor öffnen und das blonde Mädchen aus der Straße der Götter herausreißen - und in die Tiefen jener Sphäre stürzen, die von den Menschen »Hölle« genannt wird.
    In jenen Teil, in dem der Dunkle Bär residierte.
    Er achtete nicht mehr auf das, was ihm die Kugel zeigte. Es war ja unwichtig geworden. Selbst wenn das Mädchen jetzt tot war, in diesem Moment gestorben, würde die Kraft der Beschwörung wirken.
    Lord Elrod-Hel sah sich am Ziel seiner Wünsche. Wenn er das Amulett besaß, besaß er Macht. Genug Macht, den unerwünschten Emporkömmling Leonardo, der als Fürst der Finsternis fungierte, in seine Schranken zu verweisen, ihn aus der Hölle zu vertreiben oder in den Abyssos zu schleudern Elrod-Hel war selbst nicht Am Fürstenthron interessiert. Wer immer dort residierte, war stets ind Gefahr, von Neidern bekämpft zu werden. Elrod-Hel zog seine beschauliche höllische Ruhe vor. Nur paßte es ihm nicht, daß dieser Emporkömmling als Fürst über ihm stand, der noch vor gar nicht langer Zeit selbst im Höllenfeuer geschmort hatte. Aus dem Opfer war der Herrscher geworden, der jetzt auf dem Thron des Asmodis saß.
    Er hatte Neider genug.
    Und Feinde. Zu denen gehörte Lord Elrod-Hel. Ihm war egal, wer auf dem Thron saß - solange es ein altgedienter Dämon der Höllenhierarchie war, nicht ein Ex-Mensch. Der Dunkle Bär wollte Leonardo nur wirksam und nachhaltig entfernen. Mochten sich dann die anderen um die Nachfolge streiten.
    Doch bevor er sich um Leonardo kümmerte, mußte er sich die Waffen holen, das Amulett.
    Und er aktivierte das künstliche Weltentor.
    Die Magie schlug mit elementarer Wucht zu und griff nach Monica Peters, um sie in die Hölle zu reißen.
    ***
    Veron, der Priester, warf sich zwischen Zamorra und den EWIGEN. Die Dhyarra-Energie, die Zamorra töten sollte, hüllte den Priester ein. Zamorra sah, wie die Dhyarra-Augen Verons Feuer sprühten. Von blauem, gleißenden Feuer umwoben, schrie Veron gellend und sank zu Boden.
    Wie hätte er auch hoffen dürfen, daß er seinem Herrn ernsthaften Widerstand entgegenzusetzten vermochte?
    Aber er hatte Zamorra Zeit verschafft. Wertvolle Sekundenbruchteile, die der

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