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0333 - Einer blieb übrig

0333 - Einer blieb übrig

Titel: 0333 - Einer blieb übrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Einer blieb übrig
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geworden war, glauben sollte oder nicht. Ich hatte das Gefühl, dass sie immer noch an dem Mann hing, der zwar ein Gangster, aber für sie ein Wohltäter gewesen war.
    Und ich war ganz sicher, sie würde uns niemals davon benachrichtigen, wenn er wieder zu ihr käme.
    ***
    Als ich zurückkam und Phil hörte, wie der Besuch bei Cecily Cortez verlaufen war, sagte er nur: »Nicht verwunderlich. Wie sie sagte, war er der Erste, der es gut mit ihr meinte. Wir haben es ja schon oft erlebt, dass die größten Schufte irgendwo eine weiche Stelle haben, und Alfioris weiche Stelle war damals zweifellos das süße, kleine, bedauernswerte Mädchen.«
    »Nicht nur damals. Sie war auch noch mindestens zehn Jahre später recht attraktiv. Es sollte mich wundem, wenn Alfiori den Kontakt mit ihr abrupt abgebrochen hätte. Du hättest ihr Bild sehen müssen. Übrigens: Sie ist heute noch eine anziehende Frau.«
    »Verlieb dich nur nicht«, feixte mein Freund. »Du weißt genau, man warnte uns schon auf der FBI-Schule davor, während des Dienstes irgendeine Frau oder ein Mädchen nett und sympathisch zu finden.«
    »Und du erinnerst dich wohl daran, dass unser Lehrer, der uns diesen famosen Rat gab, über das Alter hinaus war, in dem man sich für Frauen interessiert.«
    »Trotzdem hatte er recht«, lachte Phil. Ich schaltete um.
    »Ich möchte eigentlich wissen, wie es kam, dass Freda Kendal sich genau in dem Augenblick bei der Vermittlung meldete, als Mrs. Scillo so dringend eine Kinderpflegerin brauchte. Ich glaube einfach in diesem Fall nicht mehr an Zufälle. Hier hat einer sehr umsichtig Regie geführt, Phil.«
    »Versuchen wir doch einmal, ob wir Mrs. McNeil noch erreichen.«
    Wir erreichten sie nicht. Es war wie verhext, wir mussten auch das auf den kommenden Tag verschieben.
    Gegen acht Uhr gingen die ersten zwei unserer Kollegen weg, um ihren Posten auf Randalls Island zu beziehen. Ihnen folgten im Abstand von je fünf Minuten zwei weitere. Allen war eingeschärft worden, den Bus zu benutzen und ihn an verschiedenen Haltestellen zu verlassen.
    Dann meldete sich einer nach dem anderen durch Sprechfunk. Nochmals studierten wir die Karte. Wir konnten kein Schlupfloch mehr finden, durch das der Erpresser würde entwischen können. Allen unseren Kollegen hatten wir eingeschärft, vorsichtig vorzugehen.
    Wir riefen zu den Radiowagen durch und ermahnten sie, auf das verabredete Signal zur Errichtung der Straßensperren zu achten. Jeder unserer Leute trug eine Leuchtpistole bei sich. Nach menschlichem Ermessen konnte nichts schiefgehen.
    »Wie nun, wenn der Gangster die Abwesenheit der Mutter dazu benutzte, das Kind zu entführen?«, fragte plötzlich mein Freund. »Hat sie überhaupt eine neue Nurse, oder wer bleibt während ihrer Abwesenheit bei ihrem Jungen?«
    Natürlich hätten wir sie fragen können, aber sie durfte nicht wissen, dass wir ihr Gespräch mit dem Erpresser belauschen wollten. Die einzige Möglichkeit war ihr Onkel, der Senator, der sich merkwürdigerweise noch nicht wieder gemeldet hatte.
    Ich rief ihn also an.
    »Leben Sie auch noch?«, höhnte er. »Ich habe den Eindruck, dass sie sich um die ganze Sache überhaupt nicht kümmern. Bis jetzt hat sich der Kerl noch nicht wieder gemeldet, und ich hoffe nur, dass er es auch nicht mehr tun wird. Aber ich werde Scillo, diesen Lumpen erwischen, auch wenn er es inzwischen mit der Angst bekommen haben sollte, weil er gemerkt hat, dass ich hinter ihm her bin.«
    Ich widersprach ihm nicht, es schien völlig zwecklos. Der Alte hatte eine fixe Idee. Ob sein Verdacht zutraf, war meiner Ansicht nach trotz aller Verdachtsmomente zweifelhaft. Aber ich ließ ihn in seinem Glauben.
    Dagegen fragte ich: »Hat Ihre Nichte eigentlich eine neue Kinderpflegerin?«
    »Natürlich hat sie eine andere Nurse, und zwar habe ich sie ihr besorgt. Diesmal bin ich sicher, dass nichts passieren kann.«
    »Naja, dann ist es ja gut«, meinte ich.
    Ich hörte mir noch eine Weile sein Geschimpfe und seine Tiraden an und machte Schluss, sobald ich das konnte, ohne unhöflich zu werden. Das wichtigste Resultat dieses Gesprächs war, dass Mrs. Scillo auch ihrem Onkel nichts von der neuen Forderung und dem Rendezvous mit dem Erpresser gesagt hatte.
    Die Frau musste über mehr Geld verfügen, als wir angenommen hatten. Sonst hätte sie die Hunderttausend nicht ohne Weiteres flüssig machen können. Jedenfalls würden wir dafür sorgen, dass der Erpresser sie nicht bekam.
    Immer wieder blickte ich auf die

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