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0333 - Einer blieb übrig

0333 - Einer blieb übrig

Titel: 0333 - Einer blieb übrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Einer blieb übrig
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Gelegenheit und schlug ihm die Waffe aus der Hand.
    »Autsch«, sagte er laut, und dann bumste die Waffe auf den Boden.
    Ich gab ihr einen Tritt, sodass sie außer Reichweite flog.
    »Jetzt sind Sie vielleicht so freundlich und sehen sich meinen Ausweis an, Mr. Scillo.«
    Ungläubig studierte er meine Legitimation von allen Seiten. Dann meinte er: »Sie müssen entschuldigen, Mr. Decker, aber ich habe in letzter Zeit so viel üble Erfahrungen gemacht, dass ich jedem fremden Gesicht mit äußerstem Misstrauen begegne.«
    Er öffnete die Zimmertür und ließ mich eintreten.
    »Setzen Sie sich«, forderte er mich auf und lief nervös zum Barschrank.
    Er kam mit einer Brandyflasche zurück, goss ein und fragte: »Was wollen Sie von mir? Ich nehme an, dass es sich um die Sache handelt, die der alte Blackpoint angezettelt hat.«
    »Nennen Sie es meinetwegen so, aber ich bezweifle, dass der Senator dabei die Hand im Spiel hat. Anscheinend mögen Sie ihn genauso wenig wie er Sie.«
    »Das ist kein Wunder. Er wollte für Sophia am liebsten einen europäischen Prinzen oder Baron haben, und es passte ihm einfach nicht, dass wir uns - na ja, eben verliebten und trotz seiner Proteste heirateten. Danach ging die Stänkerei aber erst richtig los. Er setzte Sophia Tag und Nacht zu, selbst dann noch, als Bill geboren war. Da das nichts nutzte, alarmierte er diesen Hintertreppendetektiv. Nun, ich behaupte gar nicht, dass ich ein Unschuldslamm bin. Ich habe vielleicht einen Hang zu Seitensprüngen, aber der Scheidungsgrund war ein glatter Betrug. Ich kam aus dem Club und lernte im ›Café de Paris‹ ein interessantes Mädchen kennen. Sie war keine taufrische Jugend mehr, aber sie schien mir sehr nett.«
    »So was soll Vorkommen«, lächelte ich.
    »Das Mädchen quälte so lange, bis ich sie nach Hause brachte, und dann lud sie mich zu einer Tasse Kaffee ein. In diesen Kaffee muss sie mir was reingeschüttet haben. Jedenfalls war ich plötzlich weg. Und als ich wieder zu mir kam, standen im Zimmer zwei Männer, die behaupteten, sie seien, durch verdächtige Geräusche angelockt, zur unverschlossenen Tür hereingekommen.«
    »Ein alter Trick, Mr. Scillo. Das hätten Sie eigentlich merken müssen«, meinte ich.
    »Ich merkte es eben nicht. Klug wurde ich erst, als das Mädchen und die beiden Zeugen vor Gericht auftraten. Meine Einwände, ich sei hereingelegt worden, fanden keinen Glauben, und ich wurde geschieden. Damit hatte der Alte sein Ziel erreicht. Aber er hatte die Rechnung ohne Sophia gemacht. Sophia fürchtet ihn zwar wie das Feuer, aber trotzdem liebt sie mich noch. Wir treffen uns noch allwöchentlich und haben die Absicht, später wieder zu heiraten. Vorläufig können wir nicht, denn er hat gedroht, bei unserer eventuellen Heirat Bill zu enterben und sein Vermögen wohltätigen Anstalten zu vermachen.«
    »Auch so etwas soll es geben, Mr. Scillo, aber das interessiert mich erst in zweiter Linie. Senator Blackpoint beschuldigt Sie, Ihre geschiedene Frau um hunderttausend Dollar erpressen zu wollen, und die Nurse, die Sie hätte verraten können, ermordet zu haben. Es gibt Zeugen, die behaupten, Ihr Wagen habe um die Mordzeit in der Nähe des St.-Raymonds-Friedhofs geparkt und Sie seien ungefähr um die gleiche Zeit vom Friedhof kommend eingestiegen und weggefahren. Es gibt eine weitere Zeugin, die beschwört, dass der Dolch, den man bei der Leiche fand, Ihr Eigentum ist.«
    »Ich weiß das alles. Ich habe auch die Zeitungen gelesen und die Abbildung des Dolches gesehen. Es stimmt, dass diese Waffe mir gehört, aber sie wurde mir gestohlen. Von wem, weiß ich nicht. Ich habe nur festgestellt, dass jemand das Schloss zu meinem Apartment mit einem Nachschlüssel geöffnet hat. Ich bin sicher, dass es der Kerl von einem Privatdetektiv war, den Blackpoint benutzt, um seine schmutzigen Pläne auszuführen. Der Bursche will nichts anderes, als mich endgültig erledigen. Er geht über Leichen und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Er möchte mich als Mörder auf den Stuhl bringen. Dann ist er mich nämlich los.«
    »Das heißt also, dass Sie und Blackpoint sich gegenseitig beschuldigen. Selbst wenn ich annehme, dass Sie in Bezug auf den Diebstahl des Dolches die Wahrheit sagen, so bleibt immer noch die Frage, warum Sie in der Mordnacht in der Gifford-Avenue waren.«
    »Die Erklärung darf ich Ihnen nicht verheimlichen. Dort Wohnt eine Frau, mit der ich eng befreundet bin.«
    »Obwohl Sie, wie Sie sagen, Sophia immer noch lieben?«,

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