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0333 - Einer blieb übrig

0333 - Einer blieb übrig

Titel: 0333 - Einer blieb übrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Einer blieb übrig
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zu mir.«
    »Das will ich allerdings und ich habe Sie einiges zu fragen.«
    »Muss das unbedingt sein, G-man?«, warf der Sprecher der drei Männer ein. »Ich wüsste nicht, was Anette mit dem FBI zu tun hätte.«
    »Umso besser für Sie«, grinste ich. »Jedenfalls möchte ich mit ihr reden, und zwar unter vier Augen.«
    Ich sah, wie die drei unschlüssige Blicke tauschten, aber da fiel Anette Clark ein.
    »Gehen wir hinauf in mein Zimmer, G-man.«
    »Ist mir recht«, knurrte ich. »Wir werden die drei Herren verlassen. Wenn Sie noch einen vierten finden, können sie inzwischen eine Bridgepartie aufziehen.«
    Sie sprang auf und war im Nu an der Tür. Ich folgte ihr, ohne mich um ihre drei Besucher zu kümmern.
    Da sagte einer von ihnen: »Hören Sie, G-man. Ich muss darauf bestehen, dass wir bei dieser Unterhaltung zugegen sind. Wir sind alle Miss Clarks Freunde.«
    Ich war schon halbwegs draußen, drehte mich aber nochmals um und grinste: »Wer sagt Ihnen denn, dass ich nicht zu Miss Clarks Freunden zähle?«
    Dann wurde ich ernst. »Im Übrigen haben Sie auf gar nichts zu bestehen. Ich habe mich mit der Dame zu unterhalten und sonst mit niemandem. Dabei bleibt es.«
    Damit ging ich hinaus Die Frau war bereits auf der Treppe. Ich erreichte die Frau im oberen Stockwerk. Sie führte mich in ein Zimmer, das mich unwillkürlich an Madame Pompadour erinnerte. Alles war in Plüsch und Gold gehalten.
    Mit einem Seufzer ließ sie sich in einen Sessel sinken. Sie kreuzte die Beine, in einer Pose, die offenbar besonders vorteilhaft aussehen sollte, lächelte und fragte.
    »Um was geht es nun?«
    »Um Mr. Carlo Scillo. Er behauptet, er sei in der Nacht zum 9. Oktober bei Ihnen gewesen und ungefähr um Mitternacht weggegangen.«
    »Das ist richtig. Ich bin zwar gerade gezwungen worden, auszusagen, ich hätte Carlo in dieser Nacht nicht gesehen, aber ich bin nicht die Frau, die sich zu einer falschen Aussage zwingen lässt.«
    »Wer hat Sie dazu zwingen wollen?«
    »Die drei Herren, die mich besuchten und noch unten sitzen. Sie haben Ihnen gesagt, sie seien meine Freunde, aber ich habe sie heute zum ersten Mal gesehen. Am besten wäre es, Sie würden Ihre Leute rufen und sie hochnehmen lassen.«
    Dabei sah sie mich erwartungsvoll an.
    »Was für Leute?«, fragte ich unwillkürlich.
    »Ja, haben Sie denn niemand mitgebracht? Wie wollen Sie denn mit den drei Gangstern, die mir schon die ganze Zeit zugesetzt haben, fertig werden?«
    »Ich bin schon mit anderen Gaunern fertig geworden. Im Übrigen kostet es nur einen Telefonanruf.«
    »Das Telefon ist unten, von hier können Sie nicht durchrufen.«
    »Dann erledige ich es eben allein«, sagte ich, obwohl mir dabei gar nicht wohl zumute war. Es waren immerhin drei gegen einen.
    »Bleiben Sie hier.« Ich wendete mich zur Tür, als die Frau einen leisen Schrei ausstieß.
    Ich sah gleichfalls durchs Fenster und erblickte einen dunkelblauen Buick, der hinter meinem Wagen gehalten hatte und aus dem zwei Männer stiegen. Das Gesicht des einen konnte ich nicht erkennen. Es wurde von der breiten Hutkrempe verdeckt. Der zweite war hutlos, hatte dunkles, glatt gescheiteltes Haar, einen bräunlichen Teint und ein Schnurrbärtchen.
    »Wer ist das?«, fragte ich und packte sie am Arm.
    »Die rechte Hand vom Boss.«
    »Was für ein Boss?«
    »Ich sage Ihnen das nachher. Zuerst müssen Sie sehen, dass Sie hier wegkommen. Es sind jetzt fünf gegen einen. Mit denen werden Sie nicht fertig.«
    Sie stand einen Augenblick mit zusammengezogenen Augenbrauen und fuhr fort.
    »Ich weiß, wie wir es machen. Ich gehe hinunter und sage, ich hätte Ihnen die Auskunft gegeben, die ich geben sollte. Dann sei ich Ihnen ausgekniffen. Ich halte die Bande so lange hin, bis Sie weg sind. Sie alarmieren die Cops.«
    Bevor ich etwas antworten konnte, war sie draußen. Ich sah ihr nach, bis sie die Treppe erreichte und dann suchte ich mir einen Fluchtweg.
    Ich riss alle Türen auf. Die Vorderfront schied aus. Nach hinten führten die Zimmerfenster auf einen Hof. Ich hätte Anette festhalten und fragen sollen, wie ich aus dem Haus kommen konnte, ohne mir das Genick zu brechen.
    Es waren immerhin fast fünfundzwanzig Fuß bis hinunter, und der Hof war aus steinhartem Beton. Sollte sie mich hereingelegt haben, oder war ihre Aufregung daran schuld? Ich hatte erwartet, es gäbe noch eine Hintertreppe, aber da hatte ich mich geirrt.
    Ich schlich zurück zur Treppe und hörte eine laute, aber unverständliche Unterhaltung und

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