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0333 - Einer blieb übrig

0333 - Einer blieb übrig

Titel: 0333 - Einer blieb übrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Einer blieb übrig
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fragte ich skeptisch.
    »Das hat nichts damit zu tun. Anette ist nichts weiter als eine Art seelischer Blitzableiter für mich. Schließlich bin ich ja rechtskräftig geschieden. Sophia zu sehen, verbietet mir ihr Onkel, und niemand kann mir verbieten, eine Freundin zu haben.«
    »Wollen Sie mir sagen, wie diese Anette genau heißt und wo sie wohnt? Ich muss der Ordnung halber Ihr Alibi nachprüfen.«
    Das war ihm sichtlich unangenehm. Aber er wusste wohl, dass es für ihn das Beste war, wenn ich mir bei dieser Frau seine Aussage bestätigen ließ.
    »Sie heißt Anette Clark und wohnt in der Gifford Avenue 37.«
    »Ich werde mich also bei ihr erkundigen. Wenn sie bestätigt, dass Sie zu der Zeit, in der die Leiche auf dem St.Raymonds-Friedhof niedergelegt wurde, bei ihr waren, so sind Sie außer Verdacht.«
    »Was soll ich aber tun, um mich vor weiteren Anschlägen zu schützen?«, fragte er.
    »Das muss ich Ihnen überlassen«, entgegnete ich. »Ich kann mir nicht denken, dass Senator Blackpoint aus Hass gegen Sie Morde begehen lässt. Im Übrigen muss ich Ihnen sagen, dass heute Nacht einer meiner Kollegen, der das Haus der Mrs. Scillo bewachte, erschossen und der kleine Bill gekidnappt wurde.«
    Er wurde blass. Die Hand, die die Zigarette hielt, zitterte.
    »Ein G-man ermordet und Bill entführt…«, plötzlich verzerrte sich sein Gesicht in maßlosem Hass.
    Er schlug mit der Faust auf den Tisch und schrie: »Da sehen Sie, was für ein Verbrecher dieser Blackpoint ist. Er hat das Kind in seine Gewalt gebracht, um einen Druck auf Sophia auszuüben, und mir wird er diese Entführung in die Schuhe schieben!«
    »Wo waren Sie heute Nacht?«, fragte ich.
    »Wo soll ich schon gewesen sein. Ich ging um zehn Uhr nach Hause und schlief bis vor einer Stunde.«
    »Haben Sie Zeugen dafür?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Ich war allein. Ich lag im Bett und schlief. Was für Zeugen sollte ich dafür haben?«
    Ich verabschiedete mich und fuhr zur Gifford Avenue, um Scillos Alibi zu überprüfen.
    ***
    Das Haus Nummer 37 sah genauso aus wie die anderen kleinen Villen in dieser Straße. Ich fuhr zuerst vorbei und sah, dass im Garten zwei Wagen geparkt hatten. Ein Chrysler und ein Chevrolet. Ich machte kehrt und hielt unmittelbar vor der Haustür.
    Ich klingelte. Es dauerte lange, bis die Tür geöffnet wurde. Dahinter stand ein Mann, den ich für einen Gangster gehalten hätte, wenn er nicht so peinlich korrekt gekleidet gewesen wäre. Er blickte mich misstrauisch an und grunzte.
    »Ja, und?«
    »G-man Phil Decker«, antwortete ich kurz und hielt ihm meinen Stern unter die Nase.
    Ich sah, wie er nervös wurde. Die Gelegenheit benutzte ich, um einzutreten. Ich schlug die Tür hinter mir zu, und da kam er wieder zu sich.
    »Ein G-man?«
    »Genau. Ich will zu Miss Clark.« Ich trat durch eine halb offene Tür.
    In dem Zimmer saßen drei Personen, die über mein Erscheinen genauso erstaunt zu sein schienen, wie der, der mir aufgemacht hatte. Es waren zwei Männer, die ich im Augenblick nicht unterbringen konnte, und es war eine Frau.
    »Pete, wie kommt der Kerl hierher?«, fragte einer
    »Er ist ein G-man«, murmelte der, der mich eingelassen hatte. »Es stimmt doch?«
    »Wenn Sie sich überzeugen wollen, hier ist mein Ausweis.«
    Eine behagliche Stille lag über dem Raum. Wenn Blicke töten könnten, ich wäre glatt umgefallen.
    »Sie haben sich wohl geirrt, G-man?«, sagte der Kerl mit dem unangenehm flachen Gesicht, der den anderen mit Pete angesprochen hatte. »Haben Sie vielleicht einen Haussuchungsbefehl?«
    »Den habe ich nicht, aber wir können ja alle gemeinsam zur 69. Straße fahren und das Verhör dort abhalten.«
    »Wollen Sie uns etwa festnehmen?«, grinste er.
    »Das wäre schon möglich, Sie sind immerhin wichtige Zeugen in einer Mordsache.«
    Die Situation schien mir trotz meines sicheren Tones irgendwie bedrohlich. Ich wusste nicht, was hier gespielt wurde. Zumindest war mir klar, dass ich recht unerwünscht war.
    Während eine vor Spannung knisternde Stille herrschte, betrachtete ich die Frau, die dabeisaß.
    Sie sah elegant, aber denkbar gewöhnlich aus. Ihr blondes Haar war gefärbt und ihr Gesicht stark aufgemacht. Sie trug ein vielleicht sogar echtes Brillanthalsband und an den Fingern, mindestens fünf kostbare Ringe. Ihre Augen waren grün und durchdringend. Sie wirkte wie ein sprungbereites Raubtier.
    »Ich bin Anette Clark, G-man«, sagte sie mit einer tiefen, etwas heiseren Stimme. »Ich denke, Sie wollen

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