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0333 - Einer blieb übrig

0333 - Einer blieb übrig

Titel: 0333 - Einer blieb übrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Einer blieb übrig
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empfahl ihm, aus den Federn zu kriechen und schleunigst anzutanzen. Ich gab ihm nur ein paar Stichworte. Die genügten bereits, um ihm Beine zu machen.
    ***
    Als Phil mich um elf Uhr dreißig so rücksichtslos weckte, hätte ich mich am liebsten auf die andere Seite gedreht. Aber das, was er mir mit kurzen Worten sagte, genügte, um den letzten Rest von Schlaf zu vertreiben.
    Während ich zum Office fuhr, überlegte ich.
    Es hatte bis jetzt schon vier Tote und eine Entführung gegeben. Zwei der Ermordeten, die Nurse Freda Kendal und Scillos Freundin Anette Clark, hatten die Schlangentätowierung der Serpents-Gang. Das allein genügte für den Beweis, dass die alte Gang immer noch, oder vielleicht auch wieder, ihr Unwesen trieb.
    Was aber hatte Scillo und was Senator Blackpoint mit der Gangsterbande zu tun?
    Anette Clark hatte Phil zweifellos belogen. Sie hatte so getan, als ob die Gangster sie in ihrem Haus zu einer falschen Aussage pressen wollten, durch die Scillo in Verdacht kommen musste. Ich zweifelte nicht daran, dass sie diese Aussage auch gemacht hätte, wenn mein Freund nicht gerade zur Unrechten Zeit erschienen wäre.
    Nachdem er mir im Office ausführlich berichtet hatte, waren wir uns sofort darüber einig, dass diese Anette Clark in der Mordnacht Scillo in ihr Haus gelockt hatte, damit er und sein Wagen dort gesehen wurden. Er sollte verdächtigt werden, und sie hätte dann selbstverständlich behauptet, er sei nicht bei ihr gewesen.
    Wieso aber hatte sie so sicher sein können, dass er gesehen wurde?
    Um diese Zeit war es in der ganzen Gegend um den St.-Raymonds-Friedhof still, und die Straßen menschenleer.
    Wir konnten uns nicht denken, dass die Leute, die Scillo belasten wollten, etwas Derartiges dem Zufall überließen, aber wir fanden dafür auch keine Erklärung. Nur eines war sicher: Die Gangster hatten, nachdem das Mädchen Phil niedergeschlagen hatte, das Haus geräumt und es ihr überlassen, weiter zu schauspielern. Sie ahnten nicht, dass mein Freund ihr Spiel durchschaut hatte.
    Als sie dann sahen, dass der Trick missglückte, schossen sie Anette kaltblütig nieder.
    Jedenfalls musste die Serpents-Gang zahlreiche Mitglieder haben. Freda Kendal war ebenso eines gewesen, wie Anette Clark. Bei beiden hatten wir die tätowierte Schlange gefunden.
    Auch die drei Gangster, die bei der Clark zu Besuch gewesen waren, rechneten dazu. Ferner der Mann mit dem Schnurrbärtchen, den Anette als die rechte Hand vom Boss bezeichnet hatte und sein Begleiter.
    Ich glaubte fest, dass auch der Privatdetektiv und Maud Martin dieser Gang angehörten.
    Das waren neun Personen, die uns bereits bekannt waren.
    Wie viele mochten noch dazugehören?
    Der Boss, von dem die Clark gesprochen hatte, konnte kein anderer sein als Alfiori. Wer aber war seine rechte Hand?
    Wir gingen hinauf zum Erkennungsdienst und ließen uns die Fotos aller einschlägig vorbestraften Verbrecher, die ein kleines Schnurrbärtchen trugen, vorlegen.
    Phil. Der den Burschen ja gesehen hatte, meinte nach einer Stunde, in der er die Bilder durchgesehen hatte, kopfschüttelnd: »Er ist nicht darunter.«
    Wir waren so klug wie vorher.
    Aber Alfiori musste gefunden werden.
    Ich dachte an seine ehemalige Freundin, die jetzige Besitzerin des Modehauses »Fiorina«, Cecily Cortez, deren Idol der Gangster gewesen war.
    Sie hatte bisher noch nichts von sich hören lassen. Aber ich wurde den Gedanken nicht los, er habe sich mit ihr in Verbindung gesetzt oder er werde das in allernächster Zeit tun.
    Eine Frau wie sie konnte für einen Burschen wie Alfiori von unschätzbarem Wert sein.
    Ich entschloss mich, zur Park Avenue zum Modesalon »Fiorina« zu fahren.
    Mrs. Cortez saß in ihrem Büro und empfing mich reichlich kühl.
    »Es tut mir außerordentlich leid, Mr. Cotton, Ihnen nicht helfen zu können«, sagte sie. »Ich habe Tonio nicht gesehen und ich hoffe, ihn nicht mehr zu sehen zu bekommen. Außerdem möchte ich Sie wirklich bitten, mich nicht im Geschäft aufzusuchen. Es ist keine Reklame für mein Haus, wenn G-men hier ein und aus gehen.«
    »Darauf kann ich leider keine Rücksicht nehmen«, erwiderte ich, nun meinerseits reichlich kühl. »Sie hätten sich das eben damals überlegen sollen, bevor Sie sich mit einem Verbrecher einließen, der, wie Sie eingestanden haben, auch noch heute Ihr Idol ist. Diese Tatsache ist ebenfalls keine Reklame.«
    Sie sah mich mit einem eisigen Blick an.
    »Ich bedauere, Ihnen überhaupt etwas gesagt zu haben. Im

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