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0333 - Einer blieb übrig

0333 - Einer blieb übrig

Titel: 0333 - Einer blieb übrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Einer blieb übrig
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Übrigen ist meine Zeit bemessen.«
    Ich war wütend, aber ich konnte nichts tun. Entweder ihre Entrüstung war echt, dann war sie zu begreifen, oder sie schauspielerte, und das konnte ich ihr nicht beweisen. Ich verabschiedete mich kurz und brauste zurück zum Office.
    Phil hatte Besuch. An seinem Schreibtisch saß ein ältliches Mädchen, das die Hände im Schoß gefaltet hielt und einen ebenso schüchternen wie ängstlichen Eindruck machte.
    »Das ist Miss Lisa Kramp«, sagte mein Freund. »Sie war früher Nurse bei Mrs. Scillo und wollte mir gerade etwas erzählen. Sie können ruhig weitersprechen, Miss Kramp. Dies ist mein Kollege Cotton.«
    »Ich dachte«, begann sie, stockte und fuhr fort. »Ich bin nur sehr ungern gekommen. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nichts mit der Polizei zu tun gehabt… aber ich dachte, ich muss das sagen.«
    »Was müssen Sie sagen?«, lächelte Phil beruhigend. »Sie können sich getrost aussprechen. Was hier geredet wird, bleibt unter uns.«
    »Sie müssen wissen, ich habe Angst. Ich wurde bedroht.«
    »Nun geben Sie sich doch einen Ruck«, mischte ich mich ein. »Sie sind nun einmal hier. Und wenn Sie uns etwas, das zur Aufklärung eines Verbrechens dienen kann, mitzuteilen haben, so tun Sie das. Sie Sind dazu sogar verpflichtet.«
    »Sie erklärten in der Anmeldung«, sagte Phil, »es handele sich um die Angelegenheit Scillo.«
    »Ja. Ich war dort als Kinderschwester engagiert. Mrs. Scillo legte großen Wert darauf, eine geprüfte Schwester zu haben, und ich habe mein Examen in Deutschland gemacht, in Heidelberg, wenn Sie das zufällig kennen.«
    »Zufällig kenne ich es, Miss Kramp, aber wollen Sie nicht zur Sache kommen?«
    »Ja… Ich war zwei Jahre bei Bill. Ich hatte den kleinen Kerl lieb - und dann musste ich plötzlich kündigen.«
    »Warum mussten sie kündigen?«
    »Es blieb mir nichts anderes übrig. Ich wurde angerufen. Ein Mann sagte mir, ich solle die Stellung sofort aufgeben. Er sagte, ich bekäme dann tausend Dollar. Wenn ich mich aber weigere, so werde ich in den nächsten Tagen einen Unfall haben. Er sagte auch, er werde mich einen Kopf kürzer machen - er sagte das wirklich wenn ich Mrs. Scillo ein Wort von seinem Anruf verrate.«
    »Und da gehorchten Sie einfach?«
    »Nein. Ich hielt es zuerst für einen schlechten Scherz. Trotzdem fürchtete ich mich. Drei Tage später wäre ich auf der Straße fast unter ein Auto gekommen, und als ich dann zu Hause war, kam der gleiche Telefonanruf wieder. Jetzt wusste ich, dass das kein Scherz war. Ich packe meine Sachen, und am nächsten Tag ging ich. Ich benutzte eine Ausrede, die Mrs. Scillo mir glauben musste. Trotzdem war sie sehr böse auf mich. Zwei Tage danach bekam ich einen Briefumschlag, in dem zehn Scheine ä hundert Dollar lagen, dabei war ein Zettel, auf dem stand: Halt den Mund, sonst…«
    »Haben Sie diesen Umschlag und diesen Zettel noch?«, fragte ich.
    »Nein, ich habe ihn sogleich verbrannt.«
    Wir blickten uns an. Das Rätsel um Freda Kendal war gelöst, aber diese Lösung hatte uns um keinen Schritt weitergebracht.
    Das Unerklärliche war, dass die Leute, die den kleinen Bill Scillo gekidnappt hatten, sich bisher noch nicht gemeldet hatten, weder mit der Post noch übers Telefon.
    Selbstverständlich wurde Mrs. Scillos Haus wieder bewacht, und zwar diesmal von zwei unserer Kollegen. Es war zwar nicht anzunehmen, dass ein neuer Mordanschlag geplant war, aber wir wollten kein Risiko eingehen. Sophia Scillo selbst lag mit einem Nervenzusammenbruch im Bett. Sie hätte uns doch nichts Neues sagen können. Und 46 wir hatten ja erfahren, dass sie uns nicht ins Vertrauen zog.
    Senator Blackpoint hatte tatsächlich seine Drohung wahr gemacht und sich beschwert. Mr. High bekam einen Anruf aus Washington, durch den ihm diese Tatsache ohne Kommentar mitgeteüt wurde.
    Es war abends um halb sieben. Wir hatten noch lange überlegt, gegrübelt und kombiniert, als die Polizeistation in der Lexington Avenue anrief.
    »Mr. William Blackpoint, wohnhaft 73. Straße 142, hat uns ersucht, Ihnen mitzuteilen, dass er soeben von dem Entführer des kleinen Bill Scillo-Blackpoint überfallen wurde. Er behauptet, dieser, der geschiedene Mann seiner Nichte Sophia, habe versucht, ihn zu ermorden. Nur seiner Geistesgegenwart sei es zu verdanken, dass er diesem Anschlag entging.«
    »Und warum sagt uns das Senator Blackpoint nicht selbst?«, fragte ich.
    »Er hat einige Prellungen und sonstige kleinere Verletzungen davongetragen

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