0333 - Teris grausame Träume
wollten. Teri mobilisierte ihre Kräfte.
Ein EWIGER!
Sie war nicht sicher, ob sie gegen ihn bestehen konnte, auch nicht gemeinsam mit Gryf. Zumindest nicht in der direkten offenen Auseinandersetzung! Daher war es wohl besser, so schnell wie möglich die Flucht zu ergreifen. Flucht, blindlings irgendwo hin! Teri konzentrierte sich auf den zeitlosen Sprung, faßte nach Gryfs Arm, um ihn mit in den Sprung zu nehmen, falls er nicht von selbst schon auf dieselbe Idee gekommen war, und machte die körperliche Bewegung, die notwendig war, den Sprung einzuleiten.
Aber sie bekam Gryf nicht zu fassen, obgleich sie sah, daß ihre Hand ihn berührte! Aber Sehen und Fühlen stimmten nicht überein. Dort, wo sie seinen Arm sah, fand ihre Hand nichts, was sie umschließen konnte. Teri war verwirrt. Der winzige Augenblick der Unsicherheit genügte, die Konzentration zu stören. Der zeitlose Sprung, der sie mit der Geschwindigkeit eines Gedankens weit fort von hier bringen sollte, kam nicht zustande. Teri taumelte vorwärts, fing sich wieder ab.
Der EWIGE lachte spöttisch.
Da drehte Teri den Spieß einfach um. Der EWIGE rechnete nicht mit einem körperlichen Angriff, so wie Teri nicht damit gerechnet hatte, daß Gryf ihrem Zugriff entzogen wurde. Teri gab sich einen weiteren Schwung vorwärts, stieß beide Fäuste vor und traf den EWIGEN voll.
Er wurde rücklings gegen den Schrank geschleudert.
Teri riß das Knie hoch und traf abermals. Dann erst reagierte der EWIGE und baute über seinen Dhyarra-Kristall einen Abwehrschirm auf, der Teri zurückschleuderte. Die Druidin schrie auf. Sie sah, wie Gryf herumwirbelte. Seine Augen waren nicht mehr schockgrün, wie unter den Silbermond-Druiden üblich, wenn sie ihre Kräfte entfesselten, sondern blau wie das Leuchten des Dhyarras!
Gryf griff sie an!
Jetzt hatte sie sich soweit gefangen, daß sie einen zeitlosen Sprung auslösen konnte. Sie hatte kein Ziel. Nur weg von hier, egal wohin!
Sie löste sich auf. Von einem Moment zum anderen war sie aus der Hütte am Berghang verschwunden. Gryfs Attacke ging ins Leere. Sofort schirmte Teri sich wieder ab und vollzog einen weiten blinden Sprung. Sie hoffte, daß weder Gryf noch der EWIGE sie mittels Gedankenkräften sofort wieder aufspüren konnten.
Sie wartete ein paar Sekunden. Aber Gryf kam nicht, er verfolgte sie nicht.
Da erst begann sie, sich ihre Umgebung näher anzusehen.
***
Nicole Duval erlebte es anders.
Während Zamorra, geschützt und in seiner Energie verstärkt durch Merlins Stern, den Dhyarra-Kristall zu befragen begann, hörte Nicole das eigenartige Rascheln. Irritiert sah sie sich um, konnte aber nichts entdecken.
Das Rascheln blieb. Es war, als bewegte sich Papier, oder als trippelten Mäuse hastig hin und her… war da nicht auch ein leichter Windzug?
»Verflixt«, murmelte Nicole. Türen und Fenster waren doch geschlossen! Im Zimmer befand sich nichts - außer den beiden Menschen und dem Kristall. Aber der erzeugte das Rascheln nicht!
Von draußen konnte auch nichts kommen. Denn da waren die Dämonenbanner. Nicole warf einen prüfenden Blick auf Zamorra, der in Halbtrance zu versinken begann, und dann wieder in die Runde…
Sie erschrak.
Die Dämonenbanner, die Schutzsiegel, begannen sich aufzulösen!
»Das gibt’s nicht!« keuchte sie erschrocken und sprang ans Fenster, um das dortige Siegel zu erneuern, welches schon fast zerstört war. Aber die Zauberkreide packte nicht mehr. Statt dessen begann sie bereits in Nicoles Hand zu zerpulvern!
Es war unmöglich! Keine dämonische Kraft konnte diese Symbole so auflösen. Sie wirkten zu abschreckend. Und daß sich die ganze Hölle gleichzeitig zusammenschloß, um ausgerechnet in diesem Moment konzentriert anzugreifen, war unwahrscheinlich.
Es mußte etwas anderes im Spiel sein. Etwas, das…
von innen kam!
Der Angriff erfolgte aus dem Zimmer heraus! Nicole sah in die Runde. Überall schmolzen die Schutzzeichen einfach dahin. Und Zamorra…? Er saß da am Tisch, vorgebeugt, umfaßte beinahe den Kristall, und in seinen Augen begann es blau zu leuchten. Währenddessen verdunkelte sich der Dhyarra, wurde unklar und wollte schwarz werden…
»Nein!« murmelte Nicole. »Nein!« Was immer auch mit Ted Ewigk geschehen war, das festzustellen, konnte nicht so wichtig sein, daß Zamorras Leben in Gefahr gebracht wurde. Und er stand bereits im Bann des Kristalls, der mit seinen unheimlichen Kräften zerstörend zu wirken begann.
Schrumpfte Zamorra nicht?
Nicole
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