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0333 - Teris grausame Träume

0333 - Teris grausame Träume

Titel: 0333 - Teris grausame Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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riß ihn zurück, wirbelte ihn herum, daß er den Kristall nicht mehr sehen konnte. Aber der Kontakt blieb! Nach wie vor funkelten seine Augen blau, und der grüne Lichtschirm, der Zamorra umfloß, begann sich ebenfalls blau zu verfärben. Nicole stieß kräftig gegen den Tisch, kippte ihn. Der Kristall begann zu rollen, verließ den Drudenfuß, der ebenfalls fast völlig aufgelöst war, und kippte auf den Teppich.
    Zamorra richtete sich auf. Seine Bewegungen waren mechanisch und roboterhaft. Er stand unter fremder Kontrolle. Der Schutzschirm des Amuletts war jetzt vollständig blau, und das Amulett selbst begann zu glühen. Das Blaulicht griff auch auf Merlins Stern über! Nicole stöhnte auf. Zamorras Augen begannen schwarz zu werden. Der Kristall war inzwischen vollkommen geschwärzt. Nein, schlimmer noch; er war lichtlos geworden. Im Zimmer wurde es dunkler. Die elektrische Beleuchtung wurde vom Kristall förmlich aufgesogen!
    So etwas hatte Nicole noch nie erlebt, auch niemals davon gehört. Was hier geschah, durfte einfach nicht geschehen. Und doch passierte es.
    Zamorra stand jetzt da, drehte sich langsam. Die blaue Aura um ihn herum schien jetzt in seinen Körper einzudringen und mit ihm zu verschmelzen. Er verfärbte sich ins Dunkle.
    Nicole stöhnte. Gab es denn keine Möglichkeit, diesen unheilvollen Einfluß zu stoppen? Ihre Gedanken überschlugen sich und drehten sich dennoch im Kreis. Die Gefahr ging von Teds Dhyarra aus. Aber es gab keine Möglichkeit, diesen abzuschalten. Er war hochaktiv, und Nicole konnte ihn in diesem Stadium nicht einmal berühren. Also konnte sie ihn nicht mal aus dem Fenster werfen! Und Zamorra? Sein Amulett befand sich ebenfalls bereits unter dem Einfluß des Kristalls. Wenn Nicole es ihm abnahm, würde die magische Kraft vielleicht auch auf sie überschlagen, auf jeden Fall aber mußte es Zamorra schaden.
    Das Flüstern und Rascheln im Zimmer war zu einem düsteren Raunen geworden. Nicole glaubte Worte zu hören, die aus den Wänden drangen, Worte einer finsteren magischen Sprache, die nicht von dieser Welt stammte.
    Sie atmete tief durch.
    Es gab nur eine einzige Möglichkeit, Zamorra noch zu retten.
    Nicole trat hinter ihn, und rîoch ehe er sich wie ein fehlgeschalteter Roboter mit seinen eckigen Bewegungen umdrehen konnte, holte sie aus und schlug mit der Handkante zu.
    Wie vom Blitz gefällt brach Zamorra zusammen und rührte sich nicht mehr.
    ***
    Der MÄCHTIGE war zunächst bestürzt und dann verärgert. Wieder wurde ein Übernommener, der Neugierige, seiner Kontrolle entzogen! Dalpei hatte es sich mit dem großen Schlag gegen diesen zunächst so gut angelassen.
    Immerhin hatte der MÄCHTIGE sich weiter und schneller stabilisieren können, und er sah in dem Machtkristall, mit dem er Kontakt hatte, eine Möglichkeit, abermals stärker zu werden. Jener Machtkristall reizte ihn. Vielleicht ließ sich irgendwann eine Integration erreichen, eine Verbindung, Verschmelzung, die seine eigene Macht ins Unfaßbare steigern würde.
    Aber das war Zukunftsmusik.
    Erst einmal mußte er sondieren, was falsch lief. Welchen Einflüssen er es zu verdanken hatte, daß sich alles seiner Kontrolle rasch wieder entzog. Er mußte seine Gegner erkennen und analysieren und dann überlegte Gegenmaßnahmen ergreifen. Mit blindwütigem Zuschlägen erreichte er wenig.
    Er versuchte, sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren: Wachsen und Energiesammeln.
    Und lernen.
    ***
    Die beiden unkontrollierten zeitlosen Sprünge hatten Teri Rheken schließlich wieder in Gryfs kleine Hütte zurückgeführt. Teri fühlte sich angeschlagen. Die psychische Anstrengung, den Angriff des EWIGEN abzuwehren, dann die beiden Sprünge… das zehrte an ihren Kräften. Auch Druiden verfügten nicht über unerschöpfliche Reserven. Auch hier galt das Gesetz, daß verbrauchte Energie erneuert werden mußte, bevor neue Aktivitäten möglich wurden.
    Teri seufzte.
    Sie dachte an Gryf, den sie zurückgelassen hatte und der sich offenbar in der Gewalt des EWIGEN befand. Dessen Dhyarra mußte relativ stark sein, daß er Gryf so blitzschnell hatte überrumpeln und überlappen können. Demzufolge konnte auch der EWIGE kein allzu kleines Licht in der Hierarchie der DYNASTIE sein.
    Teri machte sich Sorgen um Gryf und auch ein wenig Gewissensbisse. Hätte sie ihn nicht doch mitreißen können? Aber er war für sie irgendwie ungreifbar gewesen! Die Macht des Dhyarra mußte bereits dafür gesorgt haben. Der EWIGE hatte sie beide

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