Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0334 - Aufruhr in der Unterwelt

0334 - Aufruhr in der Unterwelt

Titel: 0334 - Aufruhr in der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufruhr in der Unterwelt
Vom Netzwerk:
stoppten. Ich winkte unsere sechs Kameraden heran. Zuerst mußte der Kerl am Steuer unschädlich gemacht werden. Das war verhältnismäßig einfach. Einer unserer Jungs steckte sich eine Zigarette zwischen die Lippen und klopfte an die Scheibe, als wolle er den Insassen um Feuer bitten. Der fiel darauf herein und blickte, das Streichholz in der Hand, verdutzt in die Mündung einer Dienstpistole, Er ergab sich sofort.
    Jetzt war der Weg frei.
    Im Handumdrehen standen wir drinnen, im Schatten der Büsche und Sträucher, die nur von einer niedrigen Mauer eingefaßt waren.
    In dem Haus, das nur fünfzig Fuß entfernt lag, war ein Raum im Erdgeschoß erleuchtet, aber die Übergardinen vor dem Fenster waren geschlossen. Man sah nur ein paar helle Streifen an den Seiten.
    Drei unserer Boys sicherten die Rückseite des Gebäudes, drei die Vorderfront und die rechte Seite. Phil und ich wollten versuchen, ungesehen hineinzukommen.
    Dicht neben dem erleuchteten Raum lag ein dunkles Zimmer, dessen Fenster offenbar wegen der Hitze dieses Sommerabends nur angelehnt war. Ich hangelte mich hoch; Phil folgte, und wir waren drinnen.
    Vorsichtig tasteten wir uns in der Finsternis in die Richtung, in der wir die Tür zum Nebenzimmer vermuteten. Wir fanden sie. Und endlich lachte uns das Glück, das uns so lange vernachlässigt hatte. Es war eine Schiebetür aus Spigelglas. Davor hing ein schwerer Samtvorhang, den ich ein winziges Stück zur Seite schob.
    Gespannt starrten wir hinein.
    Auf dem Eßzimmertisch stand bereits der Sarg mit seinen Schnitzereien und glänzenden Messingbeschlägen. Um diesen Sarg hatten sich fünf Personen gruppiert, und zwar die Leute, denen wir nun endlich das schmutzige Handwerk legen konnten.
    Es waren die drei Teilhaber des »Gaslight«- und »Wild West«-Clubs, Everson, McConnel und Balling; es war Herreira, und es war Esther Hardy, die das Hütchen mit dem Trauerschleier achtlos auf einen Sessel geworfen hatte und zusammen mit den anderen dabei war, die Flügelschrauben des Sargdeckels zu lösen. Keiner sprach dabei ein Wort.
    Die Scharniere klappten klickend herunter, eins nach dem anderen. Dann faßten Herreira und Everson den schweren Sargdeckel und hoben ihn ab. Die Höhlung war mit Pappkartons gefüllt.
    Einer der drei grauhaarigen Obergangster griff in eines der Pakete. Jeder dieser Pappkartons mußte wenigstens fünfzig Packungen mit je zehn Ampullen Heroin, also fünfhundert Ampullen, enthalten.
    Eine andere Sorte Kartons war offenbar mit den bewußten Päckchen gefüllt, die das höllische Pulver enthielten. Es war, als habe ein Fieber die Gangster erfaßt.
    Sie packten die Kartons aus, sortierten und stapelten sie. Sie lachten, man konnte den Triumph in ihren Gesichtem lesen.
    Dann endlich war der Sarg leer. Es war genau der Augenblick, in dem ich hatte zugreifen wollen.
    Da peitschte irgendwo im Haus ein Schuß. Das Rattern einer, nein zweier Maschinenpistolen folgte.
    ***
    Die vier Gangster und das Mädchen standen wie erstarrt. Eine Tür wurde aufgestoßen, ein Mann taumelte herein.
    Wir konnten nicht hören, was er sagte, bevor er zusammenbrach. Niemand kümmerte sich um ihn. Plötzlich hielten die vier Männer schwere Pistolen in den Händen und starrten auf die Tür, während Esther hinter ihrem Rücken eine Packung Heroin nach der anderen in ihre Handtasche stopfte und, als diese überquoll, weitere in den Manteltaschen verschwinden ließ.
    Das Schießen hatte aufgehört. Schritte klangen in der Halle. Dann plötzlich donnerte eine Explosion. Das Portal flog zersplittert nach innen. Hinterher sprangen mit schußbereiten Maschinenpistolen und Handfeuerwaffen die Kollegen vom FBI.
    Ein Stoß mit der MP und der Ruf.
    »Hände hoch, Bundespolizei.«
    Einige der Gangster versuchten davonzulaufen, aber wir wollten ihnen die Chance dazu gründlich vermasseln. Phil warf die Schiebetür zurück, und dann standen wir im Rücken der vier Männer. Nur Esther drehte uns das Gesicht zu.
    Sie wurde fahl und stieß einen wilden Wutschrei aus.
    Phil schrie:
    »Hände hoch. Das Haus ist besetzt. Gegenwehr ist aussichtslos.«
    Die vier Gangster ließen die Waffen fallen.
    Nur Esther hatte noch nicht aufgegeben. Die Tasche unter den linken Arm geklemmt, versuchte sie, irgend etwas aus der Manteltasche zu holen. Ich ahnte, daß es eine Pistole sei, aber sie hatte das Ding in ihrer Gier so tief unter Heroinpackungen begraben, daß es ihr nicht gelang, sie zu erreichen.
    Wie eine Wildkatze sprang sie auf
    mich

Weitere Kostenlose Bücher