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0334a - Wir gegen 'Mastermind'

0334a - Wir gegen 'Mastermind'

Titel: 0334a - Wir gegen 'Mastermind' Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir gegen 'Mastermind'
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bröckelte mit einem Mal wie eine ausgetrocknete Schale von ihr ab. Sie wusste, dass ihr jetzt nichts anderes mehr übrig blieb, als zu gehorchen.
    ***
    »…und deswegen, meine Damen und Herren Geschworenen, ist es die Pflicht, den Angeklagten Tom Constant für schuldig zu befinden. Er hat sein Leben dadurch verwirkt, dass er einen anderen Menschen brutal im Vollrausch ermordete. Ich bitte ihn mit der ganzen Härte unseres Gesetzes zu bestrafen!«
    Attorney Brown sah sich in dem großen Gerichtssaal um. Seine Rede hatte mehr als zwei Stunden gedauert. Noch einmal hatte er den Geschworenen die Scheußlichkeit des Verbrechens eindrucksvoll vor Augen geführt, das Tom Constant begangen haben soll.
    Attorney Brown sah in die Gesichter der Geschworenen, und er wusste, dass seine Worte nicht ungehört geblieben waren. Auch das bleiche Gesicht des Angeklagten entging ihm nicht.
    Wie oft hatte Constant hervorgestoßen: »Ich bin unschuldig.«
    Attorney Brown dachte auch an die Beweiskette. Ja, es waren Indizien. Aber alle sprachen gegen den Angeklagten. Daran gab es keinen Zweifel.
    Im Grunde seines Herzens spürte er Mitleid mit dem jungen Mann. Aber er stand hier, um die Öffentlichkeit zu vertreten. Und die Öffentlichkeit musste vor Mördern geschützt werden.
    Der Gerichtsdiener trat heran und gab Attorney Brown ein Zeichen.
    Befremdet wandte sich Attorney dem Gerichtsdiener zu. »Was ist los?«, fragte er unfreundlich. Er liebte es nicht, während einer Verhandlung gestört zu werden.
    »Sie müssen sofort zum Telefon kommen. Das FBI ist am Apparat«, flüsterte der Diener.
    Attorney Brown zögerte einen Augenblick. Aber dann verließ er den Verhandlungsraum.
    In einem Nebenzimmer ergriff er den Telefonhörer und sagte unfreundlich: »Hier Attorney Brown. Ich bin in einer Verhandlung. Sagen Sie mir bitte sofort einen einleuchtenden Grund, warum Sie mich gerade jetzt stören!«
    Attorney Brown schnaubte wie ein Walross. Das war doch wirklich die Höhe, ihn von seinem Schlussplädoyer wegzuholen.
    »Hier ist der FBI-Distrikt New York, High am Apparat«, hörte der Attorney die ihm bekannte Stimme. Dann wusste er eine Viertelstunde lang gar nichts zu sagen.
    Er lauschte nur ungläubig den Dingen, die ihm Mr. High erzählte.
    Schließlich schnappte Brown nach Luft.
    »Mr. High, sind Sie sich Ihrer Sache völlig sicher?«
    »Absolut«, scholl es dem Attorney aus dem Hörer entgegen.
    »Gut«, seufzte Brown. »Noch ist der Spruch nicht gefällt, Ich werde eine Vertagung der Verhandlung beantragen.«
    Langsam ließ er den Hörer sinken und legte auf. Als Attorney Brown in den Gerichtssaal trat, schien er um Jahre gealtert zu sein.
    Er dachte daran, dass er beinahe mitschuldig an dem Tod eines jungen Menschen geworden wäre.
    Mitschuldig, weil er ein teuflisches, tödliches Netz eines gewissenlosen Gangstern nicht gesehen hatte.
    Man durfte dem Attorney keine Schuld zusprechen. Er machte sich selbst genug Vorwürfe, obwohl er in diese Situation ohne sein Verschulden hineingeraten war.
    Attorney Brown hob den Kopf. Sein Blick ruhte auf dem Angeklagten, der ihn mit seinen ehrlichen Augen erwartungsvoll anschaute.
    »Ich bitte das Gericht um eine Vertagung des Falles«, sagte Attorney Brown. »In letzter Minute haben sich wichtige Hinweise ergeben, die die Schuld des angeklagten Tom Constant in Frage stellen!«
    ***
    Ich spürte das Gewicht meiner 38er in dem Schulterhalfter. Mir war kalt, obwohl ich in Wirklichkeit schwitzte. Mein Hemd klebte am Körper.
    Langsam ging ich auf das Haus zu, in dem die Gangster verschwunden waren.
    Ob man hier auch Phil gefangen hielt?
    Die Chancen für meinen Freund waren gering. Sicher, wir waren in der Überzahl. Das ganze Viertel war hermetisch abgeriegelt. Alle Beamten verständigten sich über Sprechfunk.
    Aber wenn die Gangster Phil als Geisel benutzten?
    Plötzlich öffnete sich die Tür des Hauses. Drei Männer kamen heraus.
    Rat Brunswick, Slim Betrich und Billy Brown.
    Ich wusste ihre Namen schon auswendig. Über ihre Aktionen bei dem Raub im Kaufhaus hatten mich die Kollegen per Funk unterrichtet.
    Nicht eine Einzelheit war mir entgangen. Ich starrte in die Gesichter der Gangster, und sah die habgierige Freude in ihren Augen funkeln. Sie kannten mich nicht, nahmen noch nicht einmal Notiz von mir.
    Sie hatten für Mastermind gearbeitet und hielten diesen Verbrecher für unfehlbar.
    »Lass sie laufen«, sagte eine innere Stimme in mir.
    Am liebsten hätte ich mich auf sie gestürzt. Aber

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