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0334a - Wir gegen 'Mastermind'

0334a - Wir gegen 'Mastermind'

Titel: 0334a - Wir gegen 'Mastermind' Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir gegen 'Mastermind'
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erleichtert auf, als er die schrillen Rufe der Verkäuferinnen hörte. Die Brandbombe hatte also gezündet. Er sah noch, wie der zweite Mann von Pinkerton dorthin eilte, von wo der Ruf gekommen war, und er fuhr dann gemütlich mit der Rolltreppe wieder ins Parterre.
    Wenige Augenblicke später verließ er ungehindert und unbeachtet das Kaufhaus.
    Wenigstens glaubte Billy Brown das.
    Zur gleichen Zeit stieß die rothaarige Kundin, deren Portemonnaie man angeblich gestohlen hatte, einen überraschten Schrei aus. Ihre Hand fuhr in die Manteltasche und brachte zur maßlosen Verblüffung des Pinkerton Mannes, der gerade auf der Schreibmaschine ein Protokoll über den Vorfall anfertigte, eine kostbare Geldbörse aus Krokodilleder zum Vorschein.
    »Ich habe sie wieder«, jubelte sie einen Augenblick später und errötete gleichzeitig. Geknickt stammelte sie einige Worte der Entschuldigung.
    Der Mann von Pinkerton war nicht hartherzig und entließ sie mit den Worten, dass so etwas schließlich jedem passieren könne, durch die Seitentür.
    Er wollte ihr die Blamage vor den anderen neugierigen Kundinnen ersparen, die bestimmt noch vor der Tür warteten.
    Er war sogar so galant, dass er ganz vergaß, der hübschen Frau, den Achtzig-Dollar-Hut vom Kopf zu nehmen, als sie sich mit einem dankbaren Lächeln verabschiedete.
    Schließlich war das gute Stück nicht bezahlt…
    Aber auch die Rothaarige dachte in diesem Augenblick nicht an den »Schönheitsfehler« bei ihrem Auftritt.
    ***
    Ich hörte über den Sprechfunk jede Einzelheit, die sich im Warenhaus abspielte. Als Billy Brown das Gebäude verließ, war ich einen Augenblick versucht, ihm zu folgen. Aber dann sah ich schon einen meiner Kollegen auf seinen Fersen und blieb ruhig sitzen.
    Immer wieder dachte ich an Phil. Wo mochte er jetzt nur stecken? Noch wussten wir es nicht. Würde unsere Hilfe rechtzeitig kommen?
    Die Chancen standen für meinen Freund wirklich nicht gut. Ich wusste es, und gerade das machte mir zu schaffen. Aber oberstes Gebot bei unserer Ausbildung ist nun einmal die Disziplin. Warum unsere Lehrmeister darauf so viel Wert legten, verstand ich jetzt sehr gut.
    Am liebsten wäre ich explodiert. Nur mein zweites Ich, das Ich des G-man Jerry Cotton, hielt mich davor zurück. Ich wusste genau, dass jede Reaktion von mir eine Dummheit gewesen wäre.
    ***
    Die beiden Cowboys traten ruhig aus dem Lift hinaus. Sie hatten richtig kalkuliert. Niemand unter den zahlreichen Kunden kam die Maskerade verdächtig vor. Alle hielten sie für einen der üblichen Werbetricks des Kaufhauses. So etwas war nun einmal üblich, warum sollte man sich wundem?
    Die beiden Männer wurden sogar völlig ignoriert. Denn alles rannte jetzt zu der Stelle der Etage, von der der Ruf »Feuer« gekommen war. Die Sensationslust hatte die Menge gepackt. Keiner wollte etwas Interessantes versäumen.
    Die beiden Cowboys standen vor den Schmuckvitrinen. Einer holte den Schlüssel aus der Tasche. Von diesem kleinen Stück Metall hing das Gelingen ihres Planes ab.
    Die Juwelen in den Vitrinen waren schon in verschiedenen Städten des Ostens gezeigt worden. Und in einer Stadt war es Mastermind gelungen, sich einen Nachschlüssel zu besorgen. Nie hatte er ausprobieren können, ob er wirklich passte.
    Aber als Rat Brunswick den Schlüssel im Schloss drehte, spürte er keinen Widerstand. Wenige Sekunden später waren die Vitrinen geöffnet und immer noch unbemerkt packten die'Gangster sämtliche Schmuckstücke in einen kleinen Beutel.
    Ruhig und ohne besondere Hast gingen sie zum Fahrstuhl zurück.
    Plötzlich hörten sie einen entsetzten Schrei. Jemand hatte den Diebstahl entdeckt.
    Aber in diesem Augenblick schlossen sich hinter ihnen die Türen des Warenlifts, und sie glitten in die Tiefe.
    Schnell zogen sich die beiden Männer um. Ihre Verkleidung steckten sie wieder in eine Aktentasche. Niemand hatte sie erkannt. Alles war völlig reibungslos über die Bühne gegangen. Genauso, wie es bisher bei sämtlichen Coups Masterminds der Fall gewesen war.
    Ohne Behinderung kamen sie im Erdgeschoss an. Ruhig verließen sie das Kaufhaus. Auf dem Parkplatz wartete bereits mit laufendem Motor ein weißer Cadillac. Rat Brunswick und Mastermind warfen ihren Komplizen zufriedene Blicke zu.
    »Hat alles geklappt«, murmelte der Boss und der Cadillac fuhr in gemächlichem Tempo davon.
    ***
    Phil hörte das Grunzen Spencers. Er spürte seinen heißen Atem. Mit einem Ruck warf er sich von der Pritsche. Er kannte jetzt

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