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0335 - Die goldenen Skelette

0335 - Die goldenen Skelette

Titel: 0335 - Die goldenen Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bemerkte sie nicht, daß sich etwas tat. Bisher hatte sie gedacht, allein in diesem Schacht zu sitzen. Es war ein Irrtum, denn sie bekam Besuch.
    Claudine bemerkte es erst, als ein hellerer Schein ihre vom Weinen entzündeten Augen streifte.
    Sie hob den Kopf.
    Die Augen wurden groß, denn vor sich in der Wand sah sie drei goldene Skelette.
    Ohne es eigentlich zu wollen, schrie sie gellend auf. Und der Schrei hallte durch den Schacht in die Höhe…
    ***
    Daniel Ricon stand schon fast draußen, Suko und ich befanden uns noch im Raum, aber keiner von uns ging weiter, denn wir alle hatten den Schrei vernommen.
    Die Familie Canotti mußte ihn auch gehört haben, nur taten die drei so, als wäre nichts geschehen. Sie trieben es sogar noch auf die Spitze, indem die Mutter fragte: »Wollten Sie nicht gehen?«
    »Ja«, erwiderte ich. »Wir werden gehen. Aber erst, nachdem Sie uns erklärt haben, welchen Grund der Schrei gehabt haben könnte.«
    Ich sah den starren Blick der Frau auf mich gerichtet. Auch Ricon kam wieder zurück.
    »Welchen Schrei?« fragte Maria Canotti.
    »Den wir alle vernahmen.«
    »Ich nicht«, erklärte sie. »Habt ihr etwas gehört?« Diese Frage stellte sie an ihre Angehörigen.
    »Nein«, erwiderte Luigi.
    Romano Canotti schüttelte den Kopf, bevor er etwas hinzufügte.
    »Sie müssen sich geirrt haben«, erklärte er. »Vielleicht wollten Sie sich auch irren, nicht wahr?«
    »Erklären Sie das genauer!« forderte ich ihn auf.
    »Manche Leute suchen ja einen Grund, etwas nicht zu tun. So ist das bei Ihnen. Sie wollten nicht gehen, deshalb haben Sie sich diesen Schrei zum Alibi genommen.«
    »Ohne uns vorher abgesprochen zu haben?« fragte ich spöttisch.
    »Sie sind eben eingespielt.«
    Ich stand kurz vor der Explosion, und auch Suko platzte der Kragen.
    »Hören Sie zu, Canotti«, sagte er. »Wir lassen uns hier nicht verschaukeln. Den Schrei haben Sie ebenso gehört wie wir, das ist klar, und wir werden der Ursache auf den Grund gehen.«
    Suko hatte in meinem Sinne gesprochen. Ich brauchte nichts mehr hinzuzufügen.
    Aber die Familie hielt zusammen. Es war der Sohn, der die nächste Bemerkung abschoß. »Sie wissen, daß Sie sich eines Hausfriedensbruchs schuldig machen.«
    »Nein«, erwiderte ich. »Nicht, wenn jemand in Gefahr ist.«
    »Es ist keiner in Gefahr!«
    »Dann erklären Sie mir die Ursache des Schreis!«
    »Den hat es nicht gegeben«, sagte Maria Canotti. Sie war kalkweiß geworden und hatte sich so hingestellt, als wollte sie jeden Augenblick mit dem Fuß aufstoßen. »Es gab keinen Schrei, es wird keinen geben. Mir ist es zu dumm. Romano! Sieh zu, daß du diese Männer aus unserem Haus bekommst. Ich werde jetzt gehen!«
    Hindern konnten wir sie daran nicht. Ohne uns eines Blickes zu würdigen, schritt sie an uns vorbei auf die Treppe zu und ging nach oben. Zurück blieben die beiden männlichen Mitglieder der Familie und wir drei.
    »Sie haben es gehört«, sagte der Hausherr. »Und ich gebe Ihnen einen guten Rat. Verschwinden Sie!«
    »Wir bleiben!«
    Als ich dies erklärte, brachte ich selbst die beiden Männer aus der Fassung. Sie standen da und staunten. Auf ihren Gesichtern malte sich ein regelrechtes Nichtbegreifen ab.
    Der Ältere nahm die Brille ab. Erst jetzt sah ich, daß seine Augen von einem Kranz von Fältchen umgeben waren. »Sie wollen wirklich nicht gehen?« hakte er noch einmal nach.
    »So ist es.«
    Er setzte seine Brille wieder auf. Sogar ein Lächeln huschte über seine Lippen. »Es ist gut«, erklärte er. »Ich möchte Sie zwar gern weghaben, aber wenn Sie nicht wollen? Bitte, ich kann daran nichts ändern. Dann bleiben Sie meinetwegen hier.«
    Mir kam der Sinneswandel ein wenig plötzlich. Ich traute den beiden nicht und wollte so etwas wie eine Sicherung einbauen.
    Außerdem kam mir dieser gesamte Fall mehr als rätselhaft vor. Ich wurde das Gefühl nicht los, mich durch einen zähen Schlamm oder Nebel zu bewegen.
    Schon zu lange traten wir auf der Stelle.
    Daniel Ricon mochte ein ausgezeichneter Pilot sein, ein hervorragender Kerl, aber er war kein Geisterjäger. Aus diesem Grunde wollte ich ihn aus der unmittelbaren Gefahrenzone bringen.
    Außerdem brauchten wir jemanden, der beim Flugzeug blieb.
    Um die beiden Canottis kümmerte ich mich nicht, das besorgte Suko.
    Er ließ Vater und Sohn nicht aus den Augen.
    Ich sprach Ricon an. »Es reicht, wenn mein Freund und ich hier im Schloß bleiben. Gehen Sie zurück zur Maschine.«
    Zunächst war er erstaunt und

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