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0335 - Die goldenen Skelette

0335 - Die goldenen Skelette

Titel: 0335 - Die goldenen Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gefängnis.
    Wie groß es war, konnte sich nicht feststellen. Sie nahm an, daß es sich unter der Erde oder in einem Keller befand, und sie bewegte sich auf schwankendem Boden, obwohl die direkte Unterlage, auf der sie lag, fest und hart war.
    Allmählich überwand sie den Schock der ersten Gefangennahme.
    Die Messerwunde an der Schulter war harmloser, als sie ausgesehen hatte.
    Sie blutete nicht mehr. Nur wenn Claudine sich sehr schnell bewegte, bemerkte sie noch das Ziehen.
    Wie kam sie aus diesem verdammten Gefängnis heraus?
    Dieser Gedanke quälte sie, und sie überlegte hin und her, wie sie es schaffen sollte. In der Dunkelheit unmöglich, deshalb brauchte sie Licht.
    Ein Feuerzeug trug sie bei sich.
    Ihre Hand zitterte, als sie die Finger in die rechte Tasche ihrer roten Hose gleiten ließ. Sie streckte ein Bein aus, fand das Feuerzeug und zog es vorsichtig hervor.
    Es war ein schmales Damenfeuerzeug mit einer geriffelten Seite, so daß man es gut halten konnte.
    Diesmal streckte sie den Arm aus, und es gelang ihr, das Feuerzeug anzuknipsen.
    Da kein Windzug durch ihr Gefängnis fuhr, brannte die Flamme ruhig und bewegte sich nur, als Claudine ihren rechten Arm halbkreisförmig zur Seite schwang.
    Claudine hockte, und sie schaute nicht nach unten, sondern geradeaus.
    Deshalb fiel ihr Blick auch in Augenhöhe auf das dicke Gestein, das ihr Gefängnis bildete.
    Steine, die undurchdringbare Wände bildeten! Da gab es für Claudine nur eine Erklärung.
    Ein Verlies!
    Ja, sie mußte sich in einem Verlies befinden. Eingeschlossen in den Tiefen eines fremden Hauses, das der Familie Canotti gehörte.
    Sie empfand es selbst als sehr seltsam, aber ihr war plötzlich wohler.
    Bisher hatte sie sich am meisten vor der Dunkelheit gefürchtet, vor diesem schwarzen Nichts. Nun wußte sie, wo sie sich befand, und sie machte sich daran, ihr Gefängnis genauer zu untersuchen.
    Vorsichtig, damit die Flamme nicht verlöschte, bewegte sie ihren rechten Arm. Sie schirmte das Feuer mit einer Hand ab, senkte den Arm und stellte fest, daß die harte Unterlage, auf der sie sich befand, aus Holz bestand.
    Sie lag auf einem runden Holzbrett.
    Es war rund wie der Deckel eines Weinfasses, und er schwamm auf einer schwankenden Unterlage, von der Claudine zuerst nicht wußte, aus welch einem Material sie bestand.
    Außerdem mußte sie die Flamme löschen, denn sie spürte, daß ihr Haut bereits angeschmort wurde. Claudine steckte den Daumen in den Mund. Sie kühlte die kleine Wunde und dachte über die Unterlage nach, auf der sie saß.
    Wie in einem Boot kam sie sich vor. Auch das Holz hier schwankte, und sie verstand nicht, wieso dies geschehen konnte, bis ihr etwas einfiel.
    Vorhin, als die Flamme leuchtete, hatte sie es gesehen, aber dennoch nicht begriffen.
    Jetzt wußte sie Bescheid.
    Es war Sumpf!
    Claudine Auber saß für einen Moment bewegungslos in der absoluten Schwärze. Ihr wurde plötzlich die Ausweglosigkeit der Lage bewußt.
    Da hockte sie in einem stockfinsteren Verließ, war umgeben von einem düsteren Sumpf, und es würde ihr nicht gelingen, ihn zu überqueren, um vielleicht die Mauer zu erreichen.
    Was hätte sie da gewonnen?
    Gar nichts. Nicht einmal eine Tür hatte sie gesehen, und das brachte sie auf eine Idee.
    Wieder knipste sie ihr Feuerzeug an. Statt in die Runde zu leuchten, bewegte sie ihre Hand in die Höhe. Der Flammenschein folgte dieser Richtung, und Claudine erkannte jetzt die volle Wahrheit.
    Irgendwo in der Höhe wurde die Helligkeit des kleinen Feuers von der Finsternis verschluckt. Nur sehr matt und streifenhaft berührte er die Wände. Und zwar die Wände eines Schachts.
    Claudine begriff.
    Nicht in einer alten Folterkammer hatte sie ihren Platz gefunden, sondern auf dem sumpfigen Boden eines tiefen Schachts. Vielleicht war es einmal ein Wasserschacht gewesen, ein alter, jetzt stillgelegter Brunnen, aber das alles spielte nun keine Rolle mehr. Für sie stand fest, daß es unmöglich war, dem Grauen zu entkommen.
    Wenigstens nicht aus eigener Kraft. Die anderen konnten sie hier verhungern lassen, und dafür sah sie Luigi Canotti an. Er war unmenschlich, er war gnadenlos, und ebenso reagierten die beiden übrigen Mitglieder seiner Familie. Sie würden ihre Gefangene elendig umkommen lassen.
    Als Claudine dies klar wurde, begann sie zu weinen. Erst jetzt kam der eigentliche Schock. Ihr Kopf sank nach vorn, die Schultern bewegten sich unter dem Schluchzen, und sie hatte schreckliche Angst um ihr Leben.
    Dabei

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