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0335 - Die goldenen Skelette

0335 - Die goldenen Skelette

Titel: 0335 - Die goldenen Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wand, die ihren Kampf beobachteten.
    Sie weideten sich an der Angst des Mädchens. An Claudine wollten sie sich rächen für etwas, das sie nicht zu verantworten hatte.
    »Der Sumpf!« vernahm sie ein dumpfes, gänsehauterzeugendes Flüstern.
    »Der Sumpf wird dich holen. Die andere Zeit wird dich verschlingen, und die Vergangenheit wird zu deinem Grab werden…«
    Andere Zeit… Vergangenheit … Grab. Claudine hörte alle dies, aber sie erfaßte es nicht. Das alles war ihr zu weit hergeholt, zu unbegreiflich.
    Für sie zählte die Realität.
    Und die sah böse aus.
    Claudine Auber merkte nämlich, wie die Kraft der monströsen Raupe zunahm und das Tier sie allmählich zum Rand der Insel zerrte.
    Die Klappe unter meinen Füßen war weg!
    Jetzt hätte ich eigentlich fallen müssen. Das geschah auch, dennoch gelang es mir, mich im letzten Augenblick nach vorn zu werfen, so daß ich, bevor ich in die Tiefe rasen konnte, einen der harten Stricke an der Seite zu fassen bekam.
    Eisern hielt ich fest.
    Ich schwebte über dem, was Atlantis hinterlassen hatte: über dem gefährlichen Todessumpf. Und nur eine Armeslänge von mir entfernt baumelte der Boden, der mir noch bis vor Sekunden den nötigen Halt gegeben hatte.
    Das war nun vorbei.
    Es dauerte ein wenig, bis mein Körper ausgependelt war. Dafür hörte ich anschließend wieder die Stimme des jungen Luigi. »Gratuliere, Sinclair, das hat noch keiner vor dir geschafft. Du besitzt wirklich ein tolles Reaktionsvermögen. Alle Achtung!«
    Eine Antwort bekam er nicht, denn ich wollte meine Kräfte sparen.
    Luigi fuhr fort: »Nun frage ich mich, wie lange du es in dieser Haltung aushalten wirst.«
    Das fragte ich mich auch. Jetzt schon spürte ich das heftige Ziehen in meiner rechten Schulter, denn mit der rechten Hand hatte ich zugegriffen und meine Finger um das Seil geklammert.
    »Irgendwie freue ich mich, daß es dir gelungen ist, das Seil zu fassen«, erklärte mir Luigi voller Triumph. »So kann ich einige Spielchen durchführen, die ich bisher noch nicht in der Praxis und am lebenden Objekt ausprobiert habe. Es ist wirklich sehr gut gelaufen.«
    Was er mit diesen Spielchen meinte, erfuhr ich in den nächsten Sekunden, und ich war nicht begeistert.
    Der Korb, an dem ich nach wie vor hing, begann zu wackeln und zu schwingen. Dieser Luigi mußte irgendeinen Kontakt ausgelöst haben, der den Korb in diese arhythmischen Bewegungen versetzte.
    Ich war das Opfer.
    Einmal näherte ich mich der rechten Seite des Schachts, und beim Zurückschwingen wieder der anderen. Es war ein gefährliches Spiel, und schon bald prallte ich gegen die Wand. Gleichzeitig wurde ich in die Höhe gezerrt und durchgeschüttelt, aber ich lies nicht los.
    Luigi verdoppelte seine Anstrengungen. Der Korb geriet in größere Schwingungen, so daß es mir nicht mehr möglich war, einer der beiden Wandseiten auszuweichen.
    Voll klatschte ich dagegen.
    An den Knien spürte ich den Schmerz ebenso wie an der Schulter und auf der Brust. Dennoch durfte ich nicht loslassen. Wenn ich fiel, würde mich der Sumpf verschlingen.
    Der Rückschwung packte mich. Mit dem Kreuz hieb ich gegen die anderen Schachtseiten, prallte noch mit dem Hinterkopf gegen eine Kante, sah Sterne und merkte kaum, daß ich wieder vorschwang.
    Diesmal erwischte es mich noch härter.
    Brust, Kinn und Knie wurden in Mitleidenschaft gezogen. Ich stöhnte, obwohl ich es nicht wollte, aber der Aufprall war einfach zu hart gewesen, und ich wurde wieder nach hinten geschleudert.
    Aus der Höhe hörte ich das Schreien. Luigi gebärdete sich wie ein Wahnsinniger. Er schien alle Teufel der Hölle anzurufen, damit sie ihm beistehen, er verfluchte, er verwünschte mich, und gleichzeitig, als ich gegen die Wand schlug, riß er den verdammten Käfig wieder in die Höhe.
    Diesmal schaffte ich es nicht mehr.
    Mein Arm war schon so gut wie abgestorben. Ich spürte die Hand nicht mehr, die Faust öffnete sich automatisch. Ich hatte keinen Halt mehr und raste in die Tiefe.
    Mein Ziel war der Höllensumpf, die Geburtsstätte des Schwarzen Todes!
    ***
    Suko hatte das Gefühl, durch ein verwunschenes Schloß zu schreiten.
    Zwar kam er sich nicht vor wie ein Märchenprinz, doch im Innern des Gebäudes schien sich einiges verändert zu haben.
    Er ging und schwebte trotzdem.
    Es kam ihm vor wie ein Fliegen oder Schweben, und er war umhüllt von zahlreichen Stimmen.
    Ein Begriff kristallisierte sich immer stärker hervor.
    Atlantis!
    Es lebt! Es muß leben. Es darf

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