0335 - Drei gegen OLD MAN
Liftschacht etwas zu erkennen.
Innerhalb des Pfortenhäuschens befand sich eine atembare Atmosphäre mit fast normalem Druck.
Die Schotten der Schleuse hielten dicht. Außerhalb des niedrigen würfelförmigen Gebäudes herrschte dagegen noch immer ein Vakuum. Die Reparaturroboter waren dabei, das Leck im Kuppeldach zu reparieren.
„Hast du gesehen, daß es Roboter von Tritona waren, Perish?" fragte Cronot Mokart.
Perish nickte.
„Warum auch nicht. Sie sind für diese Aufgabe spezialisiert, und ihre Programmierung unterscheidet nicht zwischen Freund und Feind."
Er strengte sich an, die von unten heraufkommenden Geräusche zu definieren. Die Außenmikrophone seines Lemureranzugs übermittelten ihm ein dumpfes, intervallartig an- und abschwellendes Poltern und Rumpeln. Dazwischen ertönte ab und zu ein dünnes Zischen. Es klang, als würde dort unten die Einrichtung demontiert.
Er zuckte die Schultern.
„Es hilft nichts. Wir müssen uns das an Ort und Stelle ansehen. Von hier ist nicht herauszuhören, was eigentlich vor sich geht."
Der Feldantrieb seiner Spezialkombination - eigentlich hätte es „Paragravitationsantrieb" heißen müssen, was jedoch zu umständlich geklungen hätte - arbeitete völlig geräuschlos und ohne meßbare Energiestreustrahlung. Er hob die Effekte der tritonschen Schwerkraft auf und polte gleichzeitig die Energiegehalte der transportierten Masse je nach Einstellung um, so daß zur Fortbewegung kein Rückstoßaggregat erforderlich war.
Langsam sanken die drei Männer in der Schachtröhre nach unten. Es blieb weiterhin dunkel, was verständlich wurde, wenn man bedachte, daß hier zur Zeit nur Roboter verkehrten, die nicht auf sichtbares Licht angewiesen waren.
In einer Tiefe von ungefähr zweihundert Metern berührten Perishs Füße eine Plattform. Er wandte sich um und erkannte gegen den vagen Lichtschimmer eines Tunnels die massige, zweieinhalb Meter hohe Gestalt eines terranischen Kampfroboters.
Unwillkürlich biß er sich auf die Unterlippe, als er sich dabei ertappte, daß er auf dem besten Wege gewesen war, den Roboter anzusprechen. Die terranische Konstruktionsweise war ein psychologisch irreführender Faktor, denn sie verleitete jeden Menschen immer wieder dazu, seine erbittertsten Feinde als Freunde anzusehen.
Und eigentlich, sagte sich der Oxtorner, waren die Kampfmaschinen ja auch dazu gebaut, die Menschen zu unterstützen. Nur eine Kette verhängnisvoller Irrtümer und die Invasion der Kristallagenten hatten dazu geführt, daß das mächtigste Raumschiff aller Zeiten mitsamt seinen rund fünfzehntausend Ultraschlachtschiffen und Millionen Kampfrobotern eine feindliche Haltung einnahm.
„Man müßte es ändern können...!" murmelte er zwischen zusammengebissenen Zähnen.
„Wie bitte?" fragte Ilja Malume.
Perish Mokart lachte grimmig.
„Schon gut! Daß mir keiner auf die Idee kommt, sich mit diesen Robotern verständigen zu wollen!"
„Wir sind doch nicht lebensmüde!" gab Cronot ärgerlich zurück.
Perish drückte sich vorsichtig an dem Maschinenkoloß vorbei. Die Radaraugen glommen düsterrot in der Dämmerung. Die furchtbaren Waffen drohten, und Perish schluckte, als er dicht an einer aktivierten Feldmündung vorbeischwebte. Wenn der Roboter ihn trotz seines Spezialanzuges jetzt ortete, hatte er keine Chance. Der Koloß würde sofort das Feuer eröffnen und den Menschen nicht einmal Zeit lassen ihr Ende bewußt zu erleben.
Aber alles ging gut. Die Kampfmaschine blieb reglos an ihrem Platz. Perish, Cronot und Ilja beschleunigten ihren Flug, nachdem sie diese Wache passiert hatten. Sie befanden sich innerhalb des subtritonschen Transportnetzes der Stadt. Die Laufbänder allerdings waren ebenso außer Betrieb wie die funkleitgesteuerten Schwebewagen.
An der nächsten Verteilerhalle stießen sie auf etwa zwanzig Arbeitsroboter, die dabei waren, mit Impulsschneidegeräten und Desintegratoren die Seitenwände herauszubrechen und die Bauteile einer meterdicken Röhrenwandung zu installieren.
„Sieht aus, als wollten sie hier einen Panzerturm einbauen", flüsterte Malume.
Perish Mokart erwiderte nicht darauf. Er ahnte, weshalb hier unten ein versenkbares Fort installiert wurde. Anscheinend hatte OLD MAN den Mond Triton als Auffanglager für künftige Gefangene ausersehen und befestigte die Zu- und Ausgänge, damit seine Opfer mit minimalstem Aufwand in Schach gehalten werden konnten. Dies alles deutete auf eine baldige Großoffensive hin. und der ehemalige
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