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0335 - Drei gegen OLD MAN

Titel: 0335 - Drei gegen OLD MAN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schwingungsmacht schlagen."
    „Ich glaube nicht", entgegnete Perish. „Tengri Lethos kämpft niemals gegen jemanden. Er verabscheut jegliche Gewaltanwendung. Aber vielleicht könnte er zwischen den Zweitkonditionierten und uns vermitteln. Doch lassen wir das. Mit Wunschträumen ist uns nicht geholfen."
    Abrupt wandte er sich um und ging aus dem Silo hinaus. Draußen im Verbindungstunnel schaltete er seinen Feldantrieb auf starke Beschleunigung, so daß die anderen beiden Männer Mühe hatten, ihn wieder einzuholen.
    Sie besichtigten noch einige der anderen Gefangenenunterkünfte. Das Bild war überall das gleiche.
    Die meisten Menschen hatten sich mit ihrem Schicksal abgefunden und ertrugen es mit Würde. Nur im größten Lager schien es Unruhen gegeben zu haben, denn etwa fünfzig entwaffnete Raumsoldaten patrouillierten mit weißen Armbinden zwischen den Menschenmassen und fungierten offensichtlich als Ordnungshüter.
    Die Kampfroboter von OLD MAN schienen sich in die Angelegenheiten ihrer Gefangenen nicht einzumischen, solange kein Ausbruch versucht wurde.
    Im großen und ganzen bin ich zufrieden", erklärte Perish, nachdem sie in einen Seitenstollen eingedrungen waren und sich zu einer Besprechung auf die Abstellrampe einer Ausweichnische gesetzt hatten. „Man hat die Gefangenen nicht psychisch beeinflußt und läßt sie nicht verhungern. Das ist mehr, als wir nach den bisherigen Erfahrungen erwarten durften."
    „Aber es genügt nicht", widersprach Oberstleutnant Malume. „Eines Tages werden die Zweitkonditionierten ins Solsystem zurückkehren und ihre Aktion zu Ende führen. Ich fürchte, daß die Menschheit nur einen Aufschub gewonnen hat."
    Der ehemalige USO-Spezialist nickte bestätigend.
    „Eben. Deshalb schlage ich vor, daß wir endlich aktiv werden. Wir müssen versuchen, an Bord von OLD MAN zu gelangen und den Riesenroboter zu erobern..."
    Ilja und Cronot fuhren gleichzeitig auf.
    „Bist du übergeschnappt, Junge!" schrie Cronot.
    „Mein Gott!" murmelte Malume. „OLD MAN! Wie könnten wir etwas gegen den Giganten tun, wenn fast die gesamte Imperiumsflotte bisher vergeblich gegen das Maschinenmonstrum gekämpft hat? Ich fürchte, Sie übernehmen sich, Perish."
    Perish Mokart knackte mit den Fingergelenken. Er lächelte spöttisch und etwas überheblich.
    „Ganz recht, Ilja. Es ist ein Maschinenmonstrum, konstruiert und gebaut zum Nutzen der Menschheit.
    Sollte es da nicht möglich sein, es seinem eigentlichen Verwendungszweck zuzuführen - jetzt, wo kein einziger Zeitpolizist an Bord ist?"
    Cronot lachte meckernd. Er hatte mit seinem Sohn schon eine Menge erlebt, aber das hier war bisher unerreicht.
    „Natürlich, Perish. Wir werden OLD MAN anrufen und ihn bitten, uns an Bord zu holen- und er wird gehorchen wie ein dressiertes Hündchen. So ist es doch, nicht wahr?"
    Perish grinste.
    „Na bitte, Dad! Ich wußte ja, daß du mir mühelos folgen kannst. Im Prinzip stimmen wir nämlich überein."
    „Ich fürchte, ich bin hier der einzige Normale", flüsterte Ilja Malume entsetzt.
     
    6.
     
    Sie hatten sich in die winzige Kontrollbude eines Produktions-Disponenten zurückgezogen. Außer dem bequemen Konturlager und einem Dutzend mit Bildschirmen versehenen Kommunikationsgeräten gab es nur noch zwei Computer für Sektionsplanung und -kontrolle. Hier konnten sie endlich ihre Antiortungssysteme ausschalten und die Druckhelme zurückklappen.
    Perish Mokart hatte eine vergessene Stange Zigaretten gefunden und verteilt. Ilja Malume war eigentlich Nichtraucher, aber die psychische Belastung verführte ihn dazu, sich ebenfalls eine Zigarette anzuzünden.
    „Ich wundere mich keineswegs, daß Sie mich für verrückt halten", erklärte Perish und machte einen Lungenzug. Seltsamerweise brachte er es fertig, in einer Situation wie dieser an die Pamphlete der Tabakgegner zu denken, die immer noch gegen das Rauchen wetterten, obwohl der Tabak seit rund dreihundert Jahren mit einem biochemischen Kompensationspräparat behandelt wurde und selbst starke Raucher keine Gesundheitsschäden mehr zu befürchten hatten.
    „Einsicht ist der erste Weg zur Besserung", murmelte Ilja.
    Perish Mokart lächelte hintergründig.
    „Wie recht Sie haben! Aber um Ihnen wirkliche Einsicht zu ermöglichen, muß ich etwas weiter ausgreifen. Was das bedeutet, werden Sie wissen, und auch du, Dad, weißt Bescheid. Aber bisher habe ich stets geschwiegen, daß ich zu einem sehr engen Kreis von Männern und Frauen gehörte, die eine

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