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0335 - Drei gegen OLD MAN

Titel: 0335 - Drei gegen OLD MAN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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grinste.
    „Schön, ich bin durchschaut. Hoffen wir, daß die Katze nicht zurückkommt, bevor die Mäuse aufgeräumt haben."
     
    *
     
    Perishs Muskeln verkrampften sich unwillkürlich, als er das schleifende, von einem Surren begleitete Geräusch vernahm.
    „Was ist das?" fragte Ilja Malume atemlos.
    Perish Mokart grunzte unwillig und versuchte, sich in der engen Röhre des Lufterneuerungssystems auf die Ellenbogen zu stützen. Mit unsäglicher Mühe gelang es ihm schließlich, so daß er seinen Handdesintegrator aus dem Halfter ziehen konnte.
    Das undefinierbare Geräusch war inzwischen angeschwollen. Es hörte sich an, als liefe irgendwo vor ihm ein defekter Ventilator. Aber ein Ventilator würde sich nicht bewegen, ganz davon abgesehen, daß derartig antiquierte technische Einrichtungen in dieser supermodernen Anlage nichts zu suchen hatten.
    Der Oxtorner schaltete seinen Brustscheinwerfer ein, nachdem er ihn aus der Halterung genommen hatte. Die Röhre führte leicht abwärts, so daß die Sicht höchstens fünfzig Meter betrug. Auf diesen fünfzig Metern war nichts von dem zu sehen, was die seltsamen und beunruhigenden Geräusche erzeugte.
    Plötzlich kniff Perish die Augen zusammen. Der Scheinwerferkegel wurde von einer Art Nebelwand gebrochen. Gleichzeitig verspürte Perish einen scharfen, beißenden Geruch. Seine Augen begannen zu tränen.
    „Helm schließen!" befahl er mit überschnappender Stimme.
    Der Befehl galt allerdings nur Ilja Malume, denn einem Oxtorner machte selbst Säure so leicht nichts aus. Perish wollte wissen, was da aus haarfeinen Löchern in der Rohrwandung sprühte. Er schnupperte, und plötzlich mußte er lachen.
    Wie zur Bestätigung seines Verdachts erschien ihn nächsten Moment ein schwarzes, struppig behaartes Monstrum im Scheinwerferlicht. Deutlich war zu sehen, daß es schnell um seine Achse rotierte.
    Bedauernd drückte Perish Mokart auf den Auslöser seines Desintegrators.
    Das struppige Ding verschwand. Es löste sich in eine Wolke molekularer Gase und einige zerfledderte Borsten und Plastikspäne auf, die kraft ihrer Beharrungskräfte in Perishs Gesicht flogen und ihn zum Niesen reizten.
    „Ein Reinigungsautomat", sagte er. „Mit Hilfe einer belaglösenden Chemikalie putzt es in regelmäßigen Abständen jede Stelle des Belüftungssystems blank und entzieht den Wandungen die aufgespeicherte Reibungselektrizität. Leider mußte ich es zerstören, sonst hätte es uns den Weg versperrt."
    Er nieste nochmals, und auch sein Vater brachte mit einem heftigen Niesanfall die Wandung zum Erbeben.
    „Hoffentlich hat das niemand gehört", sagte Malume besorgt. „Es wäre tragisch, wenn unser Unternehmen wegen eines Niesens scheitern würde."
    „Keine Bange", erwiderte Perish. „Auf Geräusche im Belüftungssystem achten höchstens die Wartungsroboter, und die melden solche Lappalien bestimmt nicht an die Kampfmaschinen OLD MANs. Weiter geht's!"
    Er zwängte seinen Körper mühsam durch die enge Röhre, die dadurch ausgedehnt wurde. Ein Erdgeborener hätte sich hier niemals bewegen können, und auch Ilja Malume vermochte es nur, weil der Oxtorner mit seinen gewaltigen Körperkräften Platz für ihn schuf. Er mußte dabei allerdings darauf achten, die Stahlplastikwandung nicht zu zerreißen.
    Eine halbe Stunde später erreichte er das feinmaschige Gitter, das das Ende des schwierigen Weges kennzeichnete. Dahinter lag die Schaltzentrale der tritonschen Kupferhütte. Die Bezeichnung „Hütte" war irreführend und stammte noch aus dem präatomaren Zeitalter. In Wirklichkeit wurde auf Triton kein Kupfererz verhüttet, sondern das von Natur aus erzhaltige Gestein des Neptunmondes wurde zusammen mit dem viel öfter vorkommenden tauben Gestein von der Kruste geschält und in das vollautomatische Materieumformerwerk transportiert, wo es durch künstliche Elementeumwandlung in reines hochwertiges Kupfer verwandelt wurde. Ebensogut hätte man etwas anderes herstellen können, beispielsweise Gold oder Titan oder auch gewöhnliches Wasser, aber im Produktionskoordinierungsplan der Imperiumswelten war eben Triton als Hauptlieferant für Kupfer bestimmt worden, wahrscheinlich deshalb, weil sich hier vor der Einführung der Materiewandler eine richtige vollrobotisierte Kupferhütte mitsamt dem Spezialistenstab befunden hatte.
    In der Schaltzentrale hinter dem Lüftungsgitter wurde in normalen Zeiten die gesamte Produktion über Computer geplant, gesteuert und an die Absatzpositroniken in Terrania

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