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0335 - Drei gegen OLD MAN

Titel: 0335 - Drei gegen OLD MAN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kalt. „Es ist die kleinste Einheit, die OLD MAN aufzubieten hat."
    Trotz seiner zur Schau getragenen Kaltschnäuzigkeit blickte er bewundernd auf die gigantische Kugel, die selbst die größte Stadtkuppel Tritonas um das Dreißigfache überragte.
    Perish Mokart hatte vor seiner Ausbildung bei der USO manchmal über die vermeintliche Gigantomanie der Flottenbauingenieure und Flottenbefehlshaber gewitzelt. Ihm war es unsinnig vorgekommen, immer größere und immer stärkere Raumschiffe zu bauen, Schiffe, die viel zu groß waren, um einen feindlichen Planeten zu erobern, weil ihre Bewaffnung den Planeten innerhalb von Sekunden in eine Gaswolke verwandeln konnte. Und das widersprach der Mentalität der Menschen des fünfundzwanzigsten Jahrhunderts.
    Heute wußte er aus Erfahrung daß die Menschheit - wie fortschrittlich sie auch immer denken mochte, nicht umhinkonnte, den Weg der Entwicklung zu beschreiten, der mit dem Zwang eines Naturgesetzes jeder aufstrebenden Rasse vorgeschrieben war. Natürlich würde sie nicht auf dieser Stufe der Superlative verharren, aber um sich noch höher zu entwickeln, mußte sie alles vermeiden, was unverantwortliche Risiken in sich barg.
    Er hielt unwillkürlich den Atem an, als an der Oberfläche des Kugelgiganten scharf abgegrenzte helle Flecke erschienen. Aus der Helligkeit schwebten in ununterbrochener Folge schwere und leichte Transportgleiter hervor. Ihre starken Scheinwerfer standen gleich unzähligen Glühwürmchen in der Finsternis.
    Perish räusperte sich.
    „Es ist soweit. Möchte jemand zurücktreten? Ich würde es ihm wirklich nicht verübeln. Dad?"
    „Du vielleicht?" fragte Cronot Mokart spöttisch zurück.
    „Ilja?"
    „Nein! Ich komme mit!" erwiderte Ilja Malume mit vor Erregung heiserer Stimme.
    „Fein!"
    Perish aktivierte sein Feldtriebwerk.
    „Denkt bitte daran, daß man uns nicht orten kann. In diesem Schiff besteht noch keine Gefahr für uns. Los!"
    Hintereinander schwebten sie auf eine der offenen Schleusen zu.
     
    *
     
    „Hierhin!" rief Perish Mokart leise. „Wir verstecken uns am besten in einer Wartungszelle der Zentralstütze. Dort müssen die wissenschaftlichen Robotoffiziere hindurch, wenn sie in OLD MAN zur Berichterstattung aussteigen."
    „Das ist anzunehmen", bestätigte Oberstleutnant Malume. „Es ist der direkte Weg von der Kommandozentrale nach draußen."
    „Einen Moment noch!" bat Perish als sein Vater und Malume sich in den Hauptachslift stürzen wollten.
    Er blickte sich suchend um. Ein zynisches Lächeln glitt über sein Gesicht. Dann drückte er den Auslöseknopf der Fernzündung. Im selben Augenblick würde die Desintegrationsbombe ihre strukturauflösenden Strahlen aussenden.
    „Schade, daß die Robotoffiziere keine Gesichter haben. Sonst würden sie Grimassen schneiden, weil die Produktion plötzlich wieder stillsteht."
    „Du bist unausstehlich!" stöhnte Cronot. „Bei nächster Gelegenheit werde ich dir deinen verlängerten Rücken versohlen, mein Junge!"
    „Wenn wir OLD MAN übernommen haben, kannst du meinetwegen mit mir machen, was du willst!"
    rief Perish.
    Er ließ sich kopfüber in den großkalibrigen Liftschacht fallen und auf dem gepolten Feld nach unten ziehen. Dabei suchte er aufmerksam die Wandung ab.
    Bald hatte er die kleine ovale Tür gefunden, durch die man in eine der Wartungszellen gelangen konnte. Sie öffnete sich, als er den Notknopf drückte. Normalerweise wurde sie auf diesem vollrobotisierten Schiff durch den kurzen Funkimpuls eines Wartungsrobots geöffnet.
    Die Kammer war nicht gerade groß, aber sie genügte, um auf dem zu erwartenden kurzen Flug bequem stehen zu können. Die Männer ließen ihre Antiortungssysteme eingeschaltet. Von nun an durften sie nicht mehr das geringste Risiko eingehen. Wenn ihr Plan fehlschlug, bedeutete das nicht nur ihren Tod, sondern OLD MAN würde danach auch gewarnt sein und Maßnahmen ergreifen, um ähnliche Anschläge von vornherein unmöglich zu machen.
    Sie brauchten nicht einmal eine Viertelstunde zu warten, da zeigten Geräusche an, daß die Gleiter mit den ausgeschleusten Spezialrobotern zurückkehrten. Weiter fünfzehn Minuten später erschütterte ohrenbetäubendes Dröhnen die Schiffszelle. Der Ultragigant startete mit Höchstwerten.
    „Schade, daß wir nicht beobachten können, wo das Schiff landet", sagte Ilja Malume.
    „Bestimmt nicht auf einer Hangar-Plattform", erwiderte Perish. „Es will von den Spezialrobotern informiert werden, und zwar schnell. Meiner

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