Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0335 - Drei gegen OLD MAN

Titel: 0335 - Drei gegen OLD MAN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Ansicht nach werden wir auf halber Höhe der Trägerkuppel eingeschleust werden. Von dort aus besteht die kürzeste Verbindung zum Zentrum."
    „Du scheinst OLD MAN sehr gut zu kennen, mein Sohn", flüsterte Cronot Mokart. „Oder hat er dir mitgeteilt, was er tun will?"
    Der USO-Reservist winkte verächtlich ab.
    „Du sprichst von OLD MAN, als handelte es sich um ein Individuum. Das ganze Gebilde, wie groß es auch ist, wird von einer ganz normalen Positronik geleitet- und Positronengehirne gleichen sich in ihren Reaktionen wie ein Ei dem anderen. Es ist wirklich nicht schwer, aus den Erfahrungen von Planspielen auf die Handlungsweise von OLD MAN zu schließen."
    Ilja Malume seufzte. Er lehnte sich gegen die glatte Wand der Kammer. Seine Knie zitterten kaum merklich.
    Erst wollte Perish Mokart eine ironische Bemerkung darüber machen, doch dann spürte er zu seiner eigenen Verwunderung, daß es ihm nicht besser ging als dem Geschwaderkommodore. Er hatte Angst, ganz einfach kreatürliche Angst.
    Gleichzeitig aber beruhigte ihn diese Feststellung wieder. Er wußte, daß jeder Akademieschüler der USO sofort entlassen wurde, wenn man bei Psychotests feststellte daß seine Fähigkeit, Angst zu empfinden, unter der Norm lag. Wer absolut keine Angst spürte, war bei Einsätzen eine Gefahr für den Erfolg des Unternehmens. Aus diesem Grund erhielten sogar Humanoidroboter einen speziellen Logiksektor, der ihnen vorschrieb, in bestimmten Situationen nach den Richtlinien eines einprogrammierten Selbsterhaltungstriebes zu handeln.
    „Das sanitäre System der lemurischen Anzüge funktioniert einwandfrei, Ilja", sagte er in einem Anflug von Selbstironie. „Ich habe es eben ausprobiert, und Sie brauchen sich wirklich nicht zu genieren, es ebenfalls zu tun."
    „Schon geschehen!" entgegnete Ilja Malume lakonisch. „Man sollte wirklich die Gelegenheit nutzen; es könnte die letzte sein."
     
    7.
     
    Einige leichte Erschütterungen kündigten an, daß das Ultraschlachtschiff in einem Hangar verankert wurde. Das Tosen der Antriebsaggregate hatte schon einige Minuten vorher aufgehört; üblicherweise wurden die Einheiten eines Schiffsträgers mit Traktorfeldern und Korrekturprallfeldern eingeschleust.
    Perish Mokart versuchte, den imaginären Kloß in seinem Hals hinunterzuschlucken.
    Von nun an aber, das wußte der ehemalige USO-Spezialist, ging es um nicht weniger als um die Entscheidung über das Schicksal der Menschheit. Gegen OLD MAN und gegen die Zeitpolizei der ominösen Schwingungsmacht gäbe es auf die Dauer keinen ernsthaften Widerstand, ohne OLD MAN besaßen die Zweitkonditionierten keine Basis mehr im Machtbereich der Menschheit - und mit dem Robotgiganten als Verbündetem hätte die Menschheit gute Aussichten, den Gegner zurückzuschlagen und ihrerseits zur Offensive anzutreten.
    Fast erdrückte die Verantwortung den Oxtorner. Nur die Gewißheit daß er den Umständen nach ganz einfach verpflichtet war, den großen Coup zu wagen, konnte sein Gewissen beruhigen.
    „Eine Arkonbombe müßten wir haben!" flüsterte Ilja Malume heiser. „Ich würde sie zünden. Was sind schon drei Menschenleben, wenn dafür die Zerstörung OLD MANs erkauft wird!"
    Cronot Mokart räusperte sich.
    „Genau daran dachte ich ebenfalls. Aber wir wollen OLD MAN nicht zerstören, denn die Menschheit braucht ihn."
    Perish blickte seinen Vater bewundernd an. Er war der einzige von ihnen, der so gut wie keine Nervosität zeigte oder sich zumindest so beherrschte, daß man ihm nichts davon anmerkte.
    „Wir warten noch eine Minute, dann verlassen wir unser Versteck!" ordnete er an.
    „Warum gehen wir nicht gleich?" fragte Malume, schlug sich dann aber mit der flachen Hand gegen die Helmscheibe. „Ist ja klar! Die Spezialroboter müssen sich gerade jetzt auf dem Weg durch die Schachtröhre nach unten befinden. Sie würden es bemerken, wenn sich plötzlich die Tür unserer Kammer öffnete."
    Perish Mokart nickte.
    Es war schon eine komplizierte Angelegenheit, sich als Unsichtbarer zu bewegen. Man geriet immer wieder in Versuchung, auch alles, was man berührte, für unsichtbar zu halten. Dabei konnten hunderterlei Kleinigkeiten alles verraten.
    Ein gewisses Risiko blieb dennoch denn die Männer wußten nicht, ob nicht gerade in dem Augenblick, in dem sie die Tür öffneten, irgendein anderer Roboter im Schacht vorbeischweben würde.
    Sie konnten nur hoffen, daß zur Zeit keine Wartungsarbeiten fällig waren; glücklicherweise würden Roboter

Weitere Kostenlose Bücher