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0335 - Drei gegen OLD MAN

Titel: 0335 - Drei gegen OLD MAN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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haben.
    Nachdem er den Hypermorsespruch fünfmal durchgegeben hatte, schaltete er das Gerät auf Empfang und wartete.
    Etwa zehn Minuten vergingen. Dann kam ihn Klartext die Meldung: „Okay, Cronot! Wir drücken Ihnen die Daumen!"
    Von dort, wo sich Ilja Malume postiert hatte, ertönte ein trockenes Schlucken.
    „Was gibt es?" fragte Perish grinsend.
    Ilja Malume schluckte nochmals.
    „Alles was recht ist" würgte er hervor, „aber dieser Bully ist ein fabelhafter Kerl. Einfach so - auf Ihren Spruch hin - zieht er ungefähr fünfzigtausend Einheiten der Flotte zurück." Er schüttelte den Kopf.
    „Er kennt eben seine Pappenheimer!" erklärte Cronot strahlend.
    „Pappen... was?"
    „Ein historischer Ausspruch", bemerkte Perish. „Er bedeutet, daß der Betreffende weiß, was er von anderen Leuten zu halten hat."
    „Hoffentlich weiß er es wirklich", erwiderte Ilja seufzend.
     
    *
     
    „Wir müssen wissen, wo die Achillesferse der ganzen Anlage liegt!" schimpfte Cronot Mokart. „Von hier aus schaffen wir es nie, an Bord eines Untersuchungsschiffes zu kommen. Die Burschen starten bestimmt sofort wieder, wenn wir die Anlage ausschalten."
    „Reg dich nicht auf", erwiderte Perish. „Wo soll die Achillesferse schon liegen, Dad. Ich wette, sobald wir die Ausstoßautomatik desaktivieren, schaltet sich die Förderanlage ebenso aus wie das Umformerwerk. Schließlich würde sonst innerhalb einer Minute die Endfertigungshalle bersten."
    Ilja Malume deutete mit dem Daumen zur Schleuse.
    „Und wenn die Wachen hereinkommen und die Anlage stillegen?"
    Perish lachte trocken.
    „Dazu sind sie nicht befugt, mein Lieber. Es sei denn, OLD MAN wäre überhaupt nicht neugierig darauf, zu erfahren, was hier unten vor sich geht. Dann wäre aber unser schöner Plan sowieso im Eimer."
    Er sprang zur Mündung der Belüftungsanlage, umklammerte den Rand des Loches mit den Fingern und zog sich hinein.
    „Ilja, Sie folgen mir!" befahl er. „Und Dad, du setzt das Gitter anschließend wieder ein. Klar?"
    „'Jawohl, Sir!" antwortete sein Vater sarkastisch.
    Der Rückzug aus der Schaltzentrale vollzog sich in hektischer Eile. Jeder der drei Männer wußte, daß ihre Mission gescheitert sein würde, wenn sie nicht vor dem erwarteten Untersuchungskommando an die Oberfläche kamen. Von nun an mußten ihre und OLD MANs Aktionen so ineinander übergehen, als wären sie zuvor zwischen ihnen und dem Riesenroboter abgesprochen worden.
    Unter diesen Umständen war Perish Mokart derjenige, der sich die wenigsten Sorgen machte. Er hatte gelernt, die Reaktionen einer hochwertigen und völlig autarken Positronik vorauszuberechnen.
    Deshalb wußte er, wie und in welcher zeitlichen Folge OLD MAN reagieren würde - es sei denn, solche Reaktionen wären von dem Zweitkonditionierten vor seinem Abflug blockiert worden. Doch dann hätte dieses Wesen hellseherische Begabung besitzen müssen, und das war mit Sicherheit nicht der Fall.
    An der Oberfläche Tritons angekommen, legten sie die restliche Entfernung zum Umformerwerk mit Hilfe ihrer Feldtriebwerke zurück. Perish installierte in dem Sektionscomputer der Endfertigung eine Desintegrationsbombe mit Funkfernzünder. Sobald sie ausgelöst wurde, würde das Innere der Steuerpositronik größtenteils vergast werden, der Computer mußte seine Tätigkeit einstellen, wodurch der Endfertigungsausstoß blockiert und damit zwangsläufig die gesamte Produktion stillgelegt werden würde.
    Anschließend flogen sie etwas langsamer zum Raumhafen nahe der Stadt Tritona.
    Nachdem sie hinter einer der äußeren Stadtkuppeln in Deckung gegangen waren, sah Perish auf seinen Chronographen.
    „Zwanzigster März 2436 M, dreizehn Uhr vierundfünfzig Standardzeit. Herrschaften, merkt euch diesen historischen Augenblick."
    Ilja Malume lachte unsicher, verstummte aber sofort, als neben der ungeheuren rötlich leuchtenden Sichel Neptuns ein grellweißer Lichtfleck auftauchte. Der Lichtfleck wurde rasch größer, und nach kurzer Zeit schalteten sich die Helmfilter automatisch ein, um die Augen der Männer zu schützen.
    Geisterhaft lautlos senkte sich ein glutspeiendes, gigantisches Kugelraumschiff auf die matt reflektierende Terkonitplastikfläche des Raumhafens Tritona. Trotz der fehlenden Atmosphäre wäre jeder Mensch, der die Sicherheitszone überschritten hätte, von der Hitzestrahlung zu Asche verbrannt worden.
    „Ein Ultraschlachtschiff!" hauchte Ilja Malume fassungslos.
    „Was wollen Sie?" erwiderte Perish Mokart

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