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0336 - Die Geburt des Schwarzen Tod

0336 - Die Geburt des Schwarzen Tod

Titel: 0336 - Die Geburt des Schwarzen Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dennoch können wir atmen.« Sie schüttelte den Kopf, als könnte sie dies alles nicht verstehen.
    »Claudine, du wirst in dieser Welt noch manches Phänomen erleben, das dir unerklärlich erscheint. Glaub es mir.«
    Sie hob die Schultern »Damit muß ich mich wohl abfinden.«
    Ich schärfte ihr noch einmal ein, alles so zu nehmen, wie es war, statt große Fragen zu stellen. Für die hier sicherlich vorkommenden Phänomene gab es keine Erklärungen, wenigstens nicht aus logischer und menschlicher Sicht.
    Sie nickte ein paarmal. »Wenn du meinst, ich vertraue dir.«
    Mit einem aufmunternden Lächeln gab ich ihr zu verstehen, daß es allmählich Zeit wurde.
    »Und wo wollen wir hin?«
    »Den Sumpf durchforschen.«
    »Was hat das für einen Sinn?«
    »Es ist unter anderem dazu erforderlich, daß wir unter Umständen einen Weg finden können, wieder in unsere Welt zurückzukehren. Diese Gegend besteht meiner Ansicht nach nicht nur aus Sumpf. Es müssen hier Dinge existieren, die für die spätere Zukunft von großer Bedeutung sind. Wie das im einzelnen aussieht, kann ich dir auch nicht sagen, aber ich bin sicher, irgend etwas herausfinden zu können.«
    Es blieb Claudine nichts anderes übrig, als meinen optimistischen Worten zu glauben, und so machten wir uns auf den Weg.
    Die Lichtung überqueren war ein Kinderspiel. Als wir den Rand erreichten, streckte Claudine ihren Arm aus und legte ihre Hand in die meine. So fühlte sie sich sicherer.
    Ich suchte nach einer Möglichkeit, die Pflanzenkette zu durchqueren.
    Einfach war es nicht. Die Bäume und das gummiartige und sperrige Unterholz reichten bis an die Lichtung heran und bildeten dort einen dicken Wall.
    Keine Lücke zu sehen.
    Ich nahm meine Hände zu Hilfe. Als ich die ersten Pflanzen berührte und sie zur Seite schob, hatte ich das Gefühl, Hartgummi zwischen den Fingern zu spüren. So wie ich die Zweige gebogen hatte, blieben sie auch stehen und schwangen nicht mehr zurück.
    Mit diesem Vorteil hätte ich nicht gerechnet. Er änderte sich auch nicht, so daß es uns relativ leichtfiel, die ersten Meter des Dschungels zurückzulegen.
    Umgeben waren wir von einem Summen, Raunen und Wispern.
    Sehen konnte ich nichts, denn sobald ich den Kopf hob, zogen sich die uns begleitenden Wesen blitzschnell zurück.
    Noch hatten wir kein einziges Tier gesehen. Zudem umgab uns eine Düsternis, die man mit dem Wort graugrün bezeichnen konnte.
    Claudine hielt sich stets dicht hinter mir. Manchmal hörte ich sie Worte flüstern, die ich nicht verstand, wahrscheinlich waren sie aus der Angst geboren.
    Bisher hatte uns niemand angegriffen. Wenn ich darüber nachdachte, hätte ich das Gefühl haben können, mich irgendwo auf der Erde zu bewegen, in einer verlassenen Ecke der Welt.
    Hin und wieder trieben Schwaden über den weichen Boden. Sie waren besonders an den Stellen sehr dicht, die von Tümpeln umgeben waren.
    Sie ließen wir aus.
    Über unseren Köpfen raschelte es oft genug. Immer wenn wir hochschauten, entdeckten wir nur das graugrüne, ineinander verwachsene Filigran der Zweige und Äste.
    Ansonsten war nichts zu merken.
    Längst klebte mir die Kleidung am Leib. Ich konnte mir sogar sehr gut vorstellen, daß plötzlich aus der grünen Dschungelhölle ein Mann wie Bandor, der Dämonenjäger, auftauchte und sich zum Kampf gegen feuerspeiende Drachen stellte.
    Weder ihn noch Drachen sahen wir und auch nicht die Person, um die sich eigentlich alles drehte.
    Den Schwarzen Tod!
    Seltsamerweise hielt er sich zurück, oder er konnte nicht erscheinen, weil er noch nicht geboren war.
    Wenn ich daran dachte, daß ich die Geburtsstunde meines ersten großen Todfeindes miterleben sollte, wurde mir ganz anders ums Herz.
    Noch immer ließen sich die Zweige der Gewächse leicht auseinanderbiegen.
    Sie blieben auch weiterhin in der Stellung, in die ich sie gedrückt hatte, so daß wir ziemlich gut vorankamen.
    Bis Claudine aufschrie!
    Es war ein Angstschrei, der in mir das Blut hochtrieb und mich herumwirbeln ließ.
    Wie gelähmt stand die junge Französin auf dem Fleck. Mit dem Rücken hatte sie sich gegen einen Baumstamm gedrückt. Das Gesicht war eine Maske der Angst, die Arme hatte sie ausgebreitet und bewegte sich nicht, denn in Höhe der Ellbogengelenke hatten zwei große Insekten ihren Platz gefunden.
    Normalerweise waren sie harmlos. Sie flatterten im Sommer umher und wurden leider immer weniger. Auf der normalen Welt hätte ich mich gehütet, einen Schmetterling zu töten, hier

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