Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0336 - Die Todesmaske

0336 - Die Todesmaske

Titel: 0336 - Die Todesmaske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
auf hundert Meter herangekommen. Jetzt waren Fehlschüsse unmöglich geworden. So weit konnten sich die Schiffe gar nicht mehr gegenläufig bewegen.
    Aber das spielte ohnehin keine Rolle mehr.
    Die FALCONET war erledigt, ein Wrack, das innerhalb der nächsten halben Stunde sinken würde.
    Die Elektronik, die alles steuerte, schaltete sich ab, weil sie beschädigt war! Damit wurde die FALCONET endgültig manövrierunfähig!
    Tendyke versuchte Yancey aus der Bewußtlosigkeit zu reißen. Aber es gelang ihm einfach nicht. Dabei war ihm klar, daß er wertvolle Zeit verlor. Der Segler würde auch noch eine dritte Salve abfeuern, und was dann von der Yacht übrigblieb, war nicht mehr viel. Sie mußten von Bord, ehe das Schiff explodierte oder sank und sie alle mit in die Tiefe riß.
    Im Heck war das Rettungsboot. Hoffentlich war es nicht beschädigt!
    Tendyke hatte es sich angesehen, als Tanith ihm das Schiff zeigte. Zumindest das Boot war von den technischen und elektronischen Spielereien verschont geblieben und normal zu lenken.
    Tendyke zerrte Yancey nach draußen. Er nahm keine Rücksicht darauf, daß dessen weiße Seidenkleidung schmutzig wurde, obgleich Yancey bei Bewußtsein wahrscheinlich dagegen protestiert hätte.
    »Das Boot!« schrie Tendyke den Mädchen zu. »Ihr müßt ins Boot!«
    Kurz flammten die Worte des einzigen Überlebenden der CLARKTOWN durch sein Gedächtnis, des Mannes, der gestern abend ebenfalls gestorben war, nachdem er sein Wissen preisgegeben hatte. Jeder, der das Geisterschiff sah, mußte sterben!
    Schlug der Fluch jetzt wieder zu? Riß ihre Neugier auch Tendyke, Yancey und die Mädchen ins Verderben!
    »Nein!« schrie Tendyke. »Mich nicht… und keinen, den ich retten kann!«
    Er zerrte Yancey die Treppe hinunter.
    Wie lange brauchten die Geisterpiraten, um die dritte Salve vorzubereiten?
    Überall schlugen jetzt Flammen empor. Tendyke sah zwei Gestalten in Rauch und Feuer, die nach hinten, zum Achterdeck taumelten. Er lud sich Yancey über die Schulter und trug ihn jetzt. Plötzlich erwachte Yancey und strampelte.
    Tendyke ließ ihn zu Boden gleiten. Noch ehe der Weißgekleidete sich richtig erholt hatte, stieß Tendyke ihn auf das Rettungsboot zu. Die Mädchen halfen ihm. Sie zogen Yancey über die Bordwand hinein. Tendyke sah sich nach dem Lösemechanismus um. Wie bekam er das Boot zu Wasser?
    »Sprengen«, keuchte Yancey verwirrt. »Du mußt den roten Schalter…«
    Tendyke sah ihn. Er hieb mit der Faust drauf wie auf einen Feuermelder. Ähnlich war der Schalter auch konstruiert. Tendyke flankte mit einem Satz über den verkleideten Bug des Beibootes und befand sich noch in der Luft, als der Sprengsatz zündete.
    Und die dritte Salve des Piratenschiffes einschlug.
    ***
    Trotz seiner Größe erzitterte der Dreimaster unter dem Rückstoß der Salve. Zamorra sah, wie die Geschosse den Bugsektor einer schneeweißen Yacht perforierten und konnte es kaum fassen.
    Der Moment der Ablenkung reichte dem Piratenkapitän, seinen Säbel zu schwingen und Zamorra zu überraschen. Zamorras Säbel wurde ihm aus der Hand geprellt und flog über die Brücke irgendwohin. Zamorra sprang zurück und spürte die Wand hinter seinem Rücken. Dem nächsten Hieb entging er, indem er sich in den Knien einfederte und dann nach vorn warf. Mit ausgestreckten Armen erreichte er die Beine des Piratenkapitäns in Kniehohe und riß daran.
    Auch ein Skelett hatte den Gesetzen der Physik zu gehorchen. Der Knochenkapitän knickte ein, und sein nächster Hieb verfehlte Zamorra ebenfalls. Der Professor wuchtete sich vorwärts und rammte den Knochenmann bis vors Vorgeländer. Dort kam er hoch, hebelte den Kapitän über das Geländer und schleuderte ihn nach unten aufs Vorschiff hinab.
    Sein Pech war, daß er nicht auf den Steuermann hatte achten können, während er mit dem Kapitän beschäftigt war. Vielleicht lag es auch daran, daß er den mit dem Steuerruder beschäftigt glaubte und meinte, ihn vernachlässigen zu können.
    Er sah noch eine Bewegung schräg hinter sich. Etwas flog auf ihn herab, und dann explodierte eine Sonne in seinem Bewußtsein.
    Zamorra brach besinnungslos zusammen.
    Er registrierte nicht mehr, wie der Knöcherne sich über ihn beugte und mit schmalen, aber zähen Lederriemen fesselte. Er erlebte nicht mehr die zweite und die dritte Salve, während der Piratensegler der brennenden weißen Yacht schon nahe gekommen war.
    Für ihn war der Kampf vorüber, noch ehe er richtig begonnen hatte…
    ***
    Die

Weitere Kostenlose Bücher