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0336 - Nachts sind alle Gangster grau

0336 - Nachts sind alle Gangster grau

Titel: 0336 - Nachts sind alle Gangster grau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nachts sind alle Gangster grau
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Wettlauf gegen die Kugeln aufzunehmen, die ihm diese Burschen nachschicken würden.
    Aber es blieb ihm keine Wahl.
    Ein paar harte, muskulöse Arme zerrten ihn aus dem Wagen.
    »Lauf um dein Leben, G-man«, knurrte der Heisere. »Du hast fünf Sekunden.«
    Der G-man ließ sich kein zweites Mal auf fordern.
    Er rannte los, allerdings nicht in die Richtung, die ihm die Gangster angewiesen hatten, sondern am Heck der Limousine vorbei in die Richtung, aus der sie eben gekommen waren.
    Dort war die Deckung zwar noch weiter entfernt, aber er hatte eine kleine Spanne Zeit gewonnen, in der sich die anderen von ihrer Überraschung zu erholen hatten. Vielleicht lag darin die einzige Chance.
    Hinter ihm fluchte jemand, dann stotterte eine Maschinenpistole im Stakkato. Ihr Mündungsfeuer erhellte die Nacht.
    Der G-man hörte die Kugeln hinter sich und seitlich von sich in den Boden schlagen. Mit jedem Satz kam er der Deckung näher, die ihm das Leben retten konnte.
    Aber dann flammte plötzlich eine starke Taschenlampe auf, fing die fliehende Gestalt ein, und diesmal verfehlte die MP ihr Ziel nicht.
    Der G-man wurde durch die schweren Kugeln nach vorn gerissen, fiel aufs Gesicht und rührte sich nicht mehr.
    An der Limousine setzte der Heisere die MP ab und wandte sich an den Burschen neben ihm.
    »Sieh nach, ob er tot ist«, knurrte er. »Und beeil dich.«
    Fünf Minuten später setzte sich die Limousine wieder in Bewegung und ließ die bewegungslose Gestalt des toten G-man auf der Lichtung zurück.
    ***
    Es dauerte zwei Tage, bevor unser Kollege Harry Brown gefunden wurde. Als Phil und ich an diesem Morgen in Mr. Highs Office geholt wurden, kochten wir innerlich schon und wussten, dass uns Mr. High Gelegenheit bieten würde, die Gangster zu stellen, die hinter diesem Verbrechen steckten. G-men halten zusammen, selbst wenn sie sich persönlich nicht kennen.
    Mr. High weihte uns mit knappen Worten in die Geschehnisse ein und erzählte uns dabei auch, welchen Verbrechern Harry Brown von der St. Louis Division hier in unserem Distrikt auf der Spur war.
    Seit einigen Wochen befasste sich im Staat New York eine Bande mit einem recht lukrativen Lastwagendiebstahl.
    Obwohl sich das FBI dieses Bandenverbrechens angenommen hatte, waren wir den Gangstern noch nicht auf die Schliche gekommen. Dass FBI wollte diese Verbrechen schon im Keim ersticken, und Harry Brown aus St. Louis war nach New York geschickt worden, um Verbindung zu der Bande aufzunehmen.
    Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen mussten ihn die Gangster als einen FBI-Agent erkannt haben. Sie hatten ihn aus dem Weg geräumt, bevor er uns irgendeinen Hinweis auf die Bande und ihre Methoden übermitteln konnte.
    Jetzt aber ging es nicht mehr um Diebstahl, sondern um einen Mord, einen Mord an einem unserer Kollegen.
    »Wir müssen dieser Gang möglichst schnell das Handwerk legen«, erklärte Mr. High ernst.
    Ich blickte Phil über den Schreibtisch unseres Chefs an und nickte.
    »Gut, Mr. High«, erwiderte ich. »Wo fangen wir an?«
    Mr. Highs Gesicht verriet, dass er die ganze Nacht durchgearbeitet haben musste.
    »Anfänglich getrennt, bis wir die Spur der Bande aufgenommen haben. Dann arbeiten Sie wie üblich zusammen, Sie verwandeln sich in Lastwagenfahrer. Ihre Rollen sind schon vorbereitet. Wenn Sie sie gut spielen, dann dürften diese Burschen uns endlich ins Netz gehen.«
    Trotz Mr. Highs Erklärungen war dieser Fall ungefähr so klar, wie der Hudson Eiver bei Schneeschmelze.
    Wir holten uns die nötigen Papiere und verwandelten uns dann in Lastwagenfahrer mit Ölspuren unter den Fingernägeln. Sogar die Jeans und Lederjacken, mit denen wir uns ausrüsteten, sahen danach aus, als hätten sie schon einige Überlandtouren mitgemacht.
    ***
    Am folgenden Morgen meldete ich mich bei der Speedwell Transport Incorporated, wurde mit einer Anzahl anderer Angestellter und einem gelben Lastwagen vertraut gemacht und benahm mich wie ein Mann, der seine Stellung gewechselt hat und nun einen guten Eindruck machen will.
    Phil versuchte es in der Zwischenzeit bei einer anderen Gesellschaft. Auf diese Weise verdoppelte sich die Möglichkeit, mit der Bande Tuchfühlung zu nehmen.
    Es dauerte eine ganze Woche, bis ich in einem Rasthaus am Pennsylvania Highway die erste Spur fand. An meinem Tisch saß ein kleiner, magerer Fahrer mit flinken Wieselaugen und einer listigen Zunge, die kaum erkennen ließ, dass er mich nach meiner Ladung ausfragte.
    Ich machte ihm seine Aufgabe leicht, indem ich mich

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