0337 - Der Höllen-Detektiv
Umständen nicht freiwillig getan. Er befindet sich möglicherweise als Gefangener an Bord der Maschine.«
»Aber davon hat der andere nichts gesagt – oder?«
»Nein. Major Russell stand noch zu sehr unter dem Schock des Erlebten. Verständlich, das Ereignis lag noch nicht so lange zurück.«
Sir James hob die Schultern. »Man hat mir vorgeschlagen, meine Zustimmung zur Bombardierung der Maschine zu geben…«
»Sir, das werden Sie doch nicht zulassen!« rief Glenda.
Der Superintendent lächelte. »Ich habe mir Bedenkzeit erbeten. Einige Stunden…«
»Und wenn bis dann nichts geschehen ist?« Glenda Perkins hatte eine sehr gute Frage gestellt, und Sir James ließ sich mit der Antwort dementsprechend Zeit.
»Möglicherweise hätte ich die Sache anders gesehen, wenn nicht der Eiserne Engel erschienen wäre.«
Glenda begriff. »Dann setzen Sie auf ihn Ihre Hoffnung?«
»Es bleibt mir nichts anderes übrig. Oder wissen Sie noch einen anderen?«
»Vielleicht. Ich denke da an Kara und Myxin.«
»Stimmt. Nur sind die beiden weit weg. Wir wissen nicht einmal, wo sich die Flammenden Steine befinden. Schließlich sind sie nicht sichtbar für einen normalen Menschen.«
»Die wissen bestimmt schon Bescheid!« behauptete Glenda.
»Und woher?«
»Keine Ahnung, aber ich ziehe nur einen Vergleich. Erinnern Sie sich an das Mädchen Julia, das auf ihrer Geige spielte. Da haben Myxin, Kara und der Eiserne Engel auch mit eingegriffen, um das Grauen zu stoppen, das aus dem Friedhof drang.«
Sir James lächelte. »Ihren Optimismus möchte ich haben, Glenda.«
»Bleibt mir etwas anderes übrig?« Sir James schüttelte den Kopf.
»Nein, das wohl nicht…«
***
Suko sah das Licht, und er kam sich vor wie der Mittelpunkt eines hellen Feuers.
Kräfte waren entstanden, die niemand berechnen, begreifen oder erfassen konnte.
Magische Entladungen tobten durch das Flugzeug und erschütterten es in seinen Grundfesten. Sturm heulte auf, drang in das Licht hinein.
Explosionen entstanden, und Suko hatte das Gefühl, als würde sein Körper auseinandergerissen, um in seinen kleinsten Bestandteilen wegzufliegen.
Was mit den Canottis passierte, sah er nicht. Er mußte sich mit sich selbst beschäftigen und versuchte trotz des ihn umgebenden Chaos einen einigermaßen klaren Gedanken zu fassen.
Noch immer stand er vor der Vitrine. Er sah sie sogar, und er sah Jane Collins darin liegen. Nur hatte sie sich ebenso verändert wie die Vitrine.
Bleich wie Trockeneis sah sie aus. Dieselbe Farbe hatte auch die Vitrine, und nur der Würfel schimmerte in einem überirdisch gleißenden Glanz.
Er schien um das Vielfache seiner einstigen Größe gewachsen zu sein.
Lichtkaskaden umtanzten ihn, und genau dort, wo sich das Zentrum befand, sah Suko, daß sich dort etwas hervorkristallisierte.
Er hatte das Gefühl, in eine andere Welt schauen zu können. Was er zuvor als so klein und innerhalb des Würfels entdeckt hatte, gewann nun an Größe und Bedeutung.
Goldene Skelette entdeckte er, einen leeren Tisch, nur mehr einen Würfel, denn an dieser Stelle befand sich plötzlich der Schnittpunkt zwischen Gegenwart und Vergangenheit.
Ein Knotenpunkt der Zeit!
Ein nicht begreifbarer Raum, in dessen Innern doch etwas zu sehen war, denn es schob sich praktisch aus dem Nichts eine Gestalt hervor.
Ein Mann…
Suko stand unter Druck. Er wußte nicht, ob er richtig reagierte, konnte aber nicht anders.
Ein gellender Schrei drang aus seinem Mund, und dieser Schrei hatte einen Namen.
»Johhhnnnn…!«
ENDE des dritten Teils
[1] Siehe John Sinclair Nr. 306 »Die Träne des Teufels«
[2] Siehe John Sinclair Nr. 233 »Allein in der Drachenhöhle«
[3] Siehe John Sinclair Taschenbuch Nr. 73 045 »Der Druiden-Schatz«
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