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0337 - Der Höllen-Detektiv

0337 - Der Höllen-Detektiv

Titel: 0337 - Der Höllen-Detektiv Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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forderte die Canotti mit scharfer Stimme.
    Suko hob die Schultern. Er war bereit, dieser Person nachzugeben, und nickte.
    Dennoch mußte er sich überwinden, um Jane Collins anzusprechen.
    Ihren Namen hauchte er. Falls sie in einem Zustand zwischen Wachsein und magischem Schlaf lag, wollte er sie auf keinen Fall erschrecken.
    Erst einmal wurde der Inspektor enttäuscht, denn Jane Collins rührte sich nicht. Auch als Suko sie abermals ansprach, zeigte sie keine Reaktion.
    Er begann zu zweifeln. Hatte sie überhaupt gesprochen, oder waren sie allesamt nur einer Halluzination zum Opfer gefallen?
    Diese Frage stellte sich der Chinese, und er suchte verzweifelt nach einer Möglichkeit, um in Jane Collins Bewußtsein vorzudringen.
    Bisher hatte er es nicht gewagt, sie zu berühren. Das wollte er ändern.
    Er hob seinen Arm an, streckte die Hand aus und fuhr mit den Fingerkuppen über die Haut an der Stirn der wie tot daliegenden Hexe.
    Suko hatte eigentlich erwartet, daß die Haut kalt sein würde. Wie die eines Toten eben. Er täuschte sich. Zwar spürte er keine Wärme, eine gewisse Temperatur war trotzdem vorhanden. Vielleicht lag sie um eine Idee unter der eines normalen Menschen.
    Die Hexe befand sich möglicherweise auf dem Weg in eine andere Welt. In die des Jenseits.
    Es war schwer, da eine Erklärung zu finden, und Suko dachte auch nicht weiter über dieses Phänomen nach, weil er Jane unbedingt zum Reden bringen wollte.
    Dicht unter dem linken Auge blieb sein Finger liegen. Er zog an der Haut und fand sie geschmeidig wie immer.
    Keine Totenstarre…
    »Jane, hörst du mich?« Abermals fragte er. Seinen Körper hatte Suko vorgebeugt und das Gesicht dicht an das der Hexe gebracht.
    Wenn noch etwas Leben in ihr war, mußte sie einfach seine Stimme vernehmen.
    Schließlich hatte sie auch geredet.
    Und diesmal hatte Suko Glück. Er konnte es selbst nicht fassen und wußte nicht, welchem Umstand er dies verdankte. Jedenfalls bewegte Jane die Lippen.
    Dies war nur zu sehen, wenn man genau hinschaute. Sukos Blick schweifte für keine Sekunde von den Zügen der Hexe ab.
    »Spricht sie?« fragte die Canotti.
    Eine akustische Antwort erhielt sie von dem Inspektor nicht, nur ein knappes Nicken.
    Wieder war es nur ein Hauch, der die Lippen der Hexe verließ.
    Aber dieser Hauch hatte einen Namen.
    »John Sinclair…«
    Sehr deutlich verstand Suko den Namen seines Freundes. Fast wäre er zurückgezuckt. Nur mühsam beherrschte er sich und blieb in seiner Haltung stehen.
    »Was ist mit John?« sprach er Jane an.
    »John Sinclair…«
    Mehr sagte sie nicht, und Suko wurde allmählich unruhig. Wenn sie den Namen schon so aussprach, mußte sie einen Grund dafür haben.
    Leider war es Suko nicht möglich, ihn herauszufinden, und er forschte abermals durch seine nächste Frage nach.
    »Was ist mit John?«
    »Würfel…« Wieder ein neues Wort, das Jane gesprochen hatte.
    Dabei war, wie schon zuvor, kein Atemhauch über ihre Lippen gedrungen. Sie blieb völlig apathisch, aber es mußte eine Verbindung zwischen dem Geisterjäger und dem Würfel geben, sonst hätte sie die beiden Begriffe nicht in einen Zusammenhang gebracht.
    »Siehst du John?« wollte Suko wissen. Er drängte jetzt. Vor Spannung hatte er seine Hände geballt. »Stellst du fest, Jane, was mit John geschehen ist? Wo befindet er sich?«
    »Der Würfel… nein … nicht … du darfst ihn nicht berühren, John. Niemals, du darfst es nicht …«
    Das letzte Wort glich einem Schrei, und der Inspektor zuckte diesmal zurück. Dabei drehte er seinen Kopf, um die anderen anzuschauen. Ihre Gesichter waren ebenso ratlos wie das seine.
    Die Canottis begriffen nicht.
    Aber sie wurde ungeduldig. Es war Luigi, der mit dem rechten Fuß aufstampfte. »Ich habe das Gefühl, daß uns diese komische Person da zum Narren halten will. Wir sollten ihrem Dasein ein Ende bereiten.«
    »Halt dich zurück, Luigi!« wurde der junge Canotti von seiner Mutter angefahren. »Du bist noch zu grün…«
    Luigi biß hart die Zähne zusammen, aber er gehorchte und enthielt sich eines Kommentars.
    »Was ist mit dem Würfel?« fragte Suko weiter. Er hatte sich durch die Reden der Canottis nicht beirren lassen.
    »John soll nicht…«
    »Wo steckt er?«
    »Beim Würfel«, ächzte Jane.
    Fast hätte Suko aufgelacht. Wie konnte es möglich sein, daß sich John Sinclair beim Würfel aufhielt? Das gab es nicht, denn der Würfel lag hier vor seinen Augen und auf dem Schoß der ehemaligen Detektivin Jane Collins.

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