Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0337 - Der »Sanfte« kennt jeden Trick

0337 - Der »Sanfte« kennt jeden Trick

Titel: 0337 - Der »Sanfte« kennt jeden Trick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der »Sanfte« kennt jeden Trick
Vom Netzwerk:
Männer in Schwierigkeiten bringe.«
    Seine Stimme wurde geradezu flehend.
    »Lassen Sie mich mit Fragen in Ruhe, die Charly Wood und seine Leute betreffen. Ich will keinen Ärger mit der Polizei und schon gar nicht mit dem FBI, aber Wood ist einfach zu gefährlich.«
    »Charles Wood ist nicht mehr gefährlich. Er ist tot.«
    Die Nachricht schlug ein. »Baby« brauchte einige Zeit, um sie zu verdauen.
    »Gekillt?«, fragte er schließlich.
    Ich nickte.
    »Seine Leute waren dabei, oder sie haben es sogar selbst getan.«
    »Baby« dachte nach. Ich ließ ihm Zeit. Ich wusste, dass er das Risiko, das für ihn nach Woods Tod noch bestand, sorgfältig abwog.
    »Charly ist wirklich abgereist?«, fragte er schließlich.
    Ich nickte wieder.
    In weniger als zehn Minuten lieferte er uns Namen und Privatadressen von Woods Leibwächtern und von seinem Chauffeur. Genauer gesagt: Privatadressen besaßen nur zwei, die anderen hatten ständig in Woods Haus gewohnt.
    Wichtiger noch als die Adressen war, dass »Baby« uns auch über die Freunde und Freundinnen informierte. Phil stenographierte eifrig mit.
    »Das ist alles«, entschied »Baby« endlich. »Ich denke, ihr erzählt den Jungens nicht, wer euch so prompt bedient hat.«
    »Selbstverständlich nicht«, antwortete ich.
    »Baby« stand auf, um wieder hinter seine Theke zu wandern, aber er wandte sich noch einmal um und wiederholte wie für sich selbst.
    »Wood ist also tot. Bin gespannt, wer jetzt Chef hier im Hafen wird.«
    ***
    Als wir auf der Straße standen, sagte Phil: »›Baby‹ denkt nicht schnell, aber grünlich. Das ist die alles entscheidende Frage: Wer wird jetzt Chef im Hafen?«
    »Niemand«, antwortete ich wütend. »Wir werden dafür sorgen, dass der tonangebende Mann im Hafen wieder der Polizeisergeant des nächsten Reviers sein wird. - Welchen der Kerle besuchen wir zuerst?«
    Phil studierte seine Notizen.
    »Die nächste Adresse ist: Iris Chram, Bethune Street 40. Nur ein paar Häuser weiter. Freundin von Sid MacLeigh.«
    »MacLeigh ist der Rothaarige, mit dem wir aneinandergerieten.«
    »Genau.«
    Ein paar Minuten später standen wir in einem düsteren Mietshaus vor einer Tür in der dritten Etage. Über dem Klingelknopf hing ein lange nicht mehr poliertes Messingschild mit dem Namen Iris Chram.
    Ich klingelte. Es dauerte einige Minuten, bis die Tür geöffnet wurde. Eine schwarzhaarige Frau schob den Kopf durch den Spalt.
    »Was ist denn los?«, fragte sie rau.
    »FBI.« Ich zeigte ihr den Ausweis. »Sie sind Iris Chram?«
    »Na, und?«
    »Wir möchten einige Fragen an Sie stellen, die Sid MacLeigh betreffen.«
    »Kenne ich nicht.«
    »Bleiben Sie bei der Wahrheit, Miss. Die Bekanntschaft zwischen Ihnen und MacLeigh steht fest.«
    »Na ja, ich meine, ich habe ihn lange nicht mehr gesehen. Habe keine Ahnung, wo er sich herumtreibt.«
    »Miss Chram«, sagte Phil sanft, »können wir uns über MacLeigh nicht in Ihrer Wohnung unterhalten.«
    »Sie haben in meiner Wohnung nichts zu suchen«, kläffte sie wütend.
    Phil tippte an seinen Hut.
    »Selbstverständlich, Miss Chram. Aber da es sich um einen Mord handelt, werden wir uns einen Haussuchungsbefehl beschaffen müssen. Entschuldigen Sie die Störung.«
    Wir wandten uns um, als wollten wir gehen. Die Frau schrammte die Tür zu.
    Phil gab mir eine Zeichen. Ich verstand.
    Während er laut die Treppe hinunterpolterte, huschte ich lautlos die Treppe hoch bis zum Podest der nächsten, der vierten Etage.
    Ich musste warten, länger, als ich gedacht hatte, und ich war nahe daran zu glauben, dass Phil sich geirrt hatte. Dann öffnete sich doch die Tür der Chram-Wohnung. Ein Mann schob sich heraus, blickte witternd wie ein Tier nach allen Seiten - nur nicht nach oben, und schickte sich an, die Treppe hinunterzulaufen.
    Ich folgte ihm. Als er die zweite Etage erreicht hatte, merkte er, dass ihm jemand im Nacken saß.
    Er warf den Kopf herum. Ich sah das sommersprossige Gesicht des rothaarigen Sid MacLeigh.
    »Augenblick, Sid, ich möchte dich sprechen.«
    Seine Hand tauchte in die Jackentasche, die Pistole blitzte in seiner Hand.
    Ich sprang, und da ich mehr als ein halbes Dutzend Treppenstufen höher stand als er, kam ich mit der Wucht einer einschlagenden Bombe herunter.
    Der rothaarige Sid war nicht aus Eisenbeton. Er hielt dem Einschlag nicht stand.
    Wir donnerten beide auf das Podest, dass das gesamte Treppenhaus wackelte, aber MacLeigh lag unten, und ich lag oben, und so bekam ihm der Sturz wesentlich schlechter

Weitere Kostenlose Bücher