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0337 - Der »Sanfte« kennt jeden Trick

0337 - Der »Sanfte« kennt jeden Trick

Titel: 0337 - Der »Sanfte« kennt jeden Trick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der »Sanfte« kennt jeden Trick
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schon einmal dort gewesen sein, oder irgendwer hat ihm die genaue Beschreibung geliefert. Soft hatte also einen Mann in Woods Gang. Und wenn du daran denkst, dass er auch die Kneipe, in der er Bariano umbrachte, genau kannte, dann scheint es, dass er auch einen Mann in Barianos Verein aus seiner Tasche bezahlte.«
    »Den Mann kannst du nicht mehr fragen, Jerry«, sagte Phil. »Der Mann in allen Gangs war Ted Sheridan.«
    Ich schlug mir mit der flachen Hand vor die Stirn.
    »Klar«, rief ich. »Als Sheridan den Vergleich zwischen den drei Großen aushandelte, ging er bei ihnen ein und aus. Er wusste in jeder Beziehung über die Banden, ihre Organisation, ihre Hauptquartiere Bescheid.«
    »All right, wenn Sheridan der Lieferant des Sanften war, dann kann immer noch Cyle der Mann im Hintergrund sein.«
    »Aber der erste Punkt sprach dagegen, Phil. Nun, ich weiß einen Weg, wie wir uns Klarheit verschaffen können. MacLeigh hat uns erzählt, dass der Sanfte ihnen gesagt hat, er würde ihnen Befehle erteilen. Wir werden ihm die Gelegenheit geben, seine Befehle an den rothaarigen Sid loszuwerden. Wir lassen MacLeigh auf freiem Fuß, und du wirst im Gesell-42 schaft leisten. Ich für meinen Teil werde dafür sorgen, dass Rane Cyle erfährt, wir hätten die Mitglieder der Wood-Gang nicht gefasst.«
    Ich verzichtete auf den Abschied von MacLeigh und seiner Freundin und überließ es Phil, mit den beiden klarzukommen. Auf dem kürzesten Wege fuhr ich zur 19. Straße zurück.
    Die Polizei hatte das Chaos vor der Co- verman-Bank entwirrt. Das Straßenstück vor dem Schauplatz des Überfalls war abgesperrt. Immer noch standen Neugierige und Journalisten am Rande der Absperrung. Hin und wieder zuckte ein Blitzlicht auf.
    Ich betrat die Bank. Die Beamten der City Police vernahmen noch die Angestellten der Bank. Ich ließ mir einen der Kassierer kommen.
    »Stammt dieses Geld aus dem Überfall?«, fragte ich ihn und legte ihm das schmale Päckchen mit den zwanzig Fünfzig-Dollar-Scheinen vor.
    Der Mann geriet in helle Aufregung.
    »Ohne Zweifel, Sir. Sehen Sie doch den Stempel auf der Banderole an.«
    »Okay, aber das Geld kann auch viel früher auf die ganz normale Weise abgeholt worden sein.«
    »Ausgeschlossen. Sehen Sie die Zahl hier, Sir, das ist eine chiffrierte Datumsangabe, und sie nennt das Datum von gestern. Diese Noten sind erst gestern nach Kassenschluss gezählt und danach banderoliert worden.«
    Ich steckte das Geld wieder in die Tasche, verließ den Bau und fuhr hinaus in die Bronx zur Adrian-Avenue.
    Es schien, als hätte sich nach meinem Besuch in den frühen Morgenstunden nichts geändert. Wieder öffnete der stiernackige Hank die Tür der Cyle-Villa. Wieder knallte er die Tür auf meine Frage nach seinem Chef ins Schloss, und wieder öffnete er sie nach ein paar Minuten und führte mich zu dem Gang-Boss.
    Rane Cyle saß an demselben Tisch, an dem ich ihn vor ein paar Stunden beim Frühstück getroffen hatte. Er rauchte eine lange, dünne Brasilzigarre und schien absolut unbeschäftigt.
    »Wenn ich für Besuche in meinem Haus Eintritt nähme, müsstest du dir ein Abonnement kaufen, G-man«, sagte er.
    »Mir ließ der Gedenke an die gute Idee, die ich dir beigebracht haben soll, keine Ruhe.«
    Er lächelte auf eine Weise, die zeigte, dass er mit sich selbst höchst zufrieden war.
    Ich setzte mich, ohne aufgefordert worden zu sein.
    »Erinnerst du dich an deinen Besuch im Hauptquartier. Als die Rede auf den Sanften kam, musste ich Charles Wood ''hinausschicken, und dann verdächtigtest du Wood.«
    »Gibt es Schöneres für einen G-man als Gangster, die sich gegenseitig beschuldigen?«
    »Zugegeben, wir haben nichts dagegen, wenn der eine Ganove gegen den anderen als Zeuge auftritt, aber wir haben ’ne Menge dagegen, dass der eine den anderen erschießt.«
    »Bin ganz deiner Meinung«, antwortete er ironisch, »und wenn du dem alten Charles den Mord an Al Bariano anhängen willst, so würde mich das nur freuen.«
    »Den Mord beging der Sanfte.«
    »Stimmt, aber hast du nicht immer die Meinung vertreten, dass der Sanfte für mich oder Wood arbeitet? - Nun da ich ihn nicht bezahle, wird er wohl für Charles auf der Maschinenpistole spielen.«
    »Er spielte auf der Maschinenpistole, wie du es so schön nennst, in der 19. Straße. Es war sein vierter Banküberfall.«
    Cyle nahm den Glimmstängel aus dem Mund.
    »Hatte er Erfolg?«
    »Du würdest es so nennen. Er und seine Kumpane schossen ein halbes Dutzend Leute an,

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