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0337 - Der »Sanfte« kennt jeden Trick

0337 - Der »Sanfte« kennt jeden Trick

Titel: 0337 - Der »Sanfte« kennt jeden Trick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der »Sanfte« kennt jeden Trick
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verschwiegen hast. Die Maskierten mit der Maschinenpistole hätten dir die Kanone nicht gelassen, wenn ihr nicht in Freundschaft auseinandergegangen wäret. Los, Sid. - Pack den Koffer ganz aus. Welche Vorschläge wurden euch gemacht?«
    MacLeigh senkte den Kopf.
    »Er sagte, wir könnten unter ihm Weiterarbeiten. Und wir würden mehr verdienen als unter Wood. Er befahl uns, den Mund zu halten. Wir würden neue Befehle von ihn erhalten.«
    »Nannte er keinen Namen?«
    »Er sagte, er sei Soft.«
    Phil und ich wechselten einen Blick.
    »Beschreib die Männer«, forderte ich MacLeigh auf.
    »Zwei von ihnen waren groß, der dritte war kleiner und ziemlich untersetzt. Sie trugen graue Trenchcoats, alle drei die gleichen.«
    »Ist dir nichts Besonderes aufgefallen?«
    »Sie trugen auch die gleichen Handschuhe, aber ihre Gesichter konnte ich nicht sehen.«
    »Wie sprachen sie?«
    »Nur einer von ihnen sprach, und zwar derjenige, der uns die MP unter die Nase hielt. Er sprach leise, auf eine merkwürdig sanfte Art.«
    »Endlich eine Erklärung für den Spitznamen des Sanften«, murmelte Phil.
    Ich streckte die freie Hand aus.
    »Die Dollarscheine, Sid.«
    Er holte aus seinen Jackentaschen Dollarnoten aller Größenordnungen, ungebündelt, mit Ausnahme eines Päckchens von zehn Scheinen zu zwanzig Dollar.
    »Ist das alles?«
    »Ja«, log Mac Leigh.
    »Den Rest«, befahl ich ungerührt.
    Der Ganove stöhnte, »Gib es Ihnen, Iris!«, befahl er der Frau.
    Iris ging zu einer Kommode, zog eine Schublade auf, und als sie zurückkam, gab sie mir ein Päckchen von zwanzig Scheinen zu je fünfzig Dollar. Die Banderole, die die Noten zusammenhielt, war gestempelt. Ich entzifferte den Stempel: Coverman & Son.
    ***
    Ich überschlug, dass ich etwa Scheine von rund zweitausend Dollar in den Händen hielt, genau ein Fünftel der Beute, die vor kaum zwei Stunden geraubt worden war.
    Ich stopfte das Geld in meine Taschen. Die Scheine stammen aus dem Coverman-Raub.
    Ich winkte Phil und ging mit ihm hinaus auf den Flur.
    Phil presste die Lippen zusammen.
    »Das heißt, dass der Sanfte die Frechheit hatte, von der 19. Straße zum 50. Pier zu rasen, um Wood zu töten. Die Läufe ihrer Maschinenpistolen müssen noch heiß gewesen sein, als sie ihr zweites Verbrechen begingen. Warum hat der Kerl das riskiert?«
    »Er riskierte gar nicht so viel, weil er beide Verbrechen nacheinander beging. Als ihm der Überfall auf die Coverman-Bank gelungen war, und als sie dann den Wagen wechselten und sich die Kapuzen abrissen, waren sie von normalen New Yorker Bürgern nicht zu unterscheiden. Wir sind es gewohnt, dass Gangster nach einem gelungenen Raub in einen Unterschlupf flüchten. Soft handelte intelligenter, und er beging das zweite, für ihn wichtigere Verbrechen, sofort.«
    »Warum beging er überhaupt den Überfall auf die Bank?«
    »Weil er Geld für Woods Leute brauchte. Soft will die Gangs nicht zerschlagen. Er will nur die Bosse beseitigen, die Leute braucht er. Und es gibt kein sichereres Mittel, einen Gangster bei der Stange zu halten, als ihm die Taschen mit Dollars zu füllen. Auch MacLeigh hätte geschwiegen, wenn er nicht plötzlich für sich die Gefahr gesehen hätte, selbst unter Mordanklage gestellt zu werden.«
    »Wenn der Sanfte weiter mit kalter Intelligenz und dieser Brutalität vorgeht«, sagte Phil, »dann können wir noch manche Überraschung erleben. - Glaubst du immer noch, dass einer der drei großen den Sanften erfunden hat? Wenn deine Theorie richtig wäre, bliebe nur Rane Cyle als ›Erfinder‹ übrig.«
    »Das wird sich herausstellen, aber ob Soft auf eigene Faust oder für Cyle arbeitet, das bleibt gleichgültig. Ich glaube, diesmal hat er zu schlau gehandelt. Er hat nicht damit gerechnet, dass wir den Mord so schnell entdecken könnten, und dass wir einen von Woods Männern keine zwei Stunden nach dem Mord in die Finger bekommen und zum Reden bringen. Wir wissen jetzt eine Menge über den Sanften.«
    »Ich weiß nichts über ihn, als dass er leise spricht«, sagte Phil.
    Ich zählte auf.
    »Erstens: Er ist knapp bei Kasse. Er hat in seinen drei Raubzügen fünfundvierzigtausend Dollar erbeutet, aber er muss einen neuen Überfall starten, um zehntausend Dollar in die Hand zu bekommen. Dieser Punkt spricht dagegen, dass er für Cyle arbeitet. Cyle kann jederzeit zehntausend Dollar auftreiben.«
    Ich schob mir eine Zigarette zwischen die Lippen.
    »Zweitens: Der Sanfte wusste genau über Woods Bau Bescheid. Er muss also

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